14. Oktober 2015
Asylverfahren und Kompetenzerhebung unter einem Dach
Die IHK Berlin setzt sich seit Monaten für administrative Erleichterungen im Asylverfahren und der Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ein. Nun zeichnet sich ein Durchbruch ab: Am Standort Bundesallee sollen neben dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Ausländerbehörde sowie die Agentur für Arbeit das Asylverfahren begleiten. Die Einrichtung eines solchen „One-Stop-Shops“, also der Vereinigung aller beteiligten Behörden unter einem Dach, hat die IHK Berlin wiederholt eingefordert.
„Der Zustrom von geflüchteten und asylsuchenden Menschen ist ungebrochen und stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Um der Lage Herr zu werden, gilt es, die bestehenden Strukturen anzupassen“, sagt Christian Wiesenhütter, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Daher begrüßt die IHK Berlin die heutige Eröffnung der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Bundeallee, in der das Asylverfahren behördenübergreifend durchlaufen werden kann.“Wichtig ist es nun, diesen Ansatz konsequent zu Ende zu denken und Brüche in den Abläufen und damit zusätzliche Wege zu verhindern. Dieses muss stets im Auge behalten werden“, betont Wiesenhütter.
Erste Früchte trug die Forderung der IHK Berlin nach einer Angebotsbündelung unter einem Dach bereits in einem durch die IHK Berlin angeregten Pilotprojekt: Am Standort der Berliner BAMF-Außenstelle erfolgt direkt nach Stellung des Asylantrags eine arbeitsmarktrelevante Kompetenzerhebung. „Aus unserer Sicht ist eine frühzeitige Kompetenzerhebung zentral, um den Anerkennungsprozess von Qualifikationen, Sprachförderung sowie die Vorbereitung zur Arbeitsvermittlung zügig zu starten“, so Wiesenhütter weiter.
Dieser Ansatz schlägt sich nun auch in der neuen Erstaufnahmeeinrichtung in der Bundesallee nieder. Wiesenhütter: „Zukünftig können nicht nur Asylverfahren schneller bearbeitet werden, sondern Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive auch frühzeitig in die Regelprozesse der Arbeitsmarktintegration einmünden.“
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 14. Oktober 2015.