11. Februar 2014
Wirtschaft setzt an zum Wachstumsspurt
Das Wirtschaftsklima in Berlin-Brandenburg hellt sich kräftig auf. Zu den gut laufenden Geschäften gesellen sich optimistische Erwartungen in vielen Unternehmen hinzu. Diese sind zuversichtlich, dass das Jahr 2014 ein deutliches Wachstumsplus bringen wird. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg.
Die Stimmung in der Berlin-Brandenburger Wirtschaft hat sich im Jahresvergleich deutlich aufgehellt. Der Konjunkturklimaindex der Berlin-Brandenburger IHKs gewinnt auf Jahressicht elf Punkte hinzu und beläuft sich auf 129 Zähler – ein rekordverdächtig guter Wert. Der Klimaindex gibt Auskunft über die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen. Das hohe Niveau des Indexes speist sich vor allem aus den sehr gut laufenden Geschäften vieler Unternehmen. Für die starke Aufwärtsdynamik zeichnen die sehr zuversichtlichen Geschäftserwartungen verantwortlich. Viele Unternehmen sind optimistisch, dass die kommenden Monate einen Wachstumsspurt bringen werden.
Der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, Christian Wiesenhütter: „Die kräftige Stimmungsaufhellung in der Wirtschaft Berlin-Brandenburgs ist Zeichen des gewachsenen Vertrauens in die zurückkehrende Stabilität wichtiger Märkte und Volkswirtschaften. Damit steigen auch die Chancen für eine sich weltweit beschleunigende Konjunktur und stärkeres Wachstum – auch in den bisherigen Krisenländern. Die Unternehmen unserer Regio n sind gut aufgestellt, an diesem Wachstum teilzunehmen – sei es durch den Export von Industrieprodukten oder weiter zunehmende Besucherströme in unsere Hauptstadtregion, von denen insbesondere Händler und Dienstleister profitieren. Zudem wird Berlin auch 2014 Kapital aus dem In- und Ausland anziehen, dass das Wachstum der hauptstädtischen Wirtschaft zusätzlich antreiben wird.“
Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus: „Für das Jahr 2014 stehen die Zeichen auf Wachstum. In der Region Berlin-Brandenburg rechnen aktuell 88 Prozent der Unternehmen mit einem besseren oder zumindest stabilen Geschäftsverlauf. Das ist der optimistischste Wert seit sieben Jahren. Begründet wird der Optimismus mit dem anhaltend hohen Binnenkonsum, der allmählichen Erholung der Weltwirtschaft und der weiteren Stabilisierung der Eurozone. Davon profieren auch die Exporteure. Überragende 94 Prozent der exportierenden Unternehmen rechnen mit zunehmenden oder mindestens gleichbleibenden Exporten. Bedenklich ist aber, dass 45 Prozent der befragen Industrieunternehmen gar nicht im Exportgeschäft aktiv sind. Vor allem Brandenburg hat hier großen Aufholbedarf.“
Guido Weiß, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg: „Da sich die Lage in den kriselnden Euro-Staaten stabilisiert hat, sehen die Unternehmen bessere Entwicklungschancen: In den nächsten Monaten beabsichtigen die Unternehmen in Berlin und Brandenburg, mehr Investitionen zu tätigen und Personal einzustellen. Die Investitionspläne haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. In diesem Jahr planen 27 Prozent der Unternehmen, mehr zu investieren. Lediglich jeder zehnte Betrieb erwartet rückläufige Investitionen. Beim Personal hält der positive Trend an: Obwohl bereits im letzten Jahr verstärkt Mitarbeiter eingestellt wurden, plant jedes fünfte Unternehmen in diesem Jahr seine Belegschaft zu erweitern. 14 Prozent rechnen mit Stellenstreichungen.“
Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer (komm.) der IHK Potsdam: „Trotz der intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Berlin und Brandenburg wachsen offenbar die Bedenken gegen eine Länderfusion. Aktuell gibt es nur noch 42 Prozent Befürworter: In Berlin sind es 51 Prozent und in Brandenburg 41 Prozent. So stellen wir auch fest, dass die gemeinsame Clusterstrategie in der Metropolregion wenig bekannt ist, da 70 Prozent der Brandenburger und 65 Prozent der Berliner Unternehmen angaben, sie nicht zu kennen. Nur zehn Prozent der Brandenburger und 15 Prozent der Berliner Unternehmen ordnen sich einem Cluster zu. Einen Nutzen der Cluster erkennen 73 Prozent der Brandenburger und fast 48 Prozent der Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer nicht.“
Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammern in Berlin-Brandenburg vom 11. Februar 2014