Der Mehrwert der Mehrwerk

Eine Arbeitswelt für alle bedeutet, die Fähigkeiten der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht ihre Grenzen. Diese Vision fordert uns auf, über traditionelle Arbeitsmodelle hinauszudenken und die Barrieren zu hinterfragen, die Menschen vom Arbeitsmarkt ausschließen. Die Mehrwerk gGmbH spielt dabei eine Vorreiterrolle in unserer Region. „Unser Ziel ist es, Menschen mit Handicap den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen“, erklärt Geschäftsführer Marcus Eckhoff. „Hierfür suchen wir nach starken Partnern, die diesen Weg mitgehen.“
Die Mehrwerk verfolgt eine wegweisende Mission: eine Arbeitswelt mitzugestalten, in der jeder, unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen, seinen Platz findet. Als Teil der diakonischen Unternehmensgruppe der Evangelischen Stiftung Neuerkerode bietet das Unternehmen Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für Menschen mit verschiedenen Handicaps. So trägt Mehrwerk entscheidend dazu bei, dass rund 400 Menschen aktiv am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen können.
Unser Ziel ist es, Menschen mit Handicap den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen.

Marcus Eckhoff

Sie betreibt mehrere Standorte, die breite Bildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischen und geistigen Behinderungen sowie für sozial benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose gewährleisten. Dazu zählen die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Rautheim und Neuerkerode mit einem Fokus auf Kommissionierung und Montage; der Kuba Bildungscampus in Wolfenbüttel, der Fertigkeiten in Bereichen wie Holzverarbeitung, Malerei und Metallarbeit vermittelt; sowie das Grüne Zentrum in der Klostergärtnerei Riddagshausen, wo Kenntnisse im biologischen Anbau von Gemüse, Kräutern und Zierpflanzen sowie in der Grünpflege erworben werden können.
Die Mehrwerk arbeitet auf Auftragsbasis eng mit einer Vielzahl von Betrieben und Organisationen zusammen. Sie konfektioniert Schulmaterialien für die Westermann Gruppe und produziert Reinigungsvlies für Bosch. Außerdem unterstützt sie die Recyclingfabrik dabei, übrig gebliebene Kunststoffe aus dem 3D-Druck zu sortieren und wiederzuverwerten. Für Kunststoff-Technik Helmstedt werden Kunststoffteile mit Komponenten bestückt.
Auch in der Herstellung von Büromöbeln für die ETT Group beweisen die Teams ihr Können: bei der Fertigung von Tischplatten aus Birkenholz. Diese Arbeiten beinhalten das präzise Zuschneiden und das Veredeln der Holzplatten. „Durch diese Partnerschaft zeigen wir, wie gut wir uns auf die besonderen Wünsche unserer Kunden einstellen können“, erklärt Florian Schuhler, Teamleiter der Werkstätten. Aktuell fertigt ein 15-köpfiges Team jede Woche 20 dieser hochwertigen Platten, unter anderem durch den Einsatz einer Vakuumpresse. Zukünftig plant Mehrwerk, CNC-Fräsen in der Produktion zu nutzen.
Ein besonderes Projekt ist die Zusammenarbeit mit der Jochen Staake Stiftung: Mehrwerk bereitet jede Woche 500 gesunde Frühstücksportionen vor, die an 30 Schulen verteilt werden, damit bedürftige Kinder gut gestärkt in den Tag starten können. Darüber hinaus versorgen sie täglich mehrere tausend Menschen mit Mahlzeiten – von der Zubereitung des Essens für Kitas über das Kochen in Schulmensen bis hin zur Verpflegung in großen Einrichtungen wie dem Krankenhaus Marienstift in Braunschweig.
Wenn wir eine inklusivere Gesellschaft anstreben, dann sollte diese Inklusion in den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten präsent sein.

Marcus Eckhoff

Jedes Projekt ist nicht nur für die Auftraggeber von Wert, sondern bietet auch den Ausführenden die Chance, sich weiterzuentwickeln. „Diese Aufträge sind eine wichtige Vorbereitung für den ersten Arbeitsmarkt, da sie die Beteiligten mit den nötigen beruflichen Fähigkeiten ausstatten“, unterstreicht Claudia Deichmann, Leiterin Arbeit und Beschäftigung.
Die Mehrwerk sichert sich Aufträge nicht nur durch die hohe Qualität ihrer Arbeit, sondern auch durch ihr Engagement für soziale Nachhaltigkeit. „Wenn wir eine inklusivere Gesellschaft anstreben, dann sollte diese Inklusion in den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten präsent sein“, betont Marcus Eckhoff. Diesen Mehrwert bietet die Mehrwerk sozial engagierten Auftraggebern, sei es beim inklusiven Kochen in Schulmensen, beim Catering im VIP-Zelt der Brawo Open oder beim Service im Café Kreuzgang.
Der nächste Schritt für die Mehrwerk besteht darin, noch mehr aus ihren Werkstätten herauszutreten und in die Öffentlichkeit zu gehen – indem Unternehmen Praktikumsplätze bereitstellen, die als Sprungbrett für eine anschließende dauerhafte Eingliederung in deren Belegschaft dienen könnten. „Es gibt viele Stufen der Zusammenarbeit, die wir gemeinsam mit den Betrieben gehen können“, erklärt Claudia Deichmann. Das Ziel sei, Arbeitsverhältnisse zu schaffen, die denen anderer Arbeitnehmenden im ersten Arbeitsmarkt ähneln, „wobei wir stets begleitend zur Seite stehen“, ergänzt sie.
„Wir brauchen mehr Unternehmen, die den Mut haben, gemeinsam mit uns neue Wege zu gehen und vorhandene Chancen zu nutzen, statt unbegründete Risiken zu fürchten“, betont Marcus Eckhoff. In Zeiten eines Arbeitskräftemangels gewinnen Menschen mit Behinderungen zunehmend an Bedeutung für den Arbeitsmarkt. Die Mehrwerk sieht hier vor allem einen großen Bedarf an Information und Aufklärung – eine Lücke, die sie zu schließen vermag. „Wir klären über die Vorteile und die Sicherheit auf, die eine Kooperation mit uns bietet“, erklärt Claudia Deichmann. „Interessierte können sich gerne an uns wenden, um mehr darüber zu erfahren.“
boy
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7/2024