Standortumfrage 2023 Unternehmensbefragung zur Attraktivität der Wirtschaftsstandorte Bremen und Bremerhaven: Zufriedenheit gesunken
Die Umfrage im Überblick
Nach ihrer Standortumfrage 2019 hat die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven ihre Mitgliedsunternehmen zum zweiten Mal um eine Bewertung ihres Wirtschaftsstandortes gebeten. Die Unternehmen wurden gefragt, welche Standortfaktoren für ihr Unternehmen besonders wichtig sind und wie sie deren Qualität an ihrem Standort bewerten. Die sechsstufige Bewertungsskala reicht von „sehr wichtig“ (=1) bis „gar nicht wichtig“ (=6) und von „sehr zufrieden“ (=1) bis „gar nicht zufrieden“ (=6). Aus den Bewertungen der Unternehmen wurden Handlungsbedarfe für die bremische Politik abgeleitet. Besonders dringender Handlungsbedarf gilt dann als gegeben, wenn ein Standortfaktor als „wichtig“ und gleichzeitig als „unbefriedigend“ eingestuft wird. Darüber hinaus wurde auch eine Gesamtbewertung der Standorte Bremen und Bremerhaven in Schulnoten abgefragt. Insgesamt haben 888 Unternehmen aus Produzierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen im Land Bremen an der Umfrage teilgenommen. Darunter haben 700 (79 Prozent) ihren Sitz in Bremen und 188 (21 Prozent) in Bremerhaven.
Gesamturteil befriedigend, aber weniger gut als vor vier Jahren
Alles in allem stellen die befragten Unternehmen im Land Bremen ihrem Standort insgesamt ein nur befriedigendes Zeugnis aus, welches zudem schlechter ausfällt als noch vor vier Jahren. Statt 64 Prozent in der vorherigen Befragung würden aktuell nur noch 56 Prozent der Teilnehmer ihren Standort an befreundete Unternehmen weiterempfehlen. Bei der Bewertung auf einer Skala von 1-6 verschlechtert sich die Durchschnittsnote für den Unternehmensstandort im Zeitvergleich leicht von 2,9 auf 3,0. Als Wohnort wird das Land Bremen statt mit einer 2,5 nur noch mit einer 2,8 bewertet. Auch bei der Bewertung einzelner Standortfaktoren zeigt sich im Vergleich zur vorherigen Umfrage in einigen Bereichen eine größere Unzufriedenheit. Besonders großer Handlungsbedarf für das Land Bremen lässt sich für die folgenden zehn Handlungsfelder identifizieren:
- Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit
- Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung
- Innenstädte, Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote
- Schulen und Kinderbetreuung
- Breitbandversorgung
- Lokales Straßennetz
- Niveau kommunaler Steuern, Gebühren und Abgaben
- Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften
- Wohnraumangebot
- Image der Stadt
Unterschiede in Bremen und Bremerhaven
Die in Bremerhaven ansässigen Unternehmen zeigen sich mit ihrem Unternehmensstandort insgesamt etwas zufriedener als die Beteiligten aus der Stadt Bremen. 64 Prozent der Befragten aus Bremerhaven würden ihren Standort an einen befreundeten Unternehmer weiterempfehlen. In Bremen würden dies nur 54 Prozent der Teilnehmer tun. Als Wohnort wird Bremerhaven (Ø 3,2) allerdings weniger gut bewertet als Bremen (Ø 2,6). In der Einzelbewertung steht in Bremerhaven die Innenstadt als Handlungsfeld ganz oben auf der Liste. Die Themen „Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit“ sowie die „Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung“ zählen auch in Bremerhaven zu den Top-Prioritäten, werden aber etwas weniger kritisch beurteilt als in Bremen. Anders als in Bremen zählen statt des lokalen Straßennetzes und des Wohnraumangebots in Bremerhaven die Gesundheitsversorgung und die E-Mobilität (Ladeinfrastruktur) zu den zehn wichtigsten Handlungsfeldern.
Die gesamte Standortumfrage können Sie sich als PDF herunterladen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2641 KB).