IHK Berlin
Mehr als 1.700 Besuchende auf der Jobmesse für internationale Fach- und Arbeitskräfte
Mehr als 1.700 Besucherinnen und Besucher haben sich im Ludwig Erhard Haus auf der Jobmesse für internationale Fach – und Arbeitskräfte „Welcome to Berlin“ über Arbeitsplatzangebote informiert und beraten lassen. 58 Unternehmen warben vor Ort mit mehr als 2.000 offenen Stellen um potenzielle Bewerber. Veranstaltet wurde die Jobmesse in Kooperation mit der Handwerkskammer Berlin sowie der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Agentur für Arbeit.
Neben den angebotenen Arbeitsplätzen hatten die Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit das mehrsprachige Informationsangebot zu unterschiedlichen Themen, z.B. Sprachschulen, duale Ausbildung und Aufenthaltsrecht, zu nutzen.
Sebastian Stietzel, Präsident der Industrie- und Handelskammer:© Philip Arnoldt – IHK Berlin
„Über 1.700 Besucherinnen und Besucher sowie die große Beteiligung aus der Berliner Wirtschaft – von innovativen StartUps bis zu Global Playern – machen einmal mehr die Notwendigkeit und den Erfolg dieser Messe deutlich. Der Fachkräftemangel ist branchenübergreifend eines der drängendsten Probleme der Berliner Wirtschaft für die nächsten Jahre. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie diese, die die direkte Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Fachkräften ermöglichen. Die Offenheit von Unternehmen für Menschen aus anderen Ländern ist groß. Allerdings bremsen bürokratische Hürden immer noch vielerorts das große Engagement der Wirtschaft aus. Zudem braucht es eine deutliche Ausweitung der beruflichen Sprachkurse. Nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft kann dem Fachkräftemangel langfristig entgegengewirkt werden.“
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin„Das Berliner Handwerk bietet eine sichere und sinnstiftende Zukunft. Unsere Betriebe in den klimaschützenden Gewerken können sich aktuell vor Nachfrage kaum retten. Handwerker(innen) der unterschiedlichsten Gewerke dämmen Dächer, Fenster und Fassaden, Elektroniker(innen) installieren Effizienztechnik im und am Haus, Heizungsbauer(innen) verbauen ressourcenschonende Wärmepumpen. Die Geschäfte laufen gut, die Fachkräfte in den Klimaberufen fehlen. Unsere Betriebe stellen sich hier auf der Jobmesse vor und zeigen, was sie können und wie wichtig unsere Betriebe für die Zukunft unserer Stadt sind. Das Interesse ist groß und das ist gut für uns alle, denn die Klimawende braucht unbedingt ein starkes Handwerk.“
Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit„Mehr als 7.000 Menschen aus der Ukraine sind in Berlin aktuell auf Arbeitssuche. Für sie und alle anderen ausländischen Fachkräfte ist diese Jobmesse eine gute Gelegenheit, um Arbeitgeber kennenzulernen und sich über Arbeitsmöglichkeiten und -voraussetzungen zu informieren. Ich freue mich sehr über die zahlreiche Beteiligung von Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen.“
Die Jobmesse wurde auch von politischen Verantwortungsträgern besucht, die sich vor Ort ein Bild über die gelungene Veranstaltung machen konnten.
Katja Kipping, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales„Noch nie standen die Jobchancen so gut wie jetzt – jede Person wird auf dem Arbeitsmarkt gebraucht. Dies gilt ausdrücklich auch für diejenigen, die neu in der Stadt sind und noch kein perfektes Deutsch beherrschen. Mir ist wichtig, dass alle Menschen, die zu uns kommen, die gleichen Rechte haben. Für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine öffneten sich im letzten Jahr Fenster und Türen, die anderen Geflüchteten vorher verschlossen waren. Sie erhielten den sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Jobcenterleistungen und eine erleichterte Anerkennung einiger Berufe. Damit haben wir positive Erfahrungen gemacht. Daher setze ich mich dafür ein, dass diese Erleichterungen auf Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern ausgeweitet werden. Schneller Zugang zu Erwerbsarbeit wirkt nicht nur dem Personalmangel entgegen, sondern erleichtert Neu-BerlinerInnen das Ankommen im neuen Zuhause.“
Katarina Niewiedzial, Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration„Als Integrationsbeauftragte gestalte ich die Ankommensstruktur mit. Wir müssen sowohl digital als auch analog schnell, mehrsprachig und möglichst unbürokratisch Brücken in den Arbeitsmarkt bauen. Im Ausland erworbene Qualifikationen müssen zügig anerkannt werden, damit alle Menschen adäquate Arbeit finden. Um das zu erreichen, haben wir in Berlin einen schnellen Zugang zu Deutschkursen, die Integrationslots*innen für Behördenkontakte, eine mehrsprachige Hotline für die Erstberatung zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen, starke Migrantenorganisationen als Partner der Verwaltung und unser Willkommenszentrum in der Potsdamer Straße, das zahlreiche Beratungsangebote zu den wichtigsten Themen bietet.“
Gezielt an Geflüchtete aus der Ukraine richtet sich die nächste Veranstaltung der IHK in knapp vier Wochen: Am 28. April findet im Ludwig Erhard Haus der „Gründertag für Geflüchtete aus der Ukraine“ statt.
Hier können zukünftige Gründerinnen und Gründer aus der Ukraine verschiedene Beratungsangebote, z.B. zur Eröffnung eines Geschäftskontos, zu Versicherungsfragen oder zu Steuern für die Existenzgründung, von mehr als 20 Institutionen wahrnehmen. Zudem werden erfolgreiche Berliner Unternehmen, die von geflüchteten Menschen aus der Ukraine gegründet wurden, von ihren Erfahrungen berichten.