IHK Berlin
IHK-Delegation begleitet Wirtschaftssenatorin Giffey nach Jakarta
Eine Delegation der Berliner Wirtschaft begleitet Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey auf ihrer Delegationsreise in die indonesische Hauptstadt Jakarta vom 5. 9. September. Neben IHK-Präsident Sebastian Stietzel gehören auch neun weitere Vertreter von Berliner Unternehmen und Institutionen zur Delegation. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Besuchs liegen auf den Leitthemen Smart City/Infrastruktur, Digitalisierung und Innovationsförderung. Zentraler Programmpunkt ist die Eröffnung des Future City Hubs am kommenden Donnerstag.
Das Reiseprogramm soll vor dem Hintergrund der anhaltenden weltwirtschaftlichen Umbrüche die Berliner Unternehmen in Richtung Diversifizierung/De-Risking unterstützen. Den Berliner Unternehmen werden Möglichkeiten zur Markterkundung aufgezeigt, wie sie in Indonesien, insbesondere in der Metropolregion Jakarta, neue Handelsbeziehungen in Südostasien anstoßen können und damit ihr internationales Geschäft ankurbeln. Mit dem Future City Hub, das am Donnerstag eröffnet wird, soll der Austausch zwischen Berliner Unternehmen und indonesischen Gesprächspartnern verstetigt und intensiviert werden. Ziel ist es, gemeinsam innovative Technologien und Lösungen für die Herausforderungen in Wirtschaft und Stadtentwicklung zu entwickeln.
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HK-Präsident Sebastian Stietzel:
"Diese Reise kommt zur rechten Zeit, denn aktuell öffnet sich Indonesien für internationale Wirtschaftskooperationen. Deutsche Produkte und Technologien genießen in Indonesien einen hervorragenden Ruf, gleichzeitig wird in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit noch nicht das volle Potential ausgeschöpft. Im Rahmen der Delegationsreise wollen wir daher den indonesischen Markt erkunden und Kooperationsmöglichkeiten für Berlins innovative und international tätige Unternehmen ausloten.
Um auch unsere stadtpolitischen und wirtschaftlichen Gestaltungsaufgaben in Berlin erfolgreich anzugehen, sind internationale Impulse und Innovationen besonders wertvoll. Jakarta hat in den Bereichen SmartCity und Digitalisierung durch entsprechende Fokussierung bereits große Entwicklungsschritte gemacht. Durch eine engere Zusammenarbeit und gegenseitiges Lernen, können Umsetzungshürden in der Regel leichter überwunden werden. Zusammen mit Jakarta können wir Innovationen in beide Richtungen transferieren."
Informationen zu den Handelsbeziehungen Berlin – Jakarta/Indonesien
Exporte Berlin-Indonesien:
- Indonesien auf Platz 66 der wichtigsten Berliner Exportmärkte in 2022 (auf den ersten Plätzen: USA, China und Frankreich)
- Exportvolumen 2022: 22 Mio. €; Veränderung ggü. dem Vorjahr: +4 %; ggü. 2020: -39,8%
- TOP-Exportwarengruppen 2022: Elektrische Ausrüstung (Anteil 36%); Maschinen (17%), Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (10%)
Importe Berlin-Indonesien:
- Indonesien auf Platz 29 der wichtigsten Berliner Importmärkte in 2022
- Importvolumen 2022: 83 Mio. €; Veränderung ggü. dem VJ: +1,2 %; ggü. 2020: +28,3 %
- TOP-Importwarengruppen 2022: Leder und Lederwaren (Anteil 33%), Elektrische Ausrüstung (31%), Bekleidung (14%)
Wirtschaftspotenziale Berlin-Jakarta
Für wirtschaftliche Kooperationen und Innovationstransfer mit Indonesien bzw. dem Metropolraum Jakarta stehen beispielsweise folgende aktuelle Initiativen im Vordergrund:
Grünes Wachstum:
- Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit wird grünes Wachstum in Indonesien gefördert. Das beinhaltet beispielsweise den Ausbau der Stromversorgung und erneuerbarer Energien. Mit Hilfe eines bewilligten Darlehens von 500 Millionen US-Dollar von der Asian Development Bank (ADB) will die Regierung dabei unterstützen, erneuerbare Energien zu fördern und die Treibhausgasemissionen um 29% zu reduzieren.
- Im Rahmen der Just Energy Transition Partnerships (JETP) sollen diverse Projekte durchgeführt werden, um bis 2030 34% der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien abzudecken. Mit internationaler Unterstützung ist Indonesien bereit, alte Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen und sich von Kohle unabhängiger zu machen.
- Auch die Entsorgungswirtschaft soll mit Recycling- und Waste-to-Energy-Anlagen verbessert werden. Mehrere deutsche Unternehmen sind hier bereits im Geschäft: so zum Beispiel das Berliner Entsorgungsunternehmen ALBA im PET-Recycling.
Digitalisierung / Smart City:
- Indonesien verfolgt die Strategie einer umfassenden digitalen Modernisierung. Der Digitalisierungsbedarf zieht sich dabei in mehrere Branchen. Unterstützt wird die digitale Transformation unter anderen durch das EU-finanzierte Projekt "Smart Change", das ebenso ein nachhaltiges Ökosystem für Start-ups und andere innovative Unternehmen gewährleisten soll.