29. Juni 2016

Bildungsförderung der Berliner Wirtschaft nimmt Fahrt auf: 15 neue Bildungsprojekte auf den Weg gebracht

Die Berliner Wirtschaft investiert 15 Millionen Euro in Bildung und Wissen der Hauptstadt – die Förderung der sogenannten „Bildungsprojekte“ wurde 2014 von der Vollversammlung der IHK Berlin beschlossen. Heute wurde die zweite Projektauswahlrunde abgeschlossen: Neu ist die Förderlinie zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, in der vier Projekte mit verschiedenen Zielgruppen gestartet werden. Sie führen Schüler der Willkommensklassen an die duale Ausbildung heran, ermöglichen barrierefreien Zugang zum akademischen Bildungsweg, matchen Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive über Arbeitserprobungen mit Unternehmen und begleiten Gründungen von der ersten Idee bis zur Geschäftseröffnung. Um die berufliche Bildung und den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Hochschule zu stärken, wurden weitere elf Projekte ausgewählt, um den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken.
IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm sagte: „Mit einem so schlagkräftigen Aufgebot wirtschaftsgeförderter Bildungsprojekte, wie sie unsere Vollversammlung jetzt ausgewählt hat, werden Fachkräftesicherung und Innovationskraft in Berlin deutlich an Fahrt aufnehmen. Ob die Digitalisierung der Berufsorientierung oder der Wissenstransfer zwischen Unternehmern und der Spitzenforschung – wir sehen hier wichtige Ansätze, die von der Berliner Wirtschaft gefördert werden und von der Politik aufgegriffen und fortgeführt werden können. Es ist unser erklärtes Ziel über die Förderung der Bildungsprojekte, den Berliner Unternehmen pragmatische wie auch individuell anpassbare Lösungen zur Fachkräftesicherung oder zur Vernetzung mit den Hochschulen zur Verfügung zu stellen.“
Aus deutlich über 100 Projektskizzen haben die IHK-Gremien mit den Beschlüssen der heutigen außerordentlichen Vollversammlung qualitativ herausragende und erfolgsversprechende Konzepte ausgewählt. Die heute bewilligten 15 Projekte nehmen ab Juli in den drei Förderbereichen Berufliche Bildung, Wissenstransfer und Integration von Flüchtlingen in Ausbildung ihre Arbeit auf.
Berufliche Bildung: In diesem Förderbereich werden zum Beispiel leistungsschwache Schüler mittels digitaler Technologien ermutigt, die eigenen Sozialkompetenzen zu verbessern. Praxisnahe MINT-Berufsorientierung findet in Schülerlaboren statt oder wird multimedial in einem mobilen Wissenschaftstheater erlebbar. In einem Berliner Unternehmensnetzwerk werden erprobte Formate ergänzt und um ein innovatives Verfahren zur Messung individueller Fortschritte in der Berufsorientierung erweitert. Weitere Projekte wirken direkt an den Schulen: So stellen „Zukunftssäulen“ wichtige Informationen zu Ausbildung, Studium und Beruf an einhundert Berliner Schulen bereit. Insgesamt dienen sieben Projekte der Verbesserung und Stärkung der beruflichen Bildung in Berlin.
Akademische Fachkräfte und Wissenstransfer: Vier Projekte intensivieren den Austausch zwischen Berliner Universitäten und Unternehmen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollen so einen besseren Zugang zu Spitzenforschung und Innovationen auf Exzellenzniveau bekommen. Auch Gründer sollen von den Projektergebnissen profitieren können, indem sie frühzeitig im Austausch mit der Wirtschaft den Markt testen und so ihre Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsidee gezielter entwickeln können.
Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt: Ziel dieser Förderlinie ist es, mittels niedrigschwelliger Qualifizierungsangebote und Arbeitserprobung Jugendliche in Ausbildung und erwachsene Flüchtlinge an Arbeitsplätze heran zu führen. Das Matching wird jeweils unterstützt durch eine engmaschige Betreuung der Unternehmen, um kulturelle Hürden zu überwinden. Außerdem erhalten studieninteressierte Geflüchtete unabhängig vom Nachweis von Dokumenten und rechtlichem Status schnellen Zugang zu akademischer Bildung. Sie können kostenfrei ein überwiegend englischsprachiges zweijähriges Onlinestudium in fünf Fachrichtungen beginnen und werden zusätzlich durch Mentoren online wie offline begleitet. Ein Projekt nimmt den Weg in die Selbständigkeit in den Fokus und coacht Flüchtlinge auf dem Weg von der Idee bis zur Unternehmensgründung.
Hintergrund
Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung hatten 2014 entschieden, – statt einer Beitragsrückerstattung – überschüssige Haushaltsmittel aus Vorjahren zur Förderung innovativer Bildungsprojekten einzusetzen. In zwei Förderaufrufen wurden aus einer Vielzahl eingereichter Projektskizzen in einem intensiven zweistufigen Verfahren insgesamt 23 Projekte ausgewählt. In der zweiten Förderrunde wurde die Förderlinie zur Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt mit einem Budget von zwei Millionen Euro neu aufgenommen.
Informationen zu allen ausgewählten Projekten finden Sie unter www.ihk-berlin.de/bildungsprojekte

Pressemitteilung der IHK Berlin vom 29. Juni 2016.