IHK Berlin
Wassernutzungskonflikten rechtzeitig vorbeugen
Wie Unternehmen und Wasserverbände die Lage und notwendigen Maßnahmen zur Versorgungssicherheit mit Wasser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg einschätzen, darüber diskutierten die Berlin-Brandenburger Industrie- und Handelskammern heute mit 12 parlamentarischen Abgeordneten und neun Unternehmensvertretern während einer Bootstour auf der Spree. Zudem übergaben sie ihr Forderungspapier, das Handlungsfelder für die Politik aufzeigt, um negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Standort abzuwenden.
Laut IHK-Umfrage unter rund 1700 Betrieben im Raum Berlin-Brandenburg sind vor allem das Tourismusgewerbe und wasserintensive Industrien auf eine ausreichende Menge und Güte von Wasser angewiesen. „Für 90 Prozent der Unternehmen im Berlin-Brandenburger Gastgewerbe hat die Ressource Wasser als Standortfaktor eine hohe Bedeutung für ihren Geschäftsbetrieb, danach folgt die Industrie mit 36 Prozent. Vor allem Bestandsbetriebe befürchten jedoch künftig Nutzungskonkurrenzen und negative Auswirkungen auf ihren Geschäftsbetrieb. Trinkwasserversorgung und wirtschaftliche Wassernutzungen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagt Jens Warnken, Präsident der IHK Cottbus, federführend für die brandenburgischen Industrie- und Handelskammern. „Eine nachhaltige und sichere Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für unser Land. Nur durch ein zielgerichteteres länderübergreifendes Handeln von Politik und Behörden, das die Bedarfe der Wirtschaft im Blick hat, die Wasserversorger stärker unterstützt sowie die Erforschung innovativer Wassertechnologien in Hochschulen mit Unternehmen vorantreibt, kann sie bewältigt und die dynamische Entwicklung bei der Neuansiedlung von Industrien im Metropolraum oder in der Lausitz fortgesetzt werden.“
© Philip Arnoldt – IHK Berlin
Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin erklärt: Wir dürfen die Herausforderungen einer zuverlässigen Sicherstellung der Wasserversorgung nicht unterschätzen. Viele halten es leider für eine Selbstverständlichkeit, dass immer ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Dabei müssen wir jetzt handeln, damit wir auch übermorgen genügend Wasser haben. Hierfür sind länderübergreifende Trägerstrukturen zwingend notwendig, die eng verzahnt Lösungsansätze für komplexe Verfahren entwickeln. Dazu braucht es neben einem ganzheitlichen Denkansatz auch finanzielle und personelle Ressourcen. Beim Klimaschutz zeigt sich bereits, wie wichtig es ist, die Probleme frühzeitig gemeinsam anzugehen und nicht der nächsten Generation zu überlassen. Tragfähige und zukunftsfähige Konzepte zur Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit ausreichend Wasser in hoher Qualität sind mindestens genauso wichtig.“
Umfrageergebnisse
Es zeigt sich, dass es dringenden Handlungsbedarf bei der Vorhaltung ausreichender Wasserrechte gibt. Über die Hälfte der befragten Wasserversorger hält sie für derzeit unzureichend. 43 Prozent schöpfen sie bereits über die kritische Grenze von 80 Prozent aus. Als größte Unsicherheit wird eine ungenügende Datengrundlage bei der künftigen Wirtschaftsentwicklung aufgeführt. Für 69 Prozent ist es wichtig, jetzt mit Politik und Verwaltung Konzepte zum Umgang mit anstehenden Wassernutzungskonflikten zu erarbeiten. Eine frühzeitige Einbindung von Kammern, Wasserverbänden und Standortentwicklern bei Ansiedlungsplänen ist nach Auffassung der Wirtschaft daher dringend notwendig.
Es zeigt sich, dass es dringenden Handlungsbedarf bei der Vorhaltung ausreichender Wasserrechte gibt. Über die Hälfte der befragten Wasserversorger hält sie für derzeit unzureichend. 43 Prozent schöpfen sie bereits über die kritische Grenze von 80 Prozent aus. Als größte Unsicherheit wird eine ungenügende Datengrundlage bei der künftigen Wirtschaftsentwicklung aufgeführt. Für 69 Prozent ist es wichtig, jetzt mit Politik und Verwaltung Konzepte zum Umgang mit anstehenden Wassernutzungskonflikten zu erarbeiten. Eine frühzeitige Einbindung von Kammern, Wasserverbänden und Standortentwicklern bei Ansiedlungsplänen ist nach Auffassung der Wirtschaft daher dringend notwendig.
Deutlich wird in der Unternehmensbefragung auch, dass es eine stärkere Sensibilisierung und Investitionsförderung fürs Wassersparen braucht sowie mehr Austausch und Vernetzung mit der Wissenschaft und in der Unternehmerschaft selbst. Mehr als ein Drittel der Befragten bindet die Mitarbeitenden bereits aktiv in Wassersparmaßnahmen ein. Ein Viertel hat bereits Optimierungen bei Heizung, Sanitär und Klima vorgenommen, 21 Prozent planen dies noch. Weniger Potenzial gibt es laut Unternehmensangaben bei der Optimierung von Produktionsprozessen (sieben Prozent).
Das Forderungspapier mit den Umfragen unter betroffenen Unternehmen und Wasserversorgern finden Sie im Anhang.
Unter diesem Link stellen wir Ihnen Fotos von der parlamentarischen Wasserfahrt nach 18 Uhr zur Verfügung:
www.cottbus.ihk.de/wasserfahrt
www.cottbus.ihk.de/wasserfahrt