21. Oktober 2014

IHK Berlin und Verkehrsstaatssekretär Gaebler prämieren Ideen gegen den Stau

Die Preisträger des Wettbewerbs „Schlau aus dem Stau“ wurden heute von der IHK Berlin und von Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler im Ludwig Erhard Haus ausgezeichnet. Mit dem Wettbewerb hatte die IHK Berlin in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt die Berliner Berufskraftfahrer und -fahrerinnen nach Vorschlägen zur Lösung lokaler Stauprobleme gefragt. Gesucht wurden leicht und schnell umsetzbare Maßnahmen. Nun werden die drei prämierten Ideen umgesetzt.
Die Jury aus Vertretern der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Verkehrslenkung Berlin (VLB), der IHK Berlin und unabhängigen Fachexperten haben aus mehr als 80 Einsendungen die folgenden drei Vorschläge als Sieger gekürt:
1. Platz – Heinz Klabunde und Ali Ihsan Mert
Zufahrt A111 vom Saatwinkler Damm (Fahrrichtung Flughafen Tegel)
Einrichtung einer Linksabbiegerspur zur Vermeidung von Rückstau für die Flughafenzufahrt.
2. Platz – Axel Rühle
Kreuzung Hauptstraße / Grunewaldstraße
Einführung der modernen Linksabbiegerführung auf der Kreuzung durch Ummarkierung zur Vermeidung gegenseitiger Behinderung der Linksabbieger.
3. Platz – Axel Rühle
Autobahnausfahrt Alboinstraße in den Sachsendamm (Fahrtrichtung Tempelhof)
Veränderung der Spurführung in der Einmündung zur Verbesserung des Verkehrsflusses.
Staatssekretär für Verkehr und Umwelt Christian Gaebler gratulierte den Preisträgern und dankte allen Teilnehmern für ihre Einsendungen und ihre Mühe: „Berlin hat auch im internationalen Vergleich eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Trotzdem gibt es natürlich auch in unserer Stadt Schwachstellen in der Straßen- und Fahrbahngestaltung, die mit einfachen Mitteln behoben werden können. Durch die Einbeziehung der Unternehmen aber auch der Bürgerinnen und Bürger können solche Schwachstellen schneller identifiziert und beseitigt werden. Dafür steht dieser Wettbewerb – wie auch viele andere Beteiligungsmöglichkeiten."
Der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter sagt: „Mit dem Wettbewerb ist es uns gelungen, das Knowhow von denjenigen nutzen, die täglich beruflich auf Berlins Straßen unterwegs sind. Damit ergänzen wir das fundierte Vorgehen der Verkehrsplaner, um den Blick der Betroffenen, nämlich der Verkehrsteilnehmer. Die prämierten Beiträge beweisen, dass der Verkehrsfluss oft durch einfache und gleichwohl intelligente Lösungen verbessert werden kann – auch ohne Millionenbeträge investieren zu müssen.“
Für die Jury äußert sich Dr. Ilja Irmscher, Geschäftsführer der GIVT Gesellschaft für Innovative VerkehrsTechnologien mbH: „Auch im Namen der Jury möchte ich den Gewinnern ganz herzlich gratulieren. Mein Dank geht aber auch an alle anderen Teilnehmer, die uns mitunter tolle Ideen eingereicht haben. Voraussetzung für eine Nominierung war die technische Umsetzbarkeit. Letztendlich hat entschieden, welche Maßnahme am meisten Stau reduziert und dabei am wenigsten negative Nebenwirkungen hat.“
Mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurde nun eine zeitnahe Umsetzung vereinbart. Sobald die Verkehrslenkung Berlin (VLB) die einzelne Maßnahme angeordnet hat, wird das zuständige Tiefbauamt des Bezirkes die Umsetzung beauftragen. Die Umsetzungsdauer unterscheidet sich je nach Aufwand der einzelnen Maßnahme.
Hintergrund
Der Wettbewerb „Schlau aus dem Stau“ ist eine Initiative der IHK Berlin in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Unterstützt wird der Wettbewerb von der Handwerkskammer Berlin, der Fuhrgewerbe-Innung, dem Verband Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg e. V., der Innung des Berliner Taxigewerbes e.V., dem Taxiverband Berlin-Brandenburg e.V., der Berliner Taxi Vereinigung e.V., Taxi Deutschland Landesverband Berlin e.V., allsafe JUNGFALK und dem TÜV Rheinland. Ausführliche Informationen sowie das Wettbewerbsformular finden Sie im Internet unter www.Schlau-aus-dem-Stau.de.
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Die Siegervorschläge im Detail:
Der Siegervorschlag wurde gleich von zwei Preisträgern eingereicht. Neben Taxifahrer Heinz Klabunde von der Taxi Goldhahn GmbH freut sich auch der Inhaber des Taxiunternehmens Jet Cab GmbH, Ali Ihsan Mert, über den 1. Preis. Die beiden Sieger erhalten jeweils einen Tankgutschein über 500 Euro. Über gleich zwei Preise kann sich Axel Rühle, Taxiausbilder und Prüfungsberater, freuen. Die Jury hat ausschließlich Maßnahmen bewertet und keine Personen. So kommt es zu der Besonderheit, dass die Jury aus den 15 eingereichten Ideen von Axel Rühle gleich zwei als Gewinnerbeiträge gekürt hat. Er erhält ein Fahrsicherheitstrainung und ein Navigationssystem.
1. Platz – Heinz Klabunde und Ali Ihsan Mert
Zufahrt A111 vom Saatwinkler Damm (Fahrrichtung Flughafen Tegel)
Problem: Autofahrer stehen häufig im Stau, wenn sie aus Richtung Beusselstraße in Richtung Flughafen Tegel unterwegs sind. Hier blockieren Linksabbieger, die auf die A 111 fahren; den Geradeausverkehr Richtung TXL.
Lösung: Markierung einer Linksabbiegerspur zur A 111 mit Spurverschwenkung des Geradeausverkehrs. Dafür muss in Höhe der Auffahrt zur A111 die Parkverbotszone auf dem Saatwinkler Damm verlängert werden.
2. Platz – Axel Rühle
Kreuzung Hauptstraße / Grunewaldstraße in Schöenberg
Problem: Durch den „kleinen Kreisel“ werden Autofahrer beim links abbiegen so gelenkt, dass sich ihre Wege kreuzen (deutsches Abbiegen). Dadurch entstehen Unsicherheiten und Konfliktsituationen bis hin zu Staus im Kreuzungsbereich.
Lösung: Markierung des amerikanischen Abbiegen (voreinander), so dass sich Linksabbieger nicht mehr in die Quere kommen.
3. Platz – Axel Rühle
Autobahnausfahrt Alboinstraße in den Sachsendamm (Fahrtrichtung Tempelhof)
Problem: Der Rechte der beiden Fahrstreifen der Ausfahrt zum Sachsendamm wird an der nächsten Kreuzung eine Rechtsabiegespur. Das bedeutet viel Einfädeln nach links im Zwischenstück und Rückstau auf der Ausfahrt bis auf die A100.
Lösung: Ummarkierung des Einmündungsbereichs Ausfahrt Alboinstraße / Sachsendamm, so dass beide Fahrstreifen nach links in den Geradeausverkehr rücken.