8. Oktober 2014

Olivaer Platz: Anrainer werden bei Neugestaltung übergangen

Dem Bezirksamt liegen im Bebauungsplanverfahren rund 900 Einwendungen gegen die geplante Umgestaltung des Olivaer Platzes vor. Die IHK Berlin hat im Zuge des Bebauungsplanverfahrens zweimal rund 350 ihrer Mitglieder zur Neuplanung befragt: Der Wegfall der Parkplätze wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Verkehrschaos und wirtschaftliche Einbußen wären aus Sicht der Gewerbetreibenden die Folge dieser Umgestaltung.
Der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter sagt: „Wenn der Bezirk an der Neugestaltung in der geplanten Form festhält, ignoriert er damit die Einwendungen der Gewer-betreibenden. Dass man die Wünsche der Anrainer in dieser Form übergeht, muss nicht sein: Wir können uns eine Kompromisslösung vorstellen, bei der die Parkplätze erhalten werden und sich trotzdem die Aufenthaltsqualität verbessert.“ Aus Sicht der IHK Berlin lässt der Olivaer Platz genü-gend Spielraum für eine von allen Seiten getragene auch kostengünstigere und weniger pflegein-tensive Kompromisslösung.
Die IHK Berlin hat im Februar und im Juli in ihren Stellungnahmen zum Bebauungsplan bereits auf die Einwände der Gewerbetreibenden und die negativen Auswirkungen für die Wirtschaft hinge-wiesen. „Gerade auch die von Charlottenburg-Wilmersdorf in Auftrag gegebene Verkehrsuntersu-chung zum Olivaer Platz sehen wir sehr kritisch: Die langfristigen Auswirkungen der Platzumge-staltung werden auf Grundlage der bekanntlich alten Gesamtverkehrsprognose 2025 ermittelt. Diese entspricht schon längst nicht mehr den tatsächlichen Entwicklungen“, mahnt Wiesenhütter.
Eine notwendige Verbesserung des derzeitigen ungepflegten und dadurch wenig attraktiven Zu-standes des Olivaer Platzes steht außer Frage. Bei einer Neugestaltung müssen Parkplätze jedoch erhalten werden. Hier bietet sich zum Beispiel ein Doppelparkdeck in Halbhoch- und Halbtieflage an, so dass bei gleicher Stellplatzkapazität mehr Raum für Grünanlagen bleibt. Wiesenhütter resümiert: „Die Verbesserungspotenziale müssen in einem neuen Beteiligungsverfahren ausgelotet und eine konsensfähige Neugestaltungsvariante entwickelt werden.“

IHK-Pressemitteilung vom 8. Oktober 2014.