40 Jahre Clavey – Transformationsexperten auf Wachstumskurs

Im Jahr 1984 entsprang aus einem Anstellungsverhältnis heraus ein Pioniergeist, der die industrielle Reinigung in der Automobilbranche nachhaltig verändern sollte. Lothar Clavey gründete damals gemeinsam mit einigen Kollegen die heutige Clavey Gruppe mit dem unmissverständlichen Credo „Von der Ölkanne bis zum Fluidmanagement“. Die Vision: Den Bereich der industriellen Reinigung zu innovieren und nicht einfach so zu belassen, wie er war. Es galt, Prozesse zu systematisieren und effizienter zu organisieren, um vor allem für Automobilhersteller einen echten Mehrwert zu schaffen. 40 Jahre später blickt das Unternehmen mit der dreiköpfigen Geschäftsführung, bestehend aus Clarissa und Patrick Clavey sowie Torge Brandenburg, auf eine imposante Transformationshistorie zurück, die gegenwärtig durch ein hochprofessionalisiertes Angebotsportfolio gekennzeichnet ist.
Eine der ersten Herausforderungen bestand darin, die einzelnen Prozesse an den Maschinen zu dokumentieren. Wer hatte sie zuletzt gewartet? Gab es Reparaturen? Welche Einzelteile mussten geprüft werden? Eine transparente Dokumentation war der Schlüssel, um Optimierungspotenziale aufzudecken und aus wirtschaftlicher Sicht zu nutzen. Der technische Fortschritt sollte aber nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in anderen industriellen Bereichen vorangetrieben werden. „Schmutzige und ölige Hände sollten der Vergangenheit angehören. Die zunehmende Professionalisierung unseres Metiers begünstigte dieses Ziel maßgeblich“, erzählt Clarissa Clavey. Die Grundaufgabe bestand zunächst aus der regelmäßigen schmiertechnischen Betreuung, die wiederum wertvolle Erkenntnisse lieferte und für effiziente Wartungszyklen sorgte. Sukzessive erfolgten eine umfassende Inventarisierung und Dokumentation der Anlagenlandschaft ihrer Kunden, um vor allem die Verfügbarkeit von Produktionsanlagen zu gewährleisten. 

Eigene Expertise als Exportschlager

Mit dem Grundsatz und heutigen Slogan „Knowledge in motion“ etablierte sich das Braunschweiger Unternehmen als überregionaler Vorreiter für die Automatisierung und Digitalisierung in der Betreuung von Maschinen – sei es in der Logistik oder in der Produktion. „Unsere Kunden kommen oft mit sehr spezifischen Problemen auf uns zu“, führt die Geschäftsführerin fort. „Wir hören genau zu und analysieren gemeinsam Produktionsprozesse, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.“ Patrick Clavey, der parallel verantwortlich für Finanzen, Auslandsgeschäft und Business-Development ist, ergänzt: „Alles, was sich dreht und bewegt, bedarf mittlerweile hochgradiger Automatisierung und Digitalisierung – es braucht aber auch Menschen, die derartige Prozesse betreuen.“ Die Clavey Gruppe besteht heute aus neun Unternehmen mit über 600 Mitarbeitenden inklusive Unternehmensbeteiligungen an jungen Start-ups, wie beispielsweise der Formhand GmbH, und ist sowohl auf dem europäischen Markt als auch global bei Zulieferunternehmen aktiv. „Unser Erfolg basiert auf der Fähigkeit, sich schnell an Kunden- und Marktgegebenheiten sowie technische Neuerungen anzupassen und eigene Ideen kontinuierlich weiterzuentwickeln“, ergänzt Torge Brandenburg. 

Transformation und Anpassung sind die Schlüssel zum Erfolg

Die zwei Standbeine der Clavey Gruppe werden durch die reine Instandhaltung von Industrieanlagen sowie das komplexe Prozessmonitoring abgebildet. Das Team betrachtet daher Produktion, Zulieferer und Lieferketten ihrer Kunden ganzheitlich. „Wir nutzen das Wissen und die Praxisorientierung unserer Fachkräfte, um Synergien zwischen allen Bereichen zu schaffen“, erklärt Patrick ­Clavey. „Unser Ziel ist es, die Produktion und Produkte unserer Kunden durch effiziente, zukunftsorientierte Methoden optimal zu unterstützen.“ Die Dienstleistungen der Clavey Gruppe umfassen Qualitätskontrolle, Unterstützung bei der Produktion und Troubleshooting von Bauteilen, um Fehleranfälligkeit zu reduzieren und Ausschussquoten zu minimieren. „Unsere Dienstleistungen entwickeln sich stetig und orientieren sich dabei immer am Kundenbedarf und das vorausschauend“, so Clarissa Clavey, die neben ihrer Rolle als Geschäftsführerin auch die Bereiche Organisationsentwicklung, Human Ressources und Change-Management verantwortet.

Wenn man einen Hammer hat, ist jedes Problem ein Nagel. Und wir sind die ganze Werkzeugkiste.

Torge Brandenburg


„Wie muss ein Produkt die Produktionsstätte verlassen, damit es ohne Komplikationen den Weg in die Zusammensetzung findet und vom Abnehmer akzeptiert wird?“, bekommt die Unternehmensleitung häufig zu hören. Und genau hier setzt das umfangreiche Betreuungs- und Beratungsangebot an: Die technische Expertise, die zur Herstellung oder Wartung von Kleinstbauteilen notwendig ist, kann im Regelfall nur durch Wenige gewährleistet werden. Zusätzlich kommt eine eigens entwickelte Dokumentationssoftware ins Spiel, die für Transparenz, Sorgfalt und Nachvollziehbarkeit im technisch-industriellen Kontext sorgt und Innovationen antreibt. „Wenn man einen Hammer hat, ist jedes Problem ein Nagel. Und wir sind die ganze Werkzeug­kiste“, lautet ­Brandenburgs einprägsame Anekdote, der parallel zur Führungsrolle eine beratende Funktion im Betrieb einnimmt. ­Patrick ­Clavey ergänzt: „Transformation ist der Grundpfeiler unseres Schaffens. Eine Weiterentwicklung unserer Arbeit ohne technische Veränderungen kann es nicht geben.“

Recruiting aus dem Wachstum heraus

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Clavey Gruppe ist das hochqualifizierte Personal. Die Suche nach Fachkräften und die kontinuierliche Weiterbildung stellen zentrale Aufgaben dar, die in der Regel aus dem Wachstum heraus erfolgen. Dabei setzen sie auf das Kernprinzip von Nähe und Menschlichkeit, um talentierte Mitarbeitende anzuziehen und langfristig zu binden – egal, welche Karrierestufe vorliegt. „Man muss als Arbeitgeber die richtigen Akzente bei der Rekrutierung setzen und ein feines Gespür dafür haben, was heutzutage jungen Bewerberinnen und Bewerbern wichtig ist“, betont ­Clarissa ­Clavey und wird durch ihren Cousin ergänzt: „Neben Kfz-Mechatronikern und Elektroingenieuren sind auch viele andere Berufe unabdingbar, damit unser Unterfangen gelingen kann. Die Atmosphäre der Umsetzung im Personalbereich ist dabei entscheidend.“
Die Clavey Gruppe ist inzwischen ein fester Bestandteil der industriellen Landschaft, doch ihr Geist der Innovation und ihr Streben nach Exzellenz sind nach wie vor ungebrochen. Sie verstehen den Wert der Tradition, aber auch die Notwendigkeit des Wandels. Sie haben erkannt, dass die Transformation „Teil der Unternehmens-DNA“ ist, wie Torge ­Brandenburg abschließend betont. Und dieser Wandel betrifft nicht nur die Technologie und die Märkte, sondern auch die Mitarbeitenden und die Kultur des Betriebs.
jk
5/2024