IHK Berlin
Diskussion um die Stundentafel
Zur aktuellen Diskussion um die Stundentafel in Berlin sagt Henrik Vagt, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik der IHK Berlin:
„Berlin steht bildungspolitisch mit dem Rücken zur Wand: fehlende Lehrkräfte und Schulplätze verschärfen die Bildungsmisere und damit die Nachwuchssorgen der Berliner Wirtschaft. Eine, wie jetzt diskutierte, Kürzung der regulären Stundentafel insbesondere in den MINT- und Kernfächern sind keine Lösung, sondern verstärken die Bildungsdefizite. Dies würde erheblichen negativen Einfluss auf die Ausbildungsreife der jungen Menschen und somit auf die gesamte Wirtschaft bedeuten.
Stattdessen ist der Zeitpunkt gekommen, mit mehr Mut und Geschwindigkeit innovativere Wege zu gehen. Hier sollten die freien Schulen sowie außerschulische Bildungspartner und deren Expertise gebunden werden. Neben einer nachhaltigen Ausstattung der Schulen mit Finanzen zur Selbstverwaltung, braucht Berlin einen völlig neuen Blick auf die Personalplanung und -entwicklung: Schulleitungen mit Weisungs- und Entscheidungsbefugnis, Schulsekretariate und Schulhelfer müssen massiv aufgestockt werden. Schüler mit Unterstützungsbedarf sollten Gutscheine für professionelle Nachhilfeangebote erhalten. Zudem sollte die Bildungsverwaltung systematisch ihre Stellenprofile dahin überprüfen, ob diese zwingend ausgebildete Lehrkräfte benötigen oder andere Professionen bei der Bewältigung der Aufgaben eingesetzt werden können.“