IHK Berlin

"Talente Check Berlin“ soll Jugendlichen bessere Berufsorientierung ermöglichen

Die IHK Berlin, die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit wollen gemeinsam die Berufswahlkompetenzen Jugendlicher verbessern. Mit dem „Talente Check Berlin“ soll eine moderne Berufsorientierungswelt entstehen, in der alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse ihre Talente feststellen lassen können, um künftig bessere Berufswahlentscheidungen zu treffen. Die Partner erhoffen sich von diesem gemeinsamen Projekt eine Stärkung der dualen Ausbildung in Berlin sowie weniger Ausbildungs – und Studienabbrüche.
Der Talente Check Berlin soll den teilnehmenden Jugendlichen ein aussagekräftiges und objektives Ergebnis über ihre Talente und Potentiale bieten. Dazu nehmen die Heranwachsenden an einer Reihe von spielerischen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Tests teil, bei denen z.B. technisches Verständnis oder kognitive Fähigkeiten festgestellt werden. Gleichzeitig ist geplant, dass die Jugendlichen sich gleich vor Ort darüber informieren können, welche Ausbildungsberufe es im Land Berlin gibt. Damit ergänzt der Talente Check Berlin die bestehenden Angebote der Berufs – und Studienorientierung. Ziel der Partner ist es, die individuellen Berufswahlkompetenzen Jugendlicher auf Basis dieser Potenzialanalyse zu verbessern und das berufliche Entscheidungsverhalten Jugendlicher zu stärken. Die Idee stammt aus dem österreichischem Salzburg: Dort ging im Herbst 2015 der Talente Check an den Start. Seither haben mehr als 10.000 Jugendlichen diese „Teststrecke für Talente und Fähigkeiten“ durchlaufen.
Dr. Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin: „Unklare Berufsvorstellungen Jugendlicher sind das größte Ausbildungshemmnis in Berlin. Es ist daher ein starkes Zeichen der Berliner Wirtschaft, sich mit rund drei Millionen Euro am Talente Check Berlin zu beteiligen. Damit leistet die Berliner Wirtschaft einen wichtigen eigenen Beitrag, um mehr passende Auszubildende zu gewinnen. Mit unserem Showroom für duale Ausbildung wollen wir als IHK Berlin darüber hinaus Jugendlichen ganz plastisch und praktisch zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten eine duale Ausbildung bietet.“
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Schülerinnen und Schüler müssen über ihre verschiedenen Möglichkeiten der Bildungswege intensiv beraten werden. Manch einer weiß schon sehr früh, was er werden möchte. Die meisten benötigen aber Hilfe von außen, um sich selbst orientieren zu können. Der Talente-Check ist ein Potentialanalyseverfahren, um junge Menschen zu begründeten Entscheidungen für ihre Berufs- und Studienwahl zu befähigen. Der Check ergänzt als Baustein die bestehende Systeme und Angebote zur Berufs- und Studienorientierung in der 8. Klasse. Die gemeinsame Verantwortung für die Jugendlichen wird durch dieses Vorhaben der Berliner Wirtschaft, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und meiner Senatsverwaltung besonders deutlich. Ich begrüße ausdrücklich das umfangreiche Engagement der Berliner Wirtschaft“.
Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit: „Für die Umsetzung des Talente Checks braucht es Experten mit besonderem Know-how. Mit der Berufsberatung, die gemeinsam mit den Jugendlichen die Tests auswertet und sinnvolle Vereinbarungen trifft, ergänzenden Berufswahltests und dem Berufspsychologischen Service bringen die Berliner Arbeitsagenturen ihre umfassende fachliche Expertise ein. Auch logistisch wird es eine Herausforderung. Der Talente-Check wird in den Räumlichkeiten der Arbeitsagentur Nord stattfinden. Der Aufgabe, dort jedes Jahr eine komplette Berliner Klassenstufe mit Tausenden Schülerinnen und Schülern durch den Talente-Check zu führen, werden sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Engagement stellen. Wir wollen Schülerinnen und Schülern so dabei unterstützen, die eigenen Fähigkeiten und Talente zu entdecken. An diese Erfahrungen wird in der weiteren Beratung in den Standorten der Jugendberufsagentur angeknüpft. Zusammen mit der Berufs- und Studienorientierung in den Schulen wird so die Entscheidung über den späteren Beruf oder ein Studium fundierter. Dies wird helfen, die heute noch viel zu hohe Zahl an Ausbildungs- und Studienabbrüchen zu reduzieren.“
Bis März wollen die Partner nun den Kooperationsvertrag sowie einen Zeit-, Maßnahmen- und Finanzplan erstellen. Im Anschluss an die IHK-Vollversammlung im März soll dann mit der Umsetzung begonnen werden.