Warum denn nicht? IHK Mittleres Ruhrgebiet begrüßt Pläne des Ruhrparks Bochum für Verkaufsoffenen Sonntag

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet begrüßt die Pläne eines verkaufsoffenen Sonntags anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Ruhrparks Bochum. Im Vorfeld eines für den 27. Juni geplanten Ratsentscheids hatte es eine kontrovers geführte Diskussion über das Vorhaben des Einkaufszentrums gegeben. Der verkaufsoffene Sonntag stehe den beschlossenen Zielen der Stadtentwicklung entgegen, hieß es dazu beispielsweise aus der Bochumer Verwaltung.
„Der Ruhrpark möchte an einem Sonntag öffnen, um seinen Geburtstag angemessen zu feiern. Das Einkaufszentrum gehört zur Identität unserer Stadt. Aus diesem Grund verstehe ich nicht, warum sich die Stadtverwaltung dagegen sperrt“, sagt Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Der stationäre Handel sei sowieso aktuell in einer schwierigen Lage. „Verkaufsoffene Sonntage, noch dazu mit zusätzlichem Programm, können die Attraktivität des Handelsstandortes Bochum deutlich steigern – und dazu gehört natürlich auch der Ruhrpark“, so Bergmann weiter.
Verkaufsoffene Sonntage, noch dazu mit zusätzlichem Programm, können die Attraktivität des Handelsstandortes Bochum deutlich steigern.
Eine ablehnende Haltung hält auch Jennifer Duggen, Handelsexpertin der IHK Mittleres Ruhrgebiet, für schwierig. „Im Ruhrgebiet wird die Frage der verkaufsoffenen Sonntage höchst unterschiedlich behandelt“, so Duggen. „Das ist eine klare Wettbewerbsverzerrung. Das gilt nicht nur für besondere Standorte wie den Ruhrpark, sondern für die Ruhrgebietsstädte generell.“ Es sei den Kundinnen und Kunden sowie den Händlerinnen und Händlern nur schwer vermittelbar, warum das Centro in Oberhausen an einem Sonntag öffnen dürfe, der Ruhrpark in Bochum allerdings nicht. „Zudem erstaunt uns immer wieder die restriktive Beurteilung von Anträgen zu verkaufsoffenen Sonntagen durch die zuständige Ordnungsbehörde.“ Aus Sicht der IHK sei es nicht Aufgabe der Verwaltung, die politische Entscheidung quasi vorwegzunehmen, sondern Für und Wider neutral abzuwägen, um auf diese Weise das Votum der Politik selbst zu überlassen, so Duggen weiter.
Die beantragten verkaufsoffenen Sonntage stellen aus der Sicht der IHK Mittleres Ruhrgebiet eine klare Ausnahme von der Regel der arbeitsfreien Wochenenden dar: Acht von 52 Sonntagen im gesamten Stadtgebiet stehen 2024 zur Abstimmung, dabei lässt das Ladenöffnungsgesetz NRW (LÖG NRW) pro Jahr deutlich mehr zu. „Von dem, was eigentlich möglich wäre, sind wir in Bochum sehr weit entfernt. Dem vom Bundesverfassungsgericht geforderten Regel/Ausnahme-Verhältnis wird damit mehr als Genüge getan“, so Handelsexpertin Duggen weiter.