IHK Chemnitz rückt Ehrenamt in den Fokus

Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes: Die IHK Chemnitz möchte aus diesem Anlass den rund 2.500 ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich neben ihrem Beruf für die regionale Wirtschaft einbringen, ganz herzlich danken.
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Dieses freiwillige Engagement ist keine Selbstverständlichkeit und doch so unendlich wichtig, wie beispielsweise ein Blick in das Prüfungswesen zeigt. Allein in diesem Jahr können 44 Prüferinnen und Prüfer auf 25 Jahre Engagement zurückschauen.
Eine von ihnen ist Floristmeisterin Martina Küfner. Was sie antreibt, seit einem Vierteljahrhundert junge Menschen durch die Prüfung zu begleiten, hat sie in einem kleinen Interview erzählt.
Warum haben Sie sich entschieden, als ehrenamtliche Prüferin für die IHK Chemnitz tätig zu sein?
Florist ist nicht nur ein wunderschöner Beruf, sondern es ist vor allem auch Berufung. Als Prüferin und langjährige Vorsitzende des Prüfungsausschusses kann ich die Begeisterung und Liebe für meinen Beruf jungen Menschen mitgeben und sie fit für die Prüfung machen. Mich ehrenamtlich zu engagieren, zählt für mich deshalb zu einer Selbstverständlichkeit, die außerdem auch meinen Berufsstand stärkt.
Inwieweit bereichert Sie die Aufgabe als ehrenamtliche Prüferin?
Die Aufgabe bereichert ungemein. Rund 850 Auszubildende und Umschüler habe ich bisher zu ihrem Abschluss geführt. Darunter waren auch viele internationale Absolventen aus Japan, China oder Spanien. Da lernt man automatisch auch als Prüferin etwas dazu. Außerdem gibt es Geschichten, die man nicht vergisst. Ich erinnere mich bis heute an eine talentierte junge Frau, die sich nach ein paar Semestern an der Kunsthochschule in Dresden, für eine Floristenausbildung entschied. Mit 99 Punkten schloss sie diese als Jahrgangsbeste ab. Das erfüllt einen schon mit Stolz.
Wie hat sich Ihr Bild von der IHK Chemnitz vor und nach Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit verändert?
Die IHK war für mich schon immer eine anerkannte Institution. Es ist eine tolle Zusammenarbeit und man erhält viel Unterstützung durch die hauptamtlichen Mitarbeiter. Vor allem die Abschlusspräsentation der Prüfungsarbeiten der Floristen, die vor der Corona-Pandemie in der Messe Chemnitz stattfand, ist eine große logistische Herausforderung, die ohne die Mitarbeit der IHK kaum machbar wäre und doch für unseren Berufsstand so unendlich wichtig ist.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung für die Region Chemnitz in der Zukunft?
Das mit der Neuordnung des Berufsschulnetzes 2020 die Floristenausbildung in Chemnitz gestrichen wurde, ist ein ein großer Verlust Mein größter Wunsch wäre es deshalb, die Floristenausbildung wieder zurück nach Chemnitz zu holen. Mit dem hier vorhandenen Berufsschulzentrum gab es optimale Voraussetzungen. Dass Auszubildende jetzt bis nach Wurzen müssen, hat der Ausbildung leider sehr geschadet.
Würden Sie andere motivieren, sich ehrenamtlich bei der IHK Chemnitz zu engagieren, und wenn ja, wie würden Sie das tun?
Da es absehbar ist, dass ich altersbedingt irgendwann ausscheide, habe ich mich um meine Nachfolge schon gekümmert und eine junge engagierte Floristmeisterin für die Aufgabe gewinnen können. Wir brauchen schließlich Leute, die ein Aushängeschild für unseren Beruf sind, dafür brennen und dies an nachfolgende Generationen weitergeben.

Martina Küfner steht stellvertretend für die 2.242 aktiven Prüferinnen und Prüfer, die jährlich an der IHK Chemnitz Aus- und Weiterbildungsprüfungen sowie Sach- und Fachkundeprüfungen abnehmen.

Sollten Sie auch Interesse haben, sich bei der IHK zu engagieren – es gibt viele Möglichkeiten und wir freuen uns über jeden, der sich ehrenamtlich engagiert.