PM 85 | 03.09.2024

Zukunftsbaustoffe aus Ziegelbruch und -resten

Die IHK Chemnitz lud in Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg (TU BAF) und dem Transferverbund 4transfer zum IHK-Technologiestammtisch im Institut für Technische Chemie ein.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die GeopaZ-Technologie der TU BAF, eine vielversprechende Innovation im Bereich nachhaltiger Baumaterialien. Diese Technologie ermöglicht die Herstellung von ziegelbruchbasierten Geopolymerbausteinen, die ohne energieintensive Prozessschritte auskommen. Das fertige Produkt, welches in den wesentlichsten Eigenschaften ähnlich dem Original ist, leistet somit einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und ermöglicht bei industrieller Herstellung eine Preiseparität.
Während der Veranstaltung erhielten die teilnehmenden Unternehmen eine umfassende Einführung in die GeopaZ-Technologie durch den Chemiker Dr. Michael Kraft, der die wissenschaftlichen Grundlagen und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen Entwicklung detailliert erläuterte. Anschließend hatten die Gäste die Gelegenheit, die Herstellung der Geopolymerbausteine im Labor des Instituts live zu verfolgen. Dieser praxisnahe Einblick bot den Teilnehmern eine wertvolle Möglichkeit, die Vorteile der Technologie direkt zu erleben und deren Potenzial für die Bauwirtschaft besser zu verstehen.
Aktuell krankt der Einsatz von Sekundärbaustoffen an Regularien und einem Zögern der öffentlich Ausschreibenden.
"Wenn die Ausschreibenden, vorrangig die öffentliche Hand, die Ersatzbaustoffverordnung und Kreislaufwirtschaft ernst meinen, müssen sie auch entsprechend ausschreiben",
sagt Paul Walter, Betriebsleiter der Baustoff-Recycling Freiberg GmbH.
"Die Idee der TU BAF hat Potential, wenn sich die Einstellung und Skepsis zu Sekundärrohstoffen ändert.".
Neben der Präsentation und der Laborvorführung wurde die Veranstaltung von angeregten Diskussionen begleitet. Die Unternehmensvertreter nutzten die Gelegenheit, sich intensiv mit dem wissenschaftlichen Personal sowie den Vertretern des Transferprojekts 4transfer Dr. Stephan Meschke und Robert Taranczewski auszutauschen. Dabei wurden sowohl die praktischen Anwendungsmöglichkeiten als auch mögliche neue Wertschöpfungsketten in Sachsen thematisiert.
Der Technologiestammtisch bot somit eine ideale Plattform, um die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern und die Grundlage für zukünftige Kooperationen zu legen.