IHK Berlin
IHK startet Breitbandatlas Berlin-Brandenburg
Berliner Unternehmen können seit heute ihre Bedarfe an schnellem Internet im Breitbandatlas Berlin-Brandenburg melden. Ziel ist es, anhand der gemeldeten Bedarfe eine Dringlichkeitsliste für den Breitbandausbau zu erstellen. Berlin liegt bei der Versorgung mit gigabitfähigen digitalen Netzen auf der letzten Meile im bundesweiten Vergleich auf einem der letzten Plätze. Die IHK Berlin fordert deshalb ein Maßnahmenpaket, um den Netzausbau zu beschleunigen und so die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu schützen. Der Breitbandatlas Berlin-Brandenburg wird von den Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg betrieben.
Nach einer Umfrage der IHK Berlin benötigt schon heute jedes dritte Unternehmen in Berlin eine höhere Bandbreite als ihm aktuell zur Verfügung steht. Mehr als 70 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie eine Bandbreite von mehr als 100 Megabit pro Sekunde benötigen. Die Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde ist damit für die Bedarfe vieler Unternehmen unzureichend.
IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm: „50 Megabit pro Sekunde mögen für private Nutzer genügen, um Filme zu streamen oder APPs zu nutzen. Im industriell-gewerblichen Bereich muss das Netz jedoch erheblich schneller werden. Vernetzte Anwendungen in der Industrie oder autonomes Fahren für die Mobilität der Zukunft funktionieren nicht mit 50 Megabit pro Sekunde, zumal diese 50 Megabit pro Sekunde in Berlin noch nicht flächendeckend erreicht werden. Die Berliner Wirtschaft steht aber mitten im digitalen Wettlauf. Der Verfügbarkeit von schnellem Internet am Unternehmensstandort kommt eine immer größere Bedeutung zu. Wettbewerbsnachteile, Kundenverlust und die Verlegung des Standorts können die wirtschaftlichen Folgen sein. Beim Ausbau gigabitfähiger digitaler Netze müssen Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten.“
Die Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg gehen mit dem Angebot eines digitalen Bedarfsportals in Vorleistung. Mithilfe des neuen Breitbandatlas Berlin-Brandenburg können Unternehmen konkrete Nachfrageschwerpunkte in der Region sichtbar machen und dringende Handlungsbedarfe beim Breitbandausbau gegenüber der Politik, Verwaltung und Netzbetreibern aufzeigen. Bislang gibt es eine solche Übersicht nicht.
„Ich möchte alle Unternehmen ausdrücklich ermuntern, ihre Bedarfe im Breitbandatlas zu melden. Denn hier gilt: Je mehr Sichtbarkeit wir für die Nachfrageseite erzeugen können desto besser. Vom Senat erwarte ich wiederum, dass er nach nun gut eineinhalb Jahren Regierungszeit den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau durch die Telekommunikationsanbieter mit einer konsequenten Breitbandpolitik unterstützt. Nur so verliert Berlin nicht den Anschluss im digitalen Wettlauf“, so Beatrice Kramm“
Für eine konsequente Breitbandpolitik des Berliner Senats sind aus IHK-Sicht vier Bausteine besonders wichtig.
- Es bedarf eines klar definierten politischen Glasfaser-Infrastrukturziels, das schafft Planungssicherheit bei Unternehmen und Netzbetreibern.
- Unternehmensstandorte sollten beim Ausbau Vorfahrt erhalten, auf steigende Bedarfe sollte schnell, unbürokratisch und zu vertretbaren Preisen reagiert werden.
- Ausbauvorhaben und Genehmigungsverfahren müssen koordiniert und beschleunigt vorangetrieben werden. Dazu gehören auch berlinweit einheitliche und schnelle Genehmigungen in den Tiefbauämtern.
- Finanzielle Anreize für den Ausbau setzen. Die Ausbaukosten für Geschäftskunden könnten etwa durch Breitband-Voucher abgefedert werden.
Den Breitbandatlas Berlin-Brandenburg finden Sie hier: www.breitbandatlas.berlin