IHK Berlin
IHK-Delegationsreise nach London: Beratungen zu BREXIT-Folgen mit Londoner Kammer und Unternehmen
Berliner Unternehmer und Vertreter der IHK reisen am Montag, 10. Dezember, zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch nach London. Bei dem Treffen mit britischen Unternehmen und der London Chamber of Commerce & Industry (LCCI) geht es darum, praktische Hilfen für betroffene Unternehmen zu erarbeiten und gemeinsame Forderungen für eine wirtschaftsfreundliche Ausgestaltung des Post-BREXIT für die Berliner und Londoner Wirtschaft zu formulieren. Am Dienstag findet im britischen Unterhaus die Abstimmung zum BREXIT-Vertragswerk statt.
An der Reise nehmen neun Berliner Unternehmensvertreter sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder teil. Sie gehören wie die Londoner Unternehmer zur sogenannten „Core Group“, die auf Initiative von LCCI und IHK Berlin in diesem Jahr gebildet wurde. So wird ein zentrales Thema beim Arbeitstreffen sein, welche praktischen Folgen sich für Unternehmen beim Handel zwischen Berlin und London nach einem BREXIT ergeben, und worauf sich betroffene Unternehmen einstellen müssen. Eine Umfrage unter 200 Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Großbritannien hat ergeben, dass mehr als jedes dritte Unternehmen negative Auswirkungen durch den BREXIT befürchtet.
„Der Brexit stellt unsere Unternehmen vor größte Herausforderungen. Als IHK ist es Kern unserer Aufgabe, unsere Mitglieder auf diesem Weg zu unterstützen“, so Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Das heißt: Praktische Hilfe und Beratung für die Unternehmen zu bieten und gegenüber der Politik darauf zu bestehen, für die Wirtschaft tragbare Rahmenbedingungen zu schaffen. Es gibt bei diesen Themen einen engen Schulterschluss zwischen London und Berlin.“
Berliner Unternehmen mit Handelsbeziehungen nach Großbritannien konzentrieren sich stark auf Geschäfte innerhalb des EU-Binnenmarktes. Das heißt, diese Unternehmen müssen sich besonders umstellen, da es dort in der Regel wenig Routine und Erfahrung mit dem Warenverkehr in Drittländer gibt.
„Wir sehen die Gefahr, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen sich wegen des BREXIT aus dem UK-Geschäft zurückziehen“, so Jan Eder. „Das wollen wir natürlich vermeiden. Die Wirtschaft muss und darf dabei nicht sprach- und tatenlos zuschauen. Die Kammern sind hier das Sprachrohr der Wirtschaft gegenüber der Politik. “
Bei den internationalen Handelsbeziehungen gehört Großbritannien mit einem jährlichen Volumen von 1,2 Mrd. Euro zu den Top-Zielmärkten für die Berliner Wirtschaft. 25 Prozent der Berliner Unternehmen, die Wirtschaftsbeziehungen nach Großbritannien haben, erwirtschaften bis zu 20 Prozent ihres Umsatzes dort. Exportiert werden vor allem Nahrungs- und Futtermittel, aber auch Fahrzeuge oder Datenverarbeitungsgeräte. Den größten Anteil an Importen haben Lederwaren und Bekleidung.