PM 52 | 09.09.2024

Halbjahresbilanz der südwestsächsischen Industrie

Die für die Region so wichtige Industrie schwächelt. Die Halbjahreszahlen des Statistischen Landesamtes zum verarbeitenden Gewerbe bestätigen dieses Bild: im ersten Halbjahr 2024 lagen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 % niedriger.
Die Preise für gewerbliche Produkte sind im Vorjahresvergleich um 0,8 % gesunken, sodass dieser Einfluss zu vernachlässigen ist.
Besonders starke Rückgänge vermelden die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie die Kfz(teile)hersteller. Auch die Auftragseingänge lassen nicht auf Besserung hoffen: sie liegen 25 % unter denen des ersten Halbjahres 2023.
Auch die Ergebnisse der Konjunkturumfragen der IHK Chemnitz kennen seit gut einem Jahr nur eine Richtung: nach unten. Dies betrifft die Einschätzungen zur Geschäftslage, zum Gesamtumsatz, zur Produktionsauslastung, aber auch zu Auftragseingängen und Geschäftserwartungen.
„Konjunkturelle Schwankungen sind normal. Problematisch wird es, wenn strukturelle Probleme vorliegen, die den Unternehmen der Region das Wirtschaften erschweren und die Zukunftsaussichten trüben. Von der neuen sächsischen Regierung bedarf es daher eines klaren Bekenntnisses zum Industriestandort Südwestsachsen,“
erklärt Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Chemnitz.
„Man muss verstehen, dass die industrielle Stärke unserer Region auch die Dienstleister stützt. Wenn die Industrie schwächelt, trifft das auch die unternehmensnahen Dienstleister, die beispielsweise IT-, Planungs- oder Beratungsdienste anbieten.“
so Witschaß weiter.