Kultur stärkt Wirtschaft – Haus der Musik innenstadtnah planen
Die Innenstädte sind vielerorts das Herzstück des städtischen Lebens. Hier treffen Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus und Kultur aufeinander. Doch gerade in den vergangenen Jahren mit der Coronapandemie sowie dem Krieg in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise haben viele Innenstädte stark gelitten. Besonders im stationären Einzelhandel tun sich vermehrt große Lücken auf – aktuelles Beispiel: die angekündigte Schließung der letzten Galeria Karstadt-Kaufhof-Filiale in Braunschweig.
Noch vor einigen Jahren hatten die beiden Unternehmen Galeria Kaufhof und Karstadt drei große Warenhäuser in der Braunschweiger Innenstadt, nun soll auch das letzte verbliebende seine Türen schließen. „Zwar freuen wir uns, dass die Galeria-Filiale in Goslar erhalten bleiben soll und hoffen, dass diese auch langfristig bestehen bleibt. In Braunschweig bricht nun jedoch ein weiterer Anker in der Innenstadt weg“, sagt Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig.
Wenn im Einzelhandel Besuchermagneten wegfallen, betrifft das auch alle umliegenden Geschäfte. Daher muss die Frage geklärt werden, mit welchen Mitteln die Attraktivität der Innenstädte und damit einhergehend auch die Passantenfrequenzen gesteigert werden können. Eine Möglichkeit ist es, das kulturelle Angebot auszubauen. Das geplante Haus der Musik – die Einrichtung eines gemeinsamen Gebäudes für Musikschule und Konzerthalle – bietet dafür großes Potenzial. IHK-Präsident Tobias Hoffmann ist überzeugt: „Mit dem Haus der Musik würde in Braunschweig ein hochkarätiger Veranstaltungsort entstehen, welcher auf die gesamte Region ausstrahlen würde und von dem auch die Erlebnisqualität der Innenstadt profitieren könnte.“
Dafür müsste für das Haus der Musik, laut jüngstem Beschluss des IHK-Präsidiums, jedoch ein innenstädtischer oder innenstadtnaher Standort gewählt werden. Bei der Standortauswahl sollten unbedingt die positiven Effekte auf die Braunschweiger Innenstadt bewertet und dürfen nicht unterschätzt werden. Strukturelle Leerstände in der Innenstadt und weitere zentrumsnahe Potenziale als Standort für das Haus der Musik müssen eingehend geprüft und nicht von Beginn an ausgeschlossen werden. „In diesem Zusammenhang begrüßen wir die kurzfristig vorgelegten Vorschläge der Stadtverwaltung, zusätzliche frequenzstarke Nutzungen auf die Innenstadt zu orientieren, ausdrücklich.“, sagt Hoffmann.
Stand: 20.03.2023