EnSimiMaV: Heizungsoptimierung ist Pflicht
Seit 1. Oktober ist die Verordnung für mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV) in Kraft. Sie gilt bis zum 30. September 2024 und zielt hauptsächlich auf Einsparungen in den kommenden Heizperioden ab. Sie verpflichtet zur Überprüfung und ggf. zur Optimierung von Gasheizungsanlagen sowie zur Umsetzung von wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen mit einem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 10 Gigawattstunden (GWh).
Gasheizungsanlagen prüfen und optimieren
An allen Gas-Heizungsanlagen muss bis zum 15. September 2024 ein Heizungscheck zur Heizungsoptimierung durchgeführt werden. Ausgenommen hiervon sind Anlagen, die seit dem 1. Oktober 2020 bereits überprüft wurden, oder Anlagen, die in ein Energiemanagementsystem, ein Umweltmanagementsystem oder ein standardisiertes Gebäudeautomationssystem eingebunden sind, und Anlagen, bei denen in den letzten beiden Jahren kein Optimierungsbedarf festgestellt wurde.
Bei großen Gebäuden mit zentraler Wärmeversorgung auf Erdgasbasis muss bis 30. September 2023 ein hydraulischer Abgleich verpflichtend vorgenommen werden. Dies gilt für Firmen und öffentliche Gebäude ab 1.000 m² beheizter Fläche und für Wohngebäude ab zehn Wohneinheiten. Kleinere Wohngebäude mit mindestens sechs Wohneinheiten haben Zeit bis zum 15. September 2024. Die Kosten trägt der Eigentümer bzw. Vermieter. Ausgenommen sind Gebäude
- in denen das Heizsystem in der aktuellen Konfiguration bereits hydraulisch abgeglichen wurde,
- in denen ein Heizungsaustausch oder eine Wärmedämmung von mindestens 50 Prozent der wärmeübertragenden Umfassungsfläche bevorsteht oder
- die innerhalb von sechs Monaten nach dem jeweiligen Stichtag umgenutzt oder stillgelegt werden sollen.
Die Prüfung ist von einer fachkundigen Person wie beispielsweise von einer/einem auf der Energieeffizienz-Expertenliste (BAFA) aufgeführten Energieberater:in oder einer/einem Schornsteinfeger:in durchzuführen. Optimierungen müssen schriftlich dokumentiert und bis Mitte September 2024 umgesetzt werden.
Wirtschaftliche Maßnahmen umsetzen
Unternehmen mit einem Energieverbrauch von mehr als 10 GWh im Jahresdurchschnitt der letzten drei Jahre, die über das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) verpflichtet sind, ein Energieaudit durchzuführen bzw. die ein Energie- oder Umweltmanagementsystem einsetzen, sind verpflichtet, im Audit identifizierte wirtschaftliche Effizienzmaßnahmen innerhalb von 18 Monaten umsetzen.
Die Wirtschaftlichkeit gilt dann als gegeben, wenn sich – begrenzt auf einen Zeitraum von höchstens 15 Jahren – nach maximal 20 Prozent der Nutzungsdauer ein positiver Kapitalwert ergibt. Die Umsetzung muss von zertifizierten Umweltgutachter:innen oder Energieauditor:innen bestätigt werden. Ausgenommen sind Maßnahmen, die nach § 4 des Bundesimmissionsschutzgesetzes einer Genehmigung bedürfen.
Ausgenommen sind Maßnahmen, die nach § 4 des Bundesimmissionsschutzgesetzes einer Genehmigung bedürfen.
(Quelle DIHK)