23. Februar 2015

Exportrekord: „Made in Berlin“ international gefragt wie nie zuvor

Im Jahr 2015 hat der Berliner Wirtschaft nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes beim Export einen historischen Rekordwert erreicht. Wichtigster Auslandsmarkt der Berliner Unternehmen sind weiterhin die USA. Am besten verkaufen sich international Maschinen und elektrische Ausrüstungen. Die Berliner Wirtschaft hält damit Schritt mit der gesamtdeutschen Exportdynamik.
„Produkte und Dienste ‚Made in Berlin‘ sind international wettbewerbsfähig und stehen weltweit oben auf den Einkaufslisten. Deshalb konnte bei den Berliner Exporten 2015 erstmals die 14-Milliarden-Marke geknackt werden. Ein besseres Gütesiegel für unseren Wirtschafts- und Innovationsstandort kann es nicht geben“, erklärte Melanie Bähr, Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin. „Es sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die von der Hauptstadt aus internationale Märkte erschließen. Sie schaffen damit Arbeitsplätze und beflügeln die positive wirtschaftliche Dynamik Berlins.“
Mit einem Anteil der Auslandsumsätze von 57 Prozent liegt die Berliner Industrie über dem Bundesdurchschnitt. Nachholbedarf gibt es aber weiterhin bei der Exportquote insgesamt. Hier ist Berlin mit 11 Prozent Schlusslicht im Bundesvergleich (39 Prozent). Deshalb mahnt Melanie Bähr: „Um die Berliner Exportdynamik zu verstetigen und bei der Exportquote aufzuholen, müssen noch deutlich mehr innovative Berliner Mittelständler internationale Wege gehen. Dazu bedarf es neben unternehmerischem Mut und attraktiven Bedingungen am Heimatstandort auch einer effektiven Berliner Exportförderung. Eine umfassende Außenwirtschaftsstrategie des Senats aus einem Guss gehört genauso dazu wie eine bessere finanzielle Ausstattung des Berliner Förderprogramms zur Internationalisierung von KMUs.“
Die IHK hat schon heute ihr Serviceangebot auf die wichtigsten Berliner Zielmärkte ausgerichtet und bietet maßgeschneiderten Support im internationalen Geschäft vor allem für Berliner KMUs an. So finden neben Unternehmerreisen in die USA, Türkei, Tschechien und Iran unter anderen auch Business-Foren mit Polen und Israel sowie EU-Workshops statt.


Zahlen-Daten-Fakten zum Berliner Export

Nach dem positiven Trend der Vorjahre legten die Berliner Ausfuhren in 2015 mit 14,1 Mrd. Euro noch einmal kräftig um 6,3 Prozent zum Vorjahr zu und übertrafen den bisherigen Höchststand in 2012 (13,6 Mrd. Euro) deutlich. An der Spitze der Berliner Auslandsmärkte liegen weiterhin die USA mit einem Exportvolumen von rund 1,8 Mrd. Euro (+ 15,3 Prozent zum Vorjahr). Mittlerweile geht ein Achtel des gesamten Berliner Exports über den Atlantik. Sieben der zehn Berliner TOP-Märkte liegen in der europäischen Nachbarschaft: Polen baute auf Platz 2 seine Bedeutung weiter aus und bezog Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro aus Berlin (+ 8,6 Prozent zum Vorjahr). Auch in den EU-Partnerländern Frankreich, Großbritannien, Italien und Österreich zog das Berliner Auslandsgeschäft an. Die Ausfuhren in die Schweiz nahmen gar um rund 54 Prozent zu.
Jenseits der traditionellen Partnerländer sind die Berliner Unternehmen vor allem in den Wachstumsmärkten in Nah- und Fernost erfolgreich: Das Königreich Saudi-Arabien erhöhte den Import aus Berlin um 73 Prozent auf ein Volumen von 844,6 Mio. Euro und katapultierte sich erstmals unter die TOP 3. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbuchte die Berliner Wirtschaft ein starkes Exportplus von gut 38 Prozent. Der Schwerpunkt des Asien-Geschäfts liegt in Ostasien: Der China-Export nahm um 10,2 Prozent erneut zu und beläuft sich mittlerweile auf rund 700 Mio. Euro. Südkoreas Warenbezug aus Berlin erhöhte sich sogar um 61,3 Prozent und selbst im krisengeplagten Japan nahm das Exportgeschäft Fahrt auf (+ 16,1 Prozent). Einziger Wermutstropfen des Exportjahres 2015: Die Rezession in Russland ließ den Berliner Export dorthin erneut um 26,9% Prozent einbrechen. Damit liegt Russland erstmals seit Jahren nicht mehr unter den TOP 10-Partnerländern.
Am meisten international nachgefragt wurden zuletzt Maschinen und elektrische Ausrüstungen von Berliner Mittelständlern. Die beiden Produktgruppen machen zusammen rund ein Viertel des Gesamtexports aus. An dritter Stelle folgen Pharmaprodukte mit einem Anteil von 11,4 Prozent am Gesamtexport. Etwas schlechter als im Vorjahr verkauften sich in der Welt Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse aus der Hauptstadt (- 8,2 Prozent).
Eine Pressemitteilung der IHK Berlin vom 23. Februar 2015