Spiel, Satz und Show

Im Tennis zählen oft Zahlen mehr als Worte – sei es ein dreifacher Wimbledon-Sieger aus Leimen oder eine Ausnahmeathletin aus Brühl, die 377 Wochen die Weltrangliste anführte. Doch auch aus Braunschweig kommt ein Turnier, das weltweit Eindruck macht: die BRAWO OPEN, die die Sportler selbst schon sechsmal zum beliebtesten Challenger-Turnier auf der Tennistour gewählt haben. Der Grund dafür? Eine einzigartige Mischung aus erstklassigem Sport und exzellenter Unterhaltung oder wie Markus Beese, Geschäftsführer der Brunswiek Marketing GmbH, es treffend formuliert: „Sportainment.“
Dieses Jahr haben die BRAWO OPEN erneut bewiesen, warum sie die Herzen der Tennis­gemeinde höherschlagen lassen und sowohl von Athleten als auch Fans so geschätzt werden. Ihre 30. Ausgabe war ein phänomenaler Erfolg. „Es gibt zwar viele Turniere weltweit, die Sport und Unterhaltung miteinander verbinden“, erklärt Markus Beese, „aber die Art und Weise, wie unsere Anlage abends zum Leben erwacht, ist wirklich einmalig.“
Wer schon einmal im Juli beim Braunschweiger Tennis- und Hockey-Club vorbeigeschaut hat, wird die Begeisterung verstehen. Längst geht es hier nicht mehr nur um einen einfachen Grillstand mit Bierwagen, wie es beim Turnierdebüt 1994 der Fall war. Direkt im grünen Bürgerpark ist der BRAWO Center Court mit seinem roten Sand beheimatet – und gleich daneben die imposante Paragu-Event­überdachung, wo bis zu 3000 Besucher bei Top-Konzerten und auch Partys wie der Ladies Night feiern können. Mit dem stilvollen Biergarten und vielfältigen Gastronomieangeboten ist kulinarisch für jeden Geschmack gesorgt. Ein perfekter Ort, an dem man sich rundum wohlfühlen kann und der Sport stets im Vordergrund steht. Denn wenn Tennis gespielt wird, bleibt, wie Markus Beese betont, „die Musik aus“.

In der Löwenstadt ziehen alle an einem Strang

Dass Braunschweig sich fest im internationalen Tenniskalender etabliert hat, liegt nicht nur an den 125 Weltranglistenpunkten, die beim drittgrößten Sandplatzturnier Deutschlands vergeben werden. Es ist das Gesamtpaket, das die Spieler so zu schätzen wissen. Über die Matches auf dem BRAWO Center Court hinaus, der 2000 Zuschauer fasst, bieten die BRAWO OPEN ein Umfeld, in dem sich die Athleten aus aller Welt wirklich wertgeschätzt fühlen. „Wenn einer unserer Spieler um 2 Uhr nachts in München landet, dann sorgen wir dafür, dass jemand da ist, um ihn abzuholen“, erklärt Markus Beese die Philosophie des Tennisturniers. Kurzum: Hier sind die Sportler die unangefochtene Nummer eins und werden entsprechend erstklassig behandelt.
Die Region liebt das Turnier.

Markus Beese

Dass die bildschöne Tennisanlage zum Schauplatz eines solchen Großereignisses werden konnte, verdankt sie maßgeblich dem Engagement von Harald Tenzer, der neben Markus Beese Geschäftsführer der Veranstaltergesellschaft Brunswiek ­Marketing ist. In den Nullerjahren, als das Turnier finanziell ins Wanken geriet, griff der ehemalige Präsident von Eintracht Braunschweig auf eine bewährte Strategie zurück: die Gründung des Sponsoren-Pools „Eintracht 100“. Diese erfolgreiche Initiative aus dem Fußball übertrug er auf das Tennis, wodurch Unternehmen die Möglichkeit bekamen, sich in einer wirtschaftlich und sportlich schwierigen Phase finanziell zu engagieren und das Turnier zu unterstützen. Mit der Volksbank BRAWO als neuem Hauptsponsor erreichte das traditionsreiche Braunschweiger Turnier vor zwei Jahren schließlich eine neue Dimension.
Das gute Miteinander und die starken Partnerschaften bilden das Herzstück des Turniers und unterstreichen seine Rolle als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. „Die Region liebt das Turnier“, sagt Markus Beese, was sich auch darin zeigt, dass zahlreiche Betriebe aus der Stadt und der Region den Sport unterstützen. Um das Budget zu stemmen, stammen etwa ein Drittel der Einnahmen aus Ticketverkäufen und zwei Drittel von Sponsoren, die insgesamt etwas mehr als eine knapp siebenstellige Summe an Geld und weiteren Leistungen zum Gelingen beisteuern.
Im Mittelpunkt der Organisation steht eine eingespielte Gruppe: Neben den Geschäftsführern sind das Turnierdirektor Volker Jäcke sowie das Orga-Team Bianca Kaisers, Lena Lühr, Paulina Radtke und ­Sabine Perricone. Wenn die BRAWO OPEN anstehen, wächst dieses Team auf beeindruckende 300 Mitglieder an. Von den Caterern und der Servicecrew in der Lounge bis zu den Bespannungsspezialisten und Crêpes-Verkäufern auf der Anlage – alle ziehen an einem Strang, um die eineinhalb Wochen des Turniers zu einem unvergesslichen Erlebnis sowohl in sportlicher als auch gesellschaftlicher Hinsicht zu machen. „Denn natürlich gehört Sehen und Gesehenwerden auch dazu.“

Regionale Wirtschaft festigen

Netzwerken ist ebenso Teil des Programms: Dieses Jahr gab es erneut das Event „Wirtschaft trifft Wissenschaft“, zu dem Vertreter regionaler Hochschulen von Braunschweig bis Clausthal, der Allianz für die Region sowie der Industrie- und Handelskammern aus Braunschweig und Lüneburg-Wolfsburg – gesponsert auch von der Salzgitter AG – zusammenkamen. Diese regionale Ausrichtung ist ein Fingerzeig, wohin die Reise für die BRAWO OPEN gehen soll. „Unser Ziel ist es, das Turnier über die Stadtgrenzen hinaus bekannter zu machen“, erklärt Markus Beese, Marketing­leiter der Volksbank BRAWO.
„Schneller, höher, weiter“ ist ein Leitmotiv des Sports und prägt auch die Ambitionen des Braunschweiger Tennisturniers. Ein Teil dieser Bestrebungen ist es, die gesamte Anlage vor Beginn des Turniers an Unternehmen zu vermieten und so ein stärkerer Anziehungspunkt für die regionale Wirtschaft zu werden – perfekt als Bühne für große Betriebsfeste, die von der vorhandenen Infrastruktur und Technik profitieren.
Auch in Sachen Medienaufmerksamkeit sehen die Verantwortlichen noch Potenzial: Eine Live-Übertragung der BRAWO OPEN auf Sky, derzeit der Tennissender Nummer eins in Deutschland, wäre ein großer Schritt vorwärts, meint Markus ­Beese, der betont, dass es immer Raum für Verbesserungen gibt. „Aber das wäre dann die Schleife an der Schleife.“
boy
6/2024