PM 10 | 12.02.2024

Auf Überholspur ausgebremst

Tino Bauer setzt alle(s) in Bewegung: Die Bauer Spedition GmbH Callenberg mit derzeit 120 Mitarbeitern, 60 Fahrzeugen und europaweitem Geschäft hat der Gründer und Geschäftsführer 1990 aus dem Nichts aufgebaut, seitdem einen zweistelligen Millionenbetrag in das moderne Unternehmen für kombinierten Straße-Schiene-Verkehr investiert.
„Beim Klimaschutz ist die Verkehrsbranche weiterhin auf Unterstützung der Politik angewiesen“,
gab Tino Bauer kürzlich gegenüber Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Wirtschaftsministeriums, zu verstehen:
„Meine Idee könnte komplett einstürzen.“
Bei Umweltschutz, Energieeffizienz und Digitalisierung legt Tino Bauer selbst Tempo vor: Die Firmenstandorte Callenberg und Chemnitz (neben Ústi nad Labem) sind mit Photovoltaik-Modulen (1 GWh Leistung) eingedeckt und liefern u.a. Strom für die vollbiologische Waschanlage. Eine Telematik-Lösung für die EURO-VI-Fahrzeugflotte optimiert Warenströme, reduziert Leerkilometer.
Der Railport Chemnitz ermöglicht intermodalen Transport von täglich ca. 500 Tonnen Stahl, Roheisen, Holz, Beton-Elementen, Papier. Das spart jährlich rund 2.300 Tonnen CO2-Treibhausgase ein. Den vor zehn Jahren mit Fördermitteln entwickelten und voll ausgelasteten Railport will Tino Bauer erweitern. Ziel ist es, bundesweit Umschlagplätze für Straße und Schiene zu vernetzen, Einzelwagen- mit Ganzzugverkehr zu verknüpfen, eine Linienverbindung aufzubauen. Weitere Investitionspläne bremst der Förderstopp für Elektro-LKW aus.
„Die Bundesregierung gibt immense Mittel für Grünen Stahl und Schienenverkehr aus. Die letzten Kilometer fahren wir mit Diesel“,
bemängelt der Unternehmer.
„Ein E-LKW kostet aber dreimal so viel wie ein herkömmliches Fahrzeug. So ist Transformation nicht zu schaffen!“,
betont er dazu.