PM 23 | 13.05.2024
Autohaus steuert Nachfolge an
Wie schafft man das, ein Unternehmen erfolgreiche 100 Jahre zu lenken? Kurz hält Hans-Uwe Socke beim Jubiläumstermin inne. Dann rollt der Geschäftsführer vom Remser Autohaus Socke ein Jahrhundert Firmengeschichte auf. Nimmt die Gratulantin mit auf eine Zeitreise, die Entschlossenheit, Leidenschaft und Konsequenz einer Unternehmerfamilie erhellt.
„Was du dir vorstellst, wird Tatsache“,
sagt der Diplom-Ingenieur für KFZ-Technik, der im Frühjahr 1990 den Markenhandel mit Volkswagen, Audi und VW Nutzfahrzeugen aufbaut.
Er lässt das moderne Autohaus mit Werkstatt im Ortsteil Kertzsch errichten und beschäftigt heute 50 Mitarbeiter. Privat- und Geschäftskunden werden bei Kauf, Finanzierung und Leasing von Neu- und Gebrauchtwagen umfänglich betreut. Einfach war es nie:
Zukunft gesichert: Wirtschaftsingenieur Norman Hofmann (l.) will das Unternehmen seiner Eltern Katrin und Hans-Uwe Socke weiterführen.
© IHK Chemnitz
Den Fahrradhandel, den Großvater Paul und sein Bruder Max Socke 1924 in Waldenburg gründen, bald um Installation und Reparatur elektrischer Geräte erweitern, das erste neue Motorrad verkaufen, dabei durch Krisen und 2. Weltkrieg manövrieren, übernimmt 1960 Vater Heinz Socke. Er spezialisiert sich auf Reparatur von Mopeds und Kraftfahrzeugen, der Handel im Sozialismus bleibt ihm jedoch untersagt. Verspricht Mobilität nicht Freiheit und Unabhängigkeit? Hans-Uwe Socke, der in der Werkstatt aufwächst, ist frühzeitig von Motoren und Fahrzeugtechnik „infiziert“, als 15-jähriger ist er stolzer Besitzer einer S 50.
Er absolviert im Industriewerk Chemnitz eine Lehre zum Zerspanungsfacharbeiter mit Abitur, studiert an der Ingenieurhochschule Zwickau, erlebt 1989 Aufbruchstimmung, übernimmt schließlich die elterliche Firma. Wie Generationen vor ihm erkennt Hans-Uwe Socke die besonderen Vorzeichen seiner Zeit:
„Das wirtschaftliche Umfeld hat sich seit 1990 komplett verändert. Es wird Unternehmern schwerer gemacht.“
Dankbar ist der 64-jährige, dass Sohn Norman (bereits Verkaufsleiter im Haus) das Steuer in vierter Generation übernimmt. „Positiv denken“, erinnert der Senior-Chef an seine Eingangsworte: „Geist schafft Realität.“