IHK Berlin
Hauptstadtregion im Konjunkturhoch
Die Konjunktur in der Metropolregion Berlin-Brandenburg setzt ihren Höhenflug fort. In allen Branchen florieren die Geschäfte. Die Unternehmen sind zuversichtlich, dass der konjunkturelle Rückenwind auch in den kommenden sechs Monaten anhalten wird. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern in Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg.
Die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen der Unternehmen sind expansiv. In Berlin behält die Konjunktur das hohe Tempo der Vorjahre bei, in Brandenburg beschleunigt sie sogar noch. Der gemeinsame Konjunkturklimaindex beider Länder beträgt 138 Punkte – und liegt damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 115 Punkten.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: „Die Hochkonjunktur unserer Wirtschaft geht ins vierte Jahr und ein Ende ist nicht in Sicht. Dieser einmalige Boom wird gestützt durch das anziehende europäische und internationale Wachstumstempo und die Standortvorteile der Metropolregion. Nachfrageseitig profitieren unsere Unternehmen von wachsenden Bevölkerungs- und Besucherzahlen und immer weiter steigenden Beschäftigtenzahlen – das kommt der Kaufkraft zugute. Gleichzeitig findet die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg eine einmalige Kombination aus Wissenschaft- und Kultureinrichtungen, die den erfolgreichen für unsere Region typischen Mix aus Innovation und Kreativität erst möglich machen. Die Unternehmen sind überwiegend optimistisch gestimmt, was die Entwicklung ihrer Geschäfte im kommenden Halbjahr betrifft.
91Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass sich die Geschäfte im nächsten halben Jahr entweder gleichbleibend gut oder sogar noch besser entwickeln. Allerdings ist diese Zuversicht nicht völlig ungetrübt: Der Fachkräftemangel ist, wie in ganz Deutschland, die Achillesverse unseres Wachstumserfolges in der Zukunft. Eine gute Bildungspolitik ist dagegen das beste Mittel.
Und damit auch eine starke Konjunkturstütze.“
91Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass sich die Geschäfte im nächsten halben Jahr entweder gleichbleibend gut oder sogar noch besser entwickeln. Allerdings ist diese Zuversicht nicht völlig ungetrübt: Der Fachkräftemangel ist, wie in ganz Deutschland, die Achillesverse unseres Wachstumserfolges in der Zukunft. Eine gute Bildungspolitik ist dagegen das beste Mittel.
Und damit auch eine starke Konjunkturstütze.“
Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus: „Sowohl die Exporterwartungen als auch die Investitionsabsichten zeigen, dass die Unternehmen positiv gestimmt sind und mit weiterem Wachstum rechnen. Insgesamt 79 Prozent der Unternehmen in Berlin und Brandenburg planen neue Investitionen. Doch diese Entwicklung ist kein Selbstläufer. Vor allem in Brandenburg muss die Exportwirtschaft weiter gestärkt werden. Die Unternehmen brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen sowie starke Partner bei der Entwicklung von Produktinnovationen und bei der Begleitung in neue Märkte. So berichten 48 Prozent der Industrieunternehmen in Berlin und Brandenburg von gestiegenen Exporten. Aber während bei Berliner Industrieunternehmen die Exportquote bei 61 Prozent lag, betrug sie bei den Brandenburgern nur 29 Prozent. Berlin liegt damit weit über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 50 Prozent. Brandenburg noch weit darunter.“
Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam: „Die Personalpläne in Berlin und Brandenburg sind weiterhin auf Expansionskurs. Mehr als ein Drittel der Unternehmen will Mitarbeiter einstellen, und mehr als die Hälfte die Belegschaft konstant halten. Insbesondere auf dem Bau wird händeringend Personal gesucht. Hier tritt derzeit am deutlichsten die Lücke zu Tage: Es fehlt an Auszubildenden und an Fachkräften. Die Unternehmen geben an, dass dieser Mangel das eigene Wachstum bremst oder sogar bedroht. Aktuell liegt dieser Risikofaktor unangefochten auf Platz 1 und beunruhigt 69 Prozent der Unternehmen in der Hauptstadtregion. Aufhorchen lässt trotz sehr stabiler Verflechtungen: Der Anteil der Unternehmen, die die Bedeutung des Marktes im jeweiligen anderen Bundesland als hoch einschätzen, ist von 44 Prozent im Jahr 2016 auf aktuell 36 Prozent gesunken. Auch stagniert die Fusionsneigung in Berlin und findet in Brandenburg immer weniger Befürworter. Es sprechen sich zwar noch gut die Hälfte der Unternehmen in Berlin und Brandenburg für ein Zusammengehen der beiden Länder aus. Der Anteil der Gegner ist allerdings von 19 in 2016 auf jetzt 27 Prozent gestiegen.“
Guido Weiß, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg: „Wir haben unsere Unternehmer gefragt, wie sie ein Fahrverbot von Dieselfahrzeugen treffen würde. Auf die Hälfte aller Betriebe in Berlin und Brandenburg hätte es Auswirkungen. Desto näher die Betriebe an Berlin liegen, umso größer ist die Betroffenheit. In den Landkreisen Märkisch-Oderland und Barnim sind es zwei Drittel der Unternehmen. Dieselfahrzeuge werden in der Regel für den langfristigen Einsatz in Betrieben angeschafft. Das Dieselfahrverbot hätte also nicht nur Folgen für die Versorgung der Stadt. Es geht auch um die Investitions- und Zukunftschancen der Unternehmen in Berlin und Brandenburg. Unsere Bitte an die Politik ist, mit Augenmaß eine „Blaue Plakette“ einzuführen. Auch Produkte aus der Region gelangen nicht mit dem Lastenfahrrad zum Kunden.“