3. Juli 2014

Berlins familienfreundlichste Unternehmen 2014 ausgezeichnet

Die Sieger des Landeswettbewerbs „Unternehmen für Familie. Berlin 2014“, der unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, bereits zum 3. Mal ausgeschrieben wurde, stehen fest: Für ihr vorbildliches familienfreundliches Engagement zeichneten Jugend- und Familienstaatssekretärin Sigrid Klebba und die prominent besetzte Jury heute Abend drei Berliner Unternehmen aus, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorbildlich regeln. Aus 34 Bewerbungen von Berliner Unternehmen mit insgesamt mehr als 61.000 Beschäftigten wurde in drei Größenkategorien je ein Unternehmen ausgewählt.
Die Auszeichnungen gingen an folgende Berliner Unternehmen:
Für die Kategorie 3-20 Mitarbeitende
Pflegeservice MobiMED (19 Mitarbeitende)
Für die Kategorie 21-100 Mitarbeitende
Koch Sanitätshaus (49 Mitarbeitende)
Für die Kategorie ab 101 Mitarbeitende
Wooga (259 Mitarbeitende)
Die Staatssekretärin für Jugend und Familie, Sigrid Klebba, unterstrich stellvertretend für den Schirmherren des Landeswettbewerbs, den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, die Bedeutung von familienfreundlichen Arbeitsplätzen in Berlin: "Vereinbarkeit von Beruf und Familie, dieses ist längst zu einem handfesten ökonomischen Standortfaktor geworden. Ein gutes System der Kindertagesbetreuung, attraktive Lebensorte für Familien und Unternehmen, die ihren Beschäftigten ein gutes Miteinander von beruflichen und privaten Anforderungen ermöglichen – wir in Berlin haben hier Einiges zu bieten, um uns dem zunehmenden Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte zu stellen. Dieses gelingt uns am besten in einem Schulterschluss aus Politik und Wirtschaft, wie dieser Landeswettbewerb zeigt."
Der Vorsitzende des Berliner Beirats für Familienfragen, Thomas Härtel, Staatssekretär a.D., verwies in seiner Rede auf das große Engagement, welches Berliner Unternehmen aufbringen, um ihren Beschäftigten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglich: „Von Wettbewerb zu Wettbewerb fällt es uns schwerer, in den Größenkategorien nur ein Unternehmen für seine Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf auszuzeichnen. Das Bewerberfeld wird dichter und dies zeigt deutlich, dass immer mehr Berliner Unternehmen die Chancen einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik ergreifen. Das ist ein gutes Signal! Ebenso freut es mich außerordentlich, dass in der Ausrichtung dieses Wettbewerbs, der auf der Basis einer gemeinsamen Deklaration steht, Kammern, Unternehmensverbände und Gewerkschaften an einem Strang ziehen. Familienfreundlichkeit ist ein Thema, das alle etwas angeht und alle betrifft!“
Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Bezirk Berlin-Brandenburg, Doro Zinke erklärte: „Unsere Gesellschaft befindet sich im rasanten Wandel. Ein neues Verhältnis von Partnerschaft sowie veränderte Lebensentwürfe kristallisieren sich heraus. Eltern und Alleinerziehende wünschen sich mehr Zeit für Familie und Kinder, Menschen, die Angehörige pflegen, brauchen alltagsnahe Lösungen, die ihnen das ermöglichen. Gerade bei jungen Beschäftigten steht die Balance von Berufs- und Privatleben hoch im Kurs. Ein Indiz dafür ist beispielsweise die wachsende Zahl der Väter, die in Elternzeit gehen sowie die ebenfalls wachsende Zahl der Väter, die sich um ihre kranken Kinder kümmern. Doch noch finden zwei Drittel der Bevölkerung, dass sich Familie und Beruf in Deutschland ‚nicht so gut‘ vereinbaren lassen. Wir brauchen also noch mehr Betriebe die vom Baum der Erkenntnis naschen und erkennen, dass Familienfreundlichkeit sich auszahlt. Und wir brauchen natürlich auch neue Rahmenbedingungen, die dem Rechnung tragen.“
Der Vizepräsident der Handwerkskammer Berlin, Erwin Kostyra, weiter: „Kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere im Handwerk, haben meist eine persönlichere Beziehung zu Ihren Mitarbeitern. Wenn da ein Mitarbeiter fehlt, weil z. B. ein Kind krank wird oder plötzlich ein Pflegefall eintritt, gibt es kaum Schultern, auf die die Arbeit verteilt werden kann. Vereinbarkeit von betrieblichen Notwendigkeiten und persönlichen Interessen können oft bei der Planung berücksichtigt werden. Dies trägt dann durch die Flexibilität aller Beteiligten zur Zufriedenheit der Beschäftigten und zum Erfolg des Unternehmens bei.“
Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin- Brandenburg, betonte: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wesentlicher Baustein der Fachkräftesicherung. Sie trägt dazu bei, Pausen in den Erwerbsbiografien von Frauen kurz zu halten, erhält so die Qualifikation und macht Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass der Landeswettbewerb die Berliner Wirtschaft in ihrer gesamten Breite erreicht. Die teilnehmenden Unternehmen quer durch alle Branchen zeichnet eine Vielzahl passgenauer Ansätze zur guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Gleichzeitig sind die Gewinnerunternehmen vorbildliche Multiplikatoren, um das Erfolgskonzept Familienfreundlichkeit weiter zu verbreiten.“
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Christian Wiesenhütter verwies auf die Bedeutung des unternehmerischen Engagements für die Stadtgesellschaft: „Unternehmen die sich ganz im Sinne des Ehrbaren Kaufmannes für die Belange ihrer Mitarbeiter einsetzen, übernehmen Verantwortung in der Gesellschaft und tragen zum Gelingen des Miteinanders in Berlin bei. Das betriebliche Engagement für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist das Paradebeispiel eines win-win-Themas für Unternehmen, Mitarbeiter und Berlin insgesamt.“
Für weitere Informationen und Rückfragen:
Geschäftsstelle des Berliner Beirats für Familienfragen
Alexander Nöhring
post@familienbeirat-berlin.de
Tel.: 030/200891-60, Fax: 030/200891-69
www.familienbeirat-berlin.de
Die Sieger des Landeswettbewerbs „Unternehmen für Familie – Berlin 2014“ zeigen, wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf selbstverständlich im Unternehmen gelebt werden kann:
In der Kategorie 3 – 20 Mitarbeitende:
Pflegeservice MobiMED
Ambulante Pflege, 19 Beschäftigte (18 Frauen, 1 Mann)
Statement des Unternehmens: „Familienfreundlichkeit ist mir in meinem Unternehmen ein besonderes Anliegen, weil ich es wichtig finde, dass Beruf und Familie im Einklang stehen. Nur so können die Mitarbeiter zufrieden und ausgeglichen sein – was sich im Berufsalltag bei den Kunden nur positiv auswirken kann.“
Auswahl der Jury: MobiMED zeigt eindrucksvoll, wie sich eine familienfreundliche Personalpolitik auch in der Pflege- und Gesundheitsbranche realisieren lässt. Das Unternehmen überzeugt mit einem durchdachten Konzept zur guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie einer individuellen Mitarbeiterförderung, die sowohl Qualifizierungsmaßnahmen als auch Maßnahmen zum Gesundheitsschutz umfasst. Das Firmenmotto „Ihre Pflege beginnt mit einem Lächeln!“ begründet sich nicht zuletzt auf der Wertschätzung, die dem einzelnen Mitarbeiter und dessen persönlicher Lebenssituation zukommt.
Kriterien für die Auswahl: Spezifische Konzepte für besondere Familien-/Betreuungssituationen, umfassen u.a. Flexibilität bei der Arbeitszeit (z.B. individuelle Arbeitsverträge für alle Mitarbeiter gemäß ihren individuellen Bedürfnissen, Flexibilität beim Arbeitsbeginn abhängig von der jeweiligen Lebenssituation) oder besondere Berücksichtigung bei der Schichteinteilung (z.B. Wahlrecht zwischen Wochen- und Wochenenddiensten), besondere Maßnahmen zur Kontaktpflege/-erhaltung und Wiedereinarbeitung, besondere Angebote zur Notfallbetreuung von Kindern im Unternehmen, Teamentwicklung u.v.m.
www.pflegeservice-mobimed.de
Ansprechpartnerin: Frau Härtwig, kontakt@pflegeservice-mobimed.de, 030-64168426
In der Kategorie 21 – 100 Mitarbeitende:
Koch Sanitätshaus GmbH
Handel im Gesundheitssektor; 48 Beschäftigte (24 Frauen, 24 Männer)
Statement der Unternehmerin: „Familienfreundlichkeit ist mir in meinem Unternehmen ein besonderes Anliegen, weil wir nur durch eine ausgeglichene Balance zwischen Privat- und Berufsleben gesund bleiben, langfristig seelisch ausgeglichen und zufrieden sind und leistungsfähig sein können.“
Auswahl der Jury: Das Koch Sanitätshaus zeigt, wie „sehr gut“ noch besser werden kann - bereits 2012 gewann das Unternehmen in der mittleren Größenkategorie, doch seither hat es sich weiterentwickelt: Ein Leitbild, die „Bausteine für Gesundheit und Miteinander“, fasst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als ein wesentliches Instrument für eine gute Work-Life-Balance auf. Dabei ist Familie breit gedacht, von der Betreuung von Kindern bis zur Pflege von Angehörigen. Die richtige Mischung aus schriftlich festgehaltenen Lösungen und persönlicher Nähe der Unternehmerin und die Verbindung von Vereinbarkeits- und Gesundheitsthemen, dieses sorgt für ein ausgezeichnetes, wertschätzendes und familienfreundliches Betriebsklima.
Kriterien für die Auswahl: Umfangreiche Weiterentwicklung seit 2012: Unternehmensleitbild, externe Beratungsleistungen, finanzielle Förderung von Gesundheitsangeboten auch für weitere Familienmitglieder, Überstundenausgleich nur durch Zeitausgleich, Mitarbeiterbefragungen zu Familie, Betreuung und Pflege, enger Kontakt der Unternehmerin zu den Beschäftigten, auch während der Elternzeit, Berücksichtigung von familiären Pflichten bei der Planung von Dienstzeiten, notfalls Zukauf von Betreuungsleistungen durch das Unternehmen, individuell abgestimmte Arbeitszeitmodelle, Familienfreundlichkeit als Teil der Führungskultur.
www.koch-sanitaetshaus.de
Ansprechpartnerin: Frau Mareen Koch, info@koch-sanitaetshaus.de, 030-620099525.
In der Kategorie 3 mehr als 100 Mitarbeitende:
Wooga GmbH
Spielesoftwareunternehmen, 259 Beschäftigte (190 Männer, 69 Frauen)
Statement des Unternehmens: „In der Spiele – Branche konkurrieren wir mit globalen Mitbewerbern um die besten Talente. Wer für uns aus seinem Heimatland nach Berlin zieht, erwartet von uns angemessene Unterstützung. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, unsere Mitarbeiter nach besten Kräften zu unterstützen, Familien- und Berufsleben vereinbaren zu können. Familie und Beruf sollten nicht miteinander konkurrieren, sondern in Einklang miteinander gebracht werden. Wir versuchen unser Bestes, unsere Mitarbeiter dabei zu unterstützen.“
Auswahl der Jury: Wooga ist noch ein recht junges Unternehmen. Es beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter_innen aus über 40 verschiedenen Nationen. Genau so vielfältig sind die Aktionen und Maßnahmen, die Familienthemen zu einem wichtigen Bestandteil der Unternehmenskultur und der internen Kommunikation machen. Beeindruckend sind auch die Wege, die dabei gegangen werden: Facebook-Gruppen von Eltern und „Mums-Lunches“ vervollständigen das Bild eines Unternehmens, welches sich in Punkto Vereinbarkeit auf der Höhe der Zeit bewegt.
Kriterien für die Auswahl: Es gibt ein Leitbild für Familienfreundlichkeit, eine Familienbeauftragte, die sich sowohl um Mütter als auch um die Väter kümmert, eine Kita-Kooperation mit Fröbel, Babysitter-Notfall-Service, das Unternehmen ist sensibilisiert für Pflege, bietet individuelle Arbeitszeitmodelle und flexible Vertrauensarbeitszeit, gewährt einen Kinderbetreuungszuschuss, zur Geburt erhält jedes Baby ein Willkommenspaket, neue Mitarbeiter werden bei der Wohnungssuche unterstützt, Krankentage der Kinder werden wie „normale“ Krankentage behandelt, Kantinenessen gibt es auch für Angehörige, Vätern und Alleinerziehenden werden besondere Angebote unterbreitet, bei einer familienbedingten Auszeit gibt es ebenfalls besondere Angebote, z.B. gemeinsame Wooga-Mums- Lunches, kommuniziert wird u.a. über Intranet, hier gibt es spezielle Angebote und sowohl die Wooga-Mums-Facebook – Gruppe als auch die die Facebook – Gruppe der Wooga – Eltern nutzen dies aktiv.
www.wooga.com
Ansprechpartnerin: Frau Josefine Botha, josefine.botha@wooga.com, 030-89632926.