5 min
Lesezeit
Die Veranstaltungsarchitekten Blome & Pillardy
„Momente, die im Kopf bleiben“, so beschreibt Kai Blome, geschäftsführender Gesellschafter der Blome & Pillardy Event GmbH, das Ziel der Arbeit der Veranstaltungsmacher. „Das trifft zu 100 Prozent, was wir tun.“ Nicht einfach nur Events und Veranstaltungen organisieren, nein, Konzepte mit unterschiedlichster Ausrichtung zu entwickeln, heißt die Aufgabe der Köpfe hinter der Blome & Pillardy Event GmbH.
Kai Blome (links) und sein Standortleiter Braunschweig/Wolfsburg Felix Walzog.
© Claudia Taylor
Alles begann im Jahr 2003 – wenn man die GbR-Zeit mitrechnet, schon in 2000 – als Kai Blome und Robert Pillardy noch während des Studiums die schon damals organisatorisch sehr anspruchsvolle Eventreihe „Fiestaphobia“ mit über 30 Veranstaltungen starteten. Kai Blome hatte sich akribisch vorbereitet, indem er in seiner Diplomarbeit den Geschäftsplan des zukünftigen Unternehmens mit Unterstützung verschiedener Professoren entwickelte. Über die damaligen Sponsoren der Fiestaphobiareihe schlug das neu gegründete Unternehmen den geplanten Weg zu den Firmenkunden, welche seinerzeit hautnah mitbekommen haben, welche Komplexität hinter dieser Aufgabe steckte und so das Vertrauen für eigene Projekte in das Team um Blome und Pillardy aufbauten. Mit diesen Referenzen sowie Firmenveranstaltungen der VW Bank und der Öffentlichen Versicherung legte die Veranstaltungsagentur die Grundlage für die Gewinnung weiterer Kunden und der zukünftigen Tätigkeit. Von Anfang an war der Gotenweg in Braunschweig Sitz des Unternehmens. Glücklicherweise konnte man sich hier im Laufe der Jahre bedarfsgerecht räumlich erweitern. Das 20-jährige Jubiläum nehmen die Veranstaltungsplaner nun zum Anlass, das eigene Tun zu hinterfragen. Denn schon lange geht es nicht mehr nur um die Entwicklung verschiedenster Veranstaltungen wie z. B. Mitarbeitenden-Events, Kongresse oder Produktpräsentationen, um nur einige zu nennen. Ergebnis dieser Überlegungen ist ein visuell komplett neuer Markenauftritt, bestehend aus einem neuen Logo mit allen im Nachgang daraus resultierenden Anpassungen – wie beim Fahrzeugbranding oder der Geschäftsausstattung. Dazu kommen die neu aufgesetzte zweisprachige Homepage und ein Jubiläumsvideo.
Kommunikations-, Sicherheits- und Hygienekonzepte gehören heute dazu
Das Jahr 2023 brachte nicht nur einen Rückblick auf die letzten 20 Jahre, sondern gleichzeitig stellt sich Blome & Pillardy Event mit dem optimierten Markenauftritt für die nächsten 20 Jahre auf. Resultierend aus diesen Überlegungen wird die Eventfirma – ergänzend zu den klassischen Veranstaltungsformaten – Leistungen wie Kommunikations-, Sicherheits- und Hygienekonzepte, aber auch nachhaltige Eventplanung, Green Events in Richtung CO2-Neutralität sowie Erfolgsmessungen anbieten können. Ebenso wie die Möglichkeit für den Kunden, aus Mitarbeitenden-Veranstaltungen eine Zertifizierung zum Erlebnisarbeitgeber erwachsen zu lassen und so dem gleichen Event eine viel größere Gewichtung zu verschaffen. „Die Kernprojekte bleiben gleich, aber wir runden sie mit diesem Mehrwert ab und das ist neu“, fasst Kai Blome den Weiterentwicklungsprozess zusammen. Das Thema Consulting nimmt zukünftig einen hohen Stellenwert ein: empfehlen, beraten, sich inhaltlich einbringen. „Wir verstehen uns als Veranstaltungsarchitekten, wir sehen uns sehr stark in der Konzeption und der Beratung“, skizziert er dabei den zukünftigen Weg. „Natürlich immer unter Berücksichtigung der Vorgaben wie z. B. Budget, Anlass, Location.“ Genau wie Architekten entwickeln, konzipieren und planen die Mitarbeitenden dann die Veranstaltung und verantworten die Ausführungsplanung. Benötigtes Material, z. B. Zelte, Bühnenausstattung oder Mobiliar, aber auch das Catering, werden jeweils individuell zugekauft. Oft müssen bei Veranstaltungen im Vorfeld Bauanträge gestellt werden, was die Blome & Pillardy Event GmbH natürlich ebenfalls übernimmt. In der dritten Phase folgt dann unter Koordinierung aller beteiligten Gewerke die Umsetzung vor Ort. Eben Projekte mit einer gewissen Komplexität.
Technikaufbau für eine Veranstaltung im Lokpark Braunschweig.
© Claudia Taylor
Ein gutes Beispiel für diese Herangehensweise ist der IHK-Empfang, der in früheren Jahren immer dem gleichen Ablauf mit drei umfangreichen Redeblöcken folgte. Mit dem jetzigen Präsidenten Tobias Hoffmann und dem Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Löbermann hat man die Veranstaltung frischer und moderner, aber auch für die Gäste kurzweiliger gestaltet. Im Bühnenprogramm gab es in diesem Jahr z. B. Kurzvorträge mit Experten und Beteiligten oder im Anschluss eine Bühnentalkrunde mit ebendiesen. Ein weiteres Element ist die große Dartscheibe, an der der niedersächsische Ministerpräsident jeweils den Kammerbezirk für den Empfang des nächsten Jahres auswirft. Natürlich sind Grußworte und Reden, eingebettet in das Bühnenprogramm, erhalten geblieben.
In Coronazeiten entwickelten sich neue Märkte
Auch bei Blome & Pillardy Event hat die Coronazeit ihre Spuren hinterlassen, aber anders als vielleicht erwartet. Denn der Markt hat sich von 80 Prozent regionalem und 20 Prozent bundesweitem Geschäft hin zu einem 50/50-Markt entwickelt – Tendenz weiter steigend zum bundesweiten, aber auch europäischem Geschäft. Die Gründung des Standortes in Hannover erfolgte schon vor knapp 10 Jahren mit Blick auf das nationale Geschäft. In der Coronazeit ist der Standort München dazugekommen, weil Blome & Pillardy Event dort Impfzelte bzw. ganze Impfstraßen, in denen die Mitarbeitenden eines Kunden geimpft wurden, betrieben hat. Dies galt als besonderes Veranstaltungsformat, bei dem Personal und Mobiliar gestellt, Wegeleitung, Logistik sowie Hygienekonzept aber entwickelt werden mussten. Grund war unter anderem, dass für mehrere tausend Mitarbeitende nur ein Betriebsarzt zur Verfügung stand, der diese Aufgabe nicht bewältigen konnte. Neben München haben Blome & Pillardy Event auch für Kunden in Braunschweig, Hannover und Holzminden solche Zentren eingerichtet. Plötzlich standen Ärzte und Pflegekräfte unter Vertrag. In Spitzenzeiten waren es 135 Mitarbeitende, die nach Corona aber wieder anderwärtig tätig waren.
Veranstaltungsvorbereitung mit einem Teil des Braunschweiger Teams: Louis Pfeiffer, Marleen Burke, Yannick Anders, Kai Blome, Felix Walzog und Anna Siems (v. l. n. r.).
© Claudia Taylor
Seit diesem Jahr hat sich das Unternehmen um eine weitere Niederlassung in Hamburg vergrößert. An den vier Standorten von Bloome & Pillardy Event sind 28 Mitarbeitende tätig, fünfzehn davon in Braunschweig. Dort setzten die Eventplaner ca. 50 Veranstaltungen, kleine genau wie Großveranstaltungen, pro Jahr um. In München koordinieren sie das internationale Geschäft. Die dortige Standortleiterin war vor ihrer Tätigkeit bei Blome & Pillardy Event in einer großen europäischen Agentur tätig und hat das Ansinnen, international zu arbeiten. Interessant ist, dass sich die Bedeutung der Standorte verändert hat. War vor Corona noch eine Präsenz vor Ort für viele Kunden wichtig, hat sich das mit Corona komplett verändert. So sind die Eventteams oft über mehrere Standorte verteilt und koordinieren und organisieren vom jeweiligen Standort gemeinsam die Veranstaltungen.
up
8/2023