Die Wirtschaft hat gewählt

Die Wirtschaft in Braunschweig, Salzgitter, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel hat gewählt und die neue IHK-Vollversammlung ist konstituiert. Aus ihrer Mitte ist ein neues Präsidium gewählt und die Arbeit kann beginnen. Kontinuität und Erfahrung mischen sich in beiden Gremien mit neuem Spirit und neuen Gesichtern. Jünger und weiblicher ist die IHK Braunschweig im Ehrenamt geworden – gute Voraussetzungen für das Kommende.
Nur drei kurze Jahre hat die zu Ende gegangene Wahlperiode gedauert. Viele Entscheidungen und Abstimmungen haben das Ehrenamt mit unaufschiebbaren und wichtigen Formalia beschäftigt: Haushaltsfragen aus dem Urteil des BVerG und Baumaßnahmen am Kammersitz erforderten umfangreiche Beschlüsse. Die hauptamtliche und die ehrenamtliche Arbeit wurden verlangsamt durch den Fortgang der Pandemie, den Hackerangriff auf das DIHK-Netzwerk, den notwendigen Vorbereitungen der oben genannten Beschlüsse und der schon nach zwei Jahren wieder vorzubereitenden Wahl der Vollversammlung. Ruhige und planvolle Arbeit in den Gremien und in den Ausschüssen war daher oft nur eingeschränkt möglich.
Die neue Wahlperiode mit 5 Jahren Laufzeit bietet nun andere Perspektiven, weil alte Lasten abgearbeitet sind. Inhaltlich kann nun ein Fokus auf Arbeits- und Fachkräftegewinnung gelegt werden, und zwar in Übereinstimmung mit der aktuellen Agenda der IHKN, der Arbeitsgemeinschaft aller 7 niedersächsischen IHKs. In diesem Jahr führt die IHK Stade die Gruppe an und schon 2025 ist unsere IHK Braunschweig mit ihrem Präsidenten in der IHKN die bestimmende Kammer. Aber auch intern nimmt der Einfluss des Ehrenamts in die Arbeit des Präsidiums und der hauptamtlichen Verwaltung zu: Die regionalen Wirtschaftsausschüsse gewinnen an Stellenwert.
Den steigenden Anforderungen begegnen wir mit einem gezielten Aufbau von qualifiziertem Personal, beispielsweise in der Berufsausbildung und in der Technologie und Innovation, wo unsere IHK mittelfristig auch eine weitere sog. Federführung für ganz Niedersachsen anstrebt. Unsere erfolgreichen niederschwelligen Formate zur Bedienung kleiner und junger Mitgliedsunternehmen werden selbstverständlich fortgesetzt und weiterentwickelt, digital genauso wie in Präsenz. Im Schulterschluss mit anderen Playern werden wir uns maßgeblich an der notwendigen Schärfung des regionalen Profils einsetzen.
Der IHK-Neujahrsempfang wird ab 2025 wieder am Jahresbeginn liegen und die „flott gemachten“ Verleihungen des Technologietransfer- und des Sozialtransferpreises finden ihre vielbeachtete Fortsetzung. Auf akute und aktuelle Entwicklungen und Ereignisse, z. B. in unseren Innenstädten oder in Gesetzesvorhaben, werden wir weiterhin öffentlich und – viel öfter – hinter den Kulissen reagieren und Einfluss nehmen. Die Drähte des Hauptgeschäftsführers und des Präsidenten in die Rathäuser und Landratsämter der Region, in die Ministerien und in die Staatskanzlei in Hannover und nach Berlin zur gut vernetzten DIHK, stehen – und es wird auch regelmäßig gefunkt. Zum Nutzen der Mitgliedsunternehmen und der internen Verwaltung digitalisieren wir weiter in ausgewählten und sinnvollen Bereichen. Und ab Frühsommer 2024 rücken endlich Baufirmen in der Brabandtstraße an zur Sanierung und Ertüchtigung unseres Kammergebäudes.
Gleichzeitig sinken laut Beschluss unserer Vollversammlung die Kammerbeiträge für die Veranlagungsjahre ab 2024, weil die Haushaltslage dies erlaubt. Für die notwendigen Investitionen stehen bedarfsgerechte Rücklagen bereit, die auch den rechtlichen Anforderungen entsprechen. Ihre IHK Braunschweig beweist, dass Handeln mit Voraussicht und Augenmaß möglich ist, weil das Ehrenamt seine Aufgaben aufs Beste erfüllt: Vorgaben zu machen und Kontrolle wahrzunehmen. So wird auch künftig das Ehrenamt immer Menschen finden und für sich begeistern.
Auf gute und gedeihliche Zusammenarbeit!
1/2024