DIHK-Konzept StromPartnerschaft: Auswirkungen auf Preise, EE-Ausbau und Bundeshaushalt
Europa ist von der globalen Energiekrise besonders stark betroffen, was das Risiko einer drastischen Veränderung der wirtschaftlichen Struktur Europas und sogar einer Deindustrialisierung aufzeigt.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in Anbetracht dieser schwerwiegenden Belastung zu erhalten, werden Maßnahmen zur Entlastung der Stromkosten von Steuern, Abgaben und Umlagen sowie zur Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien im gewerblichen Bereich vorgeschlagen.
Die DIHK schlägt ein Anreizmodell namens "StromPartnerschaft" vor, dass für alle Unternehmen zugänglich ist und günstigen grünen Direktstrom fördert. Die "StromPartnerschaft" ist ein Anreizmodell, das einfach und unbürokratisch gestaltet sein soll, um den Bau und Betrieb von Erneuerbare-Energien-Anlagen finanziell zu fördern.
Die DIHK hat PwC beauftragt, die Auswirkungen der "StromPartnerschaft" zu quantifizieren. Dabei stehen drei Fragen im Fokus:
- Welcher Strompreis entsteht durch das Anreizmodell?
- Welche zusätzlichen erneuerbaren Energiekapazitäten und privaten Investitionen werden dadurch angeregt?
- Welche kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen ergeben sich für den Bundeshaushalt?
Das Anreizmodell soll Unternehmen in Deutschland dazu anregen, Strom direkt aus neu errichteten PV-Freiflächen- und Onshore-Windkraftanlagen zu beziehen. Die Unternehmen können entweder selbst Betreiber solcher Anlagen werden oder den Strom über ein langfristiges Corporate-PPA von einem Dritten beziehen, der als Betreiber fungiert.
Akteure und Systematik StromPartnerschaft
Die "StromPartnerschaft" soll durch einen einmaligen Investitionszuschuss und eine Reduzierung der Netzentgelte für den selbst verbrauchten oder über das PPA bezogenen Strom angereizt werden. Die Anreize sollen nur gemeinsam und anlagenspezifisch gewährt werden.
Das Anreizmodell soll unabhängig von anderen Voraussetzungen wie Energieintensität, Größe oder Branchenzugehörigkeit sein und ohne EEG-Förderung betrieben werden. Die Finanzierung der Anreize erfolgt durch den Bundeshaushalt.
Ergebnisse
- Strompreise
Durch einen Investitionszuschuss von 25% können die Gestehungskosten für PV-Freiflächen-Anlagen im Rechenbeispiel um 1,6 ct/kWh auf 6,4 ct/kWh gesenkt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass der Effekt des Investitionszuschusses auf den Wert des PPA-Strompreises geringer ist als der Effekt einer Reduzierung der Netzentgelte um 2 ct/kWh.
PPA-Strompreis einer PV-Freiflächen-Anlage
Kosteneffekt eines 25% Investitionszuschusses auf PPA-Strompreis einer PV-Freiflächen-Anlage
Ein Investitionszuschuss von 25% führt bei Onshore-Windkraft-Anlagen zu einer Preissenkung von 1,7 ct/kWh, was zu einem PPA-Strompreis von 7,6 ct/kWh führt. Dies liegt an den höheren Kosten und der längeren Betriebszeit dieser Art von Anlagen im Vergleich zu anderen.
PPA-Strompreis einer Windkraftanlage (Onshore)
Kosteneffekt eines 25% Investitionszuschuss auf PPA-Strompreis einer Windkraftanlage (Onshore).
Quellen: PwC Deutschland. (August 2023). DIHK-Konzept StromPartnerschaft: Auswirkungen auf Preise, EE-Ausbau und Bundeshaushalt.
Stand: 18.11.2024