1. Dezember 2014
IHK Berlin: Energiewende organisieren – nicht nur verwalten!
Angesichts der großen Herausforderungen der Energiewende und des Berliner Ziels, bis zum Jahr 2050 zur klimaneutralen Stadt zu werden, fordert die IHK effizientere Organisationsstrukturen für die Energie- und Klimapolitik in Berlin. Auf der Grundlage eines von ihr beauftragten und nun veröffentlichten Gutachtens empfiehlt die IHK Berlin die Einrichtung einer Energiewende-Organisation, die unter starker Einbindung der privaten Wirtschaft für ein effizientes Management der Energiewende in Berlin sorgt.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder: „Berlin will bis zum Jahr 2050 klimaneutrale Stadt sein. Dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn die Energiewende als Gemeinschaftswerk akzeptiert wird, bei dem öffentliche Hand und Privatwirtschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Diese Zusammenarbeit sollte institutionell im Rahmen einer Energiewende-Organisation festgehalten werden. Außerdem ist eine zentrale Koordinierung der Energiepolitik auf Senatsebene nötig.“
Die IHK Berlin bezieht sich dabei auf die Ergebnisse eines von ihr beauftragten Expertengutachtens, das von einem Konsortium unter Führung des Berliner Beratungsunternehmens SNPC GmbH erstellt wurde. Darin empfehlen die Gutachter die Einführung einer konkreten Energiewende-Organisation im Land Berlin, die als gemeinsames Projekt von öffentlicher und privater Seite – ohne eigenes wirtschaftliches Interesse – Kompetenzen vor Ort bündelt, private Initiativen in der Stadt befördert und strategische Fehlentwicklungen verhindert.
„Die Machbarkeitsstudie Klimaneutrales Berlin 2050 hat gezeigt, dass die klimapolitischen Ziele im Land anspruchsvoll, aber theoretisch machbar sind“, so Eder. „Die augenblicklich verfolgten Ansätze mit dem geplanten Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm gehen dabei in die richtige Richtung. Aus unserer Sicht werden die geplanten Instrumente ohne ein zielgerichtetes organisatorisches Backup aber zwangsläufig verpuffen.“ So hat das bereits existierende Energiekonzept 2020 in den vergangenen Jahren keine Wirkung entfaltet. Eders Fazit: „Die Energiewende ist als Transformationsprojekt mit unzähligen beteiligten Akteuren zu weitreichend, als dass es mit den bisherigen Strukturen gesteuert werden könnte. Diese Leerstelle greifen wir mit unserem aktuellen Vorschlag auf.“
Das Gutachten ist auf der Internetseite der IHK Berlin unter www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 123292 abrufbar.
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 1. Dezember 2014