1. April 2016

Smarte Lösung gegen Notdurft: mit innovativer App Toiletten öffentlich zugänglich machen

Bekanntermaßen ächzt Berlins Infrastruktur zunehmend unter dem Besucheransturm. Allein im vergangenen Jahr zählte die Hauptstadt 12,4 Millionen Gäste - 4,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Doch Busse und Bahnen, Straße und Parkplätze sind dafür nicht ausgelegt. Das weiß in Berlin inzwischen jeder. Was kaum einer weiß: Auch die Sanitärinfrastruktur ist den explodierenden Besucher- und Einwohnerzahlen kaum noch gewachsen. Es gibt zu wenige öffentliche Toiletten für zu viele Menschen.


Kaum 2.000 öffentliche Toilettenanlagen gibt es im Stadtgebiet, und ein paar Hundert werden privat betrieben. Kein Wunder, dass Touristen immer öfter Restaurants, Shopping-Malls oder Hotels für ihre „Notdurft“ nutzen müssen. Ein schlechtes Signal für Europas Touristenmagnet. Der Senat will darauf reagieren: Restaurants sollen zukünftig dazu verpflichtet sein, ihre Sanitäranlagen öffentlich zugänglich zu machen. Doch diese Lösung auf dem Verordnungswege hat bisher ein nur reserviert zu nennendes Echo hervorgerufen. Die Gastwirte sehen sich unverhältnismäßig belastet.
Die Berliner Wirtschaft nimmt diesen Ball auf und setzt deshalb auf die Freiwilligkeit aller Berliner – egal ob Mieter und Wohneigentümer, Unternehmer oder öffentliche Institution. Und das natürlich modern und innovativ. Denn: Berlin wäre nicht Berlin, wenn es keine smarte Lösung entwickeln würde. Ganz zeitgemäß schlägt die IHK Berlin deshalb eine App vor. Ähnlich wie beim Couchsurfing oder bei Fahrdiensten, können alle über die App "open-loo" ihre Sanitäranlagen zur öffentlichen Nutzung anmelden. Wer auf der Plattform angemeldet ist, dem werden freie Toiletten in der Umgebung angezeigt. Über den integrierten appointment chat lässt sich kurzfristig ein Nutzungszeitraum vereinbaren. Nach verrichtetem Geschäft folgt wie bei anderen Plattformen die gegenseitige Bewertung. So wird sichergestellt, dass Reinlichkeitsstandards von Nutzern und Anbietern gewahrt werden. Schmutzfinken haben so auf Dauer keine Chance!
Die IHK Berlin ist bereit, an dieser Lösung gemeinsam mit dem Senat zu arbeiten. Ein weiterer Schritt für mehr Service für Touristen und Berliner - und das ganz smart.
Pressemitteilung vom 1. April 2016.