8. Juli 2016
Berliner Wirtschaft macht sich für eine gerechte Verteilung der Wertschöpfung im Online-Bereich stark
Die IHK Berlin und die Interessenverbände der Kreativwirtschaft rufen die Bundesregierung dazu auf, sich bei den laufenden EU-Beratungen zur Verantwortung von Online-Plattformen für die Interessen der Urheber und Verwerter einzusetzen. Es soll gesetzlich klar gestellt werden, dass Online-Plattformen die Bereitstellung urheberrechtlich geschützter Werke lizenzieren müssen, wenn sie mit deren Abruf gezielt Geld verdienen.
Die Modernisierung des Urheberrechts steht ganz oben auf der Agenda der EU-Kommission: Aktuell befasst sie sich mit der Rolle der Online-Plattformen und deren Verantwortung. Bei der Gestaltung neuer Rahmenbedingungen hat sie vor allem Geschäftsmodelle im Visier, die auf Urheberrechtsverletzungen aufgebaut sind. Verbänden und IHK geht dieser Ansatz nicht weit genug.
„Wer mit dem Abruf urheberrechtlich geschützter Werke gezielt Geld verdient, muss die Urheber, angemessen an der Wertschöpfung beteiligen“, fordert Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Die gesetzliche Differenzierung zwischen lizenzierten Anbietern und nicht lizenzierungspflichtigen Hostprovidern ist weder im Interesse der Rechteinhaber - insbesondere der Label, Urheber und ausübenden Künstler -, noch im Interesse der Nutzer zu rechtfertigen“, so Eder weiter.
Der „Berliner Aufruf an die Bundesregierung zur Unterstützung einer EU-weiten Klarstellung der Verantwortung von Online-Plattformen für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte“ ist unter www.ihk-berlin.de/online-plattformen nachlesbar.
Der Berliner Aufruf wird von der IHK Berlin und folgenden Institutionen und Verbänden getragen: Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V., Bundesverband Musikindustrie e.V., Deutscher Musikverleger-Verband e.V., Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH, media.net berlinbrandenburg e.V., Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V., Verband der Zeitschriftenverleger Berlin-Brandenburg e.V.
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 8. Juli 2016.