3. Juni 2015

Champions-League-Finale erfordert effiziente und zukunftsfähige Berlin-Brandenburger Flughafenpolitik

Durch das Finale der Fußball-Champions-League, das am Samstagabend im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird, kommt es zu einem enormen Anstieg des Flugverkehrs an den Airports der Region. Bislang sind mehrere Hundert zusätzliche Flugbewegungen geplant. Nach Kenntnis der IHK Berlin konnten aber weiteren 25 Passagierflugzeugen und bis zu 70 Privat- und Business-Jets bislang keine Start- und Lande-Slots zugeteilt werden. Für die Abreise nach dem Finale haben Privat- und Business-Jets frühestens am Sonntagnachmittag eine Startzeit in Schönefeld oder Tegel erhalten.

Der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter sagt: „Die zusätzliche Nachfrage am Himmel über Berlin erfordert eine Flughafenpolitik mit Augenmaß. Wir brauchen ein effizientes Zusammenwirken der Verantwortlichen in Berlin und Potsdam. Das kommende Wochenende kann ein erfolgreicher Testlauf werden, wie die Länder zukünftig am neuen Hauptstadtflughafen BER zusammenarbeiten, und wie wir mit Großereignissen und steigendem Flugverkehr umgehen. Dafür muss auch Berlin seinen Teil leisten. Die Fußballwelt schaut auf unsere Stadt – doch wer aus der Welt anreist, kommt nur schwer wieder weg.“

Tausende Fußball-Fans, Politiker, Sponsoren, Medienvertreter und Prominente – nicht nur aus den Fußball-Metropolen Barcelona und Turin – werden am Wochenende anlässlich des Champions-League-Finales in Berlin erwartet. Die zusätzliche Nachfrage nach Start- und Landeslots kommt nicht überraschend: Schon beim Finale der Fußballweltmeisterschaft 2006 gab es einen enormen Anstieg des Luftverkehrs – damals nutzten rund 220 Privat- und Business-Jets den seit 2008 geschlossenen Flughafen Tempelhof. Diese Erfahrungswerte wurden leider ignoriert.

Stattdessen müssen die Gäste aus dem Ausland mit langen Wartezeiten auf ihren Abflug rechnen. Durch den Erlass von Ausnahmereglungen bei den Nachtflugrestriktionen – begrenzt auf die Nacht von Samstag auf Sonntag – wären die Wartezeiten zu minimieren. Doch dazu konnten sich die Behörden bislang nur in begrenztem Maße durchringen.

Wiesenhütter: „Bisher bleibt eine plausible Erklärung der Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung aus, warum die Nachflugrestriktionen nicht für diese eine Nacht gelockert werden. Dies würde nicht nur die Situation an den Airports entspannen, es würde auch einen positiven Eindruck bei allen Gästen unserer wunderbaren Stadt hinterlassen. Berlin kann sich zukünftig wohl kaum um Großereignisse beispielsweise aus Politik, Sport, Kultur oder Gesellschaft bewerben, wenn die Gäste aus der Welt anschließend unfreiwillig einen zusätzlichen Tag festsitzen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, die Nachflugrestriktionen einmalig für die Nacht von Sonnabend auf Sonntag zu lockern und so den Stau an den Flughäfen zu lösen.“

Pressemitteilung der IHK Berlin vom 3. Juni 2015