PM 24 | 11.11.2024

Konjunkturumfrage im Tourismus

Beherbergungs- und Reisebranche zufrieden, Gastronomie durch Kostendruck weiter stark belastet

In der Herbstumfrage der IHK Chemnitz schätzten die Unternehmerinnen und Unternehmer der Tourismusbranche in Südwestsachsen ihre Geschäftslage ein und gaben Entwicklungsprognosen für Ihre Unternehmen ab.
Die Grafik zeigt, dass sich die aktuelle Einschätzung zu Lage und Entwicklung der Gastronomiebetriebe und R
eisedienstleister (HE 2024) mit der Einschätzung zum Jahresbeginn (JB 2024) deckt. Im Hotelgewerbe fällt die Einschätzung positiver aus als im ersten Halbjahr.

Beherbergungsgewerbe berichtet von guter Sommersaison, jedoch zurückhaltende Prognosen für die weitere Entwicklung
Die Stimmung in den Beherbergungsbetrieben zeigt sich nach der Sommersaison recht positiv. So sprechen 42 Prozent der beteiligten Unternehmer von einer guten Geschäftslage. Lediglich neun Prozent bewerten die aktuelle Lage als schlecht. Im Frühjahr hatte jeweils ein Viertel der Befragten die Situation als gut bzw. schlecht eingeschätzt.
Jeder zweite Betrieb gibt an, den Personalbedarf kurzfristig nicht decken zu können. 30 Prozent der Unternehmen haben längerfristig Stellen unbesetzt.
Für 53 Prozent der Unternehmer hat sich der Umsatz zum Vorjahr nicht verändert. Allerdings berichten 39 Prozent der Befragten von einer verschlechterten Ertragssituation in diesem Jahr. Ein Drittel gibt Eigenkapitalrückgänge an. An vorderster Stelle der betrieblichen Risiken stehen die Energiepreise, gefolgt von den Belastungen durch hohe Arbeitskosten und Unsicherheiten aufgrund der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Entsprechend verhalten ist die Prognose für die nächsten Monate. 70 Prozent erwarten stabile Geschäfte, aber knapp ein Viertel geht von einer sich verschlechternden Wirtschaftslage aus.
30 Prozent erwarten, dass sich ihr Umsatz in den kommenden 12 Monaten verringern wird. Die Investitionsbereitschaft ist im Vergleich zum Frühjahr leicht gestiegen. Mehrheitlich sind Ersatzbeschaffungen vorgesehen.

Nur Zehn Prozent der Gastronomiebetriebe erwirtschaften nach eigenen Angaben Gewinn
Nach einer recht zuversichtlichen Einschätzung im Frühjahr ist die Stimmung im Gastronomiebetriebe im Herbst wieder gesunken. Während vor einem halben Jahr knapp ein Drittel der Gastronomen die Geschäftslage als gut bezeichnete, trifft das aktuell nur noch für 14 Prozent zu.
Zwei Drittel der Gastronomen verzeichnen stabile Umsätze. Die Gewinnsituation ist jedoch aufgrund der Kostenbelastung nicht zufriedenstellend. Für 77 Prozent der Unternehmen haben sich die Erträge in diesem Jahr verschlechtert, so dass 81 Prozent der Betriebe lediglich kostendeckend arbeiten. Mehr als die Hälfte der Unternehmer beklagt einen Rückgang des Eigenkapitals.
52 Prozent der Unternehmer erwarten eine sich verschlechternde Geschäftslage. Über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer sind durch hohe Arbeitskosten sowie Energie- und Lebensmittelkosten belastet. 62 Prozent der Befragungsteilnehmer wollen oder können zukünftig weniger in ihr Unternehmen investieren.

Reisebranche ist zufrieden mit Saisonverlauf – Fachkräfte werden weiterhin gesucht
57 Prozent der Reisebüros und Reiseveranstalter schätzen ihre derzeitige Geschäftslage als gut ein. Durch die hohe Nachfrage an Reisen steigt der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Branche weiter. 57 Prozent der Unternehmen signalisieren einen höheren Mitarbeiterbedarf. Jedes zweite Unternehmen kann offene Stellen längerfristig nicht besetzen.
Fachkräftemangel und gestiegene Personalkosten bezeichnen über 50 Prozent der Betriebe als größte Risiken ihrer Geschäftsentwicklung.
Fast drei Viertel der Betriebe melden für die Sommersaison 2024 stabile oder steigende Umsätze. 65 Prozent der beteiligten Unternehmer arbeiten mit Gewinn. Jedoch signalisieren 35 Prozent der Betriebe, dass sich in diesem Jahr ihre Ertragslage durch hohe Betriebskosten verschlechtert hat.
Eine gleichbleibende Entwicklung erwarten 83 Prozent der Reisedienstleister. 70 Prozent gehen von einer Umsatzstabilität in den nächsten 12 Monaten aus. Die Investitionstätigkeit in der Branche ist verhalten, 48 Prozent geben an, in diesem und im nächsten Jahr nicht zu investieren. Investitionen fließen überwiegend in Ersatzbeschaffungsmaßnahmen.