IHK Berlin

Statement IHK Berlin zu Arbeitsmarktzahlen

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagt Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der IHK Berlin:
„Die Lage am Arbeitsmarkt ist trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit stabil und die Unternehmen haben in Berlin sogar mehr Beschäftigte eingestellt als im Bund. Gerade Gastgewerbe und Industrie wollen verstärkt einstellen, etwas abgekühlt hat sich die Personalnachfrage im Handel und Baugewerbe, wo sich gestiegene Rohstoffpreise oder Lieferausfälle stark bemerkbar machen. Da der Fachkräftemangel jedoch weiterhin das größte Wachstumsrisiko der Wirtschaft bleibt, sind die Aussichten für Ukrainerinnen und Ukrainer am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, grundsätzlich gut. Integration – und auch die Integration in den Arbeitsmarkt - sind ist allerdings keine Selbstläufer. Aus Sicht der Wirtschaft muss an einigen Stellen nachjustiert werden. So gibt es zwar eine Reihe von Förderinstrumenten, diese berücksichtigen aber nicht immer die Erfordernisse und Qualitätsanforderungen für eine berufliche Integration. So sollten Sprachkurse beispielsweise gezielt auch einen Fokus auf Deutsch in der Arbeitswelt legen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die eigentliche Vermittlung in Arbeit. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass die Berufsqualifikationen von Ukrainerinnen und Ukrainern häufig als teilweise oder voll gleichwertig gewertet wurden und die Anerkennung der beruflichen Qualifikation in der Regel keine Hürde darstellt. Dies ist auch aktuell zu erwarten. Umso wichtiger ist eine zuverlässige Beratungsstruktur für die Vermittlung, etwa in den Agenturen für Arbeit, damit Geflüchtete auf Jobsuche und Unternehmen auf Personalsuche auch in der Praxis schnell zusammen finden. Die zahlreichen Anmeldungen von Unternehmen und fast 1.500 Geflüchteten für die Jobmesse für Geflüchtete aus der Ukraine, die wir gemeinsam mit den Arbeitsagenturen durchführen, zeigt den großen Bedarf auf beiden Seiten.“
31.Mai 2022