IHK Berlin
Berliner Wirtschaft fordert Vorfahrt für notwendige Rahmenbedingungen auf dem Weg zur führenden Metropole für Nachhaltigkeit
Anlässlich des heutigen Abschlusses der Klimakonferenz in Glasgow appelliert die Berliner Wirtschaft an das Berliner Abgeordnetenhaus, die kommende Legislaturperiode zu nutzen, um die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen und wesentliche Maßnahmen im Sinne des Pariser Abkommens einzuleiten: Klimafreundliche Innovationen und Investitionen fördern sowie den Weg in die Klimaneutralität zu einer klimapolitischen und wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte für Berlin machen – mit Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus.
Um Berlin Paris-konform zu machen, erhöhte die Landesregierung mit dem jüngst novellierten Berliner Energie- und Klimaschutzgesetz in diesem Jahr seine ohnehin ambitionierten Ziele. Die Unternehmen der Hauptstadt sehen sich als Teil der Lösung. Die aktuellen Zahlen des IHK-Energiewende-Barometers 2021 zeigen, dass 2/3 der Betriebe mit innovativen Produkten und Dienstleitungen, Investitionen in die eigenen Prozesse und Infrastrukturen, aber auch mit der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter bei sich selbst ansetzen und tragen so einen maßgeblichen Anteil am Erreichen der Berliner Zielsetzung bei. Sie haben nicht nur Energie, Kosten und klimaschädliche Emissionen eingespart, sondern ein breites Know-how aufgebaut und Erfahrung gesammelt. Darüber hinaus fordern die Unternehmen von der Politik einen stärkeren Einsatz für den Ausbau erneuerbarer Energien und den notwendigen Netzausbau, beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie einen konsistenten politischen Maßnahmenmix.
Daniel-Jan Girl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin:
„Glasgow ist einer von vielen Warnschüssen, vielleicht sogar einer der letzten. Viel zu lang wurde in der Politik, als auch in der Wirtschaft, die längst überfällige und notwendige substanzielle Veränderung der Geschäftsmodelle verschoben. Berlin hat jetzt die Chance, Leuchtturm für nachhaltige Ideen und Lösungen zu werden. Wichtig ist, jetzt die großen Herausforderungen anzunehmen und sich nicht in unbedeutenden Details zu verlieren. Unser Ziel muss es sein in fünf Jahren die führende Wirtschaftsmetropole für Nachhaltigkeit zu sein, in der wir gemeinsam, gesund und glücklich zusammenleben. In einer Stadt, die mit ihrer weltweiten Strahlkraft Vorbild für die notwendige Nachhaltigkeit der Zukunft, aber auch der Gegenwart ist.“
Sebastian Stietzel, Vizepräsident der IHK Berlin:
„Die Politik muss Vertrauen in die Menschen und Wirtschaft haben und die notwendigen Freiräume zur Gestaltung durch entsprechende Rahmenbedingungen geben. Dazu braucht die Wirtschaft eine funktionierende Stadt in Form einer längst überfälligen digitalen Verwaltung, eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für Genehmigungsverfahren nachhaltiger Produkte und Lösungen sowie Experimentierfelder für deren Anwendung in der Praxis. Dazu gehört auch eine pragmatische Stadtentwicklung, bei der mit Respekt gemeinsam eine lebenswerte Stadt entsteht, sowie auch eine Revolution in der Bildung – von der Kita bis zur Hochschule.“
Die vollständigen Ergebnisse des IHK-Energie-Barometers 2021: https://www.ihk-berlin.de/energiebarometer
Weitere Informationen zu den politischen Forderungen der Berliner Wirtschaft „Energiewende machen, Chancen nutzen“: https://www.ihk-berlin.de/klimaresolution
12. November 2021