29. Dezember 2015
Kultur- und Kreativwirtschaft ist bedeutender Wirtschaftsfaktor in Berlin und Brandenburg – Kultur- und Kreativwirtschaftsindex 2015 zeigt die Entwicklung der letzten fünf Jahre
Rund 30.500 Unternehmen sind in der Region ansässig. Sie erzielen mittlerweile einen Rekordumsatz von 15,6 Milliarden Euro, erwirtschaften sechs Prozent aller privatwirtschaftlichen Umsätze der Region. Mit 218.000 Erwerbstätigen gibt sie knapp sieben Prozent aller Erwerbstätigen der Region eine Beschäftigung.
Damit setzt die Berliner Zukunftsbranche ihren Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fort. 2011 lag der Umsatz noch bei 13,5 Milliarden Euro, knapp 200.000 Menschen waren in der Branche beschäftigt. Ebenfalls erfreulich: Die Kultur- und Kreativwirtschaft wächst seit 2012 schneller als die Gesamtwirtschaft in Berlin und Brandenburg und schneller als die Kultur- und Kreativwirtschaft in ganz Deutschland.
Diese und weitere Zahlen präsentiert der aktuelle Kultur- und Kreativwirtschaftsindex Berlin-Brandenburg 2015, der zum vierten Mal im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg sowie der IHK Berlin und der IHK Potsdam durchgeführt wurde. Befragt wurden 758 Unternehmen und Selbstständige der Kultur- und Kreativwirtschaft zu ihrer Zufriedenheit mit ihrem Geschäftsverlauf, zu den Stärken und Schwächen des Standortes und zu ihren Zukunftserwartungen. Untersucht wurden elf Teilmärkte – von der Film- und Musikwirtschaft über Design und Mode bis hin zu Games, Software und Multimedia.
Staatssekretär Henner Bunde, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung: „Die Berliner Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich inzwischen fest etabliert. Neben der Werbewirtschaft hat sich insbesondere die Software- und Gamesbranche zu einem starken Zugpferd entwickelt, die bereits die Chancen der Digitalisierung für sich nutzt. 45 Prozent der Unternehmen rechnen mit weiter steigenden Investitionen. Mit unserem erfolgreichen Förderprogramm ProFIT und dem VC-Fonds Kreativwirtschaft unterstützen wir junge, innovative Unternehmen und machen sie fit für die digitale Zukunft.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder sagt: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft der Hauptstadtregion befindet sich derzeit in einer Phase der Konsolidierung und Normalisierung. Das eröffnet neue Perspektiven, kann aber auch Ängste schüren. Umso mehr ist jetzt ein sensibles Schnittstellen-Managements zwischen den Bedürfnissen der Populär- und Exellenz-Kultur und privatwirtschaftlichen Unternehmen gefragt. Vernetzung, Digitalisierung und Internationalisierung sind auch in dieser Branche die zentralen Herausforderungen. Die Pläne und Prognosen der Akteure stimmen uns optimistisch, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft auch in den kommenden zwölf Monaten wachsen und für zunehmende Beschäftigung in der Region sorgen wird - und sich dabei sowohl wirtschaftlich als auch kulturell ständig neu erfindet.“
So spiegeln sich der wirtschaftliche Aufschwung und das steigende Interesse an der Hauptstadtregion auch in besseren wirtschaftlichen Bedingungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft wider. Die Region gewinne an Absatzkraft, die Branchen profitierten von einer Vielzahl an Fachkräften und vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten. Berlin überzeuge dazu mit Offenheit, Dynamik, Vielfalt und Internationalität als Magnet für Künstler und Kreative. Gleichzeitig wachsen die Herausforderungen: So steige laut den Teilnehmern der Studie der Bedarf an Förderung und Finanzierung weiter, hinzukommen die Anforderungen der Digitalisierung. Auch könnten steigende Preise für Arbeit und Leben nicht vollständig durch höhere Löhne und Gehälter ausgeglichen werden.
Den kompletten Kultur- und Kreativwirtschaftsindex 2015 können Sie unter www.ihk-berlin.de/KKI (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3812 KB) herunterladen.