12. März 2014

IHK Berlin: Berliner Flughäfen überholen den Flughafen München beim Originärverkehr

Der Luftverkehr in der Hauptstadtregion bleibt ein erfreulicher Wachstumsmarkt. Im vergangenen Jahr nutzten insgesamt 26,3 Millionen Passagiere die Flughäfen Schönefeld und Tegel. Und damit nicht genug: Wie ein aktueller Vergleich der IHK Berlin belegt, sind die Berliner Flughäfen beim Originärverkehr – also bei den Passagieren, die direkt in die Hauptstadtregion fliegen oder von hier aus starten – im Jahr 2013 am Flughafen München vorbeigezogen.
„Unser aktueller Vergleich beweist, dass der Luftverkehr in der Hauptstadtregion ein stabiler Wachstumsmarkt bleibt. Der Originärverkehr an den Flughäfen Schönefeld und Tegel bildet schon heute den fruchtbaren Boden, um zukünftig am BER in besonderem Maße Umsteigeverkehre und damit neue Langstrecken zu entwickeln“, sagt der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter.
Einzig das Umsteigeaufkommen führt dazu, dass die Gesamtzahl der Passagiere an den Flughäfen Frankfurt und München heute deutlich höher ist als in Berlin. Während in Frankfurt und München die Lufthansa mit ihren Partnern Wachstumstreiber des Umsteigeaufkommens ist, kann diese Rolle in Berlin von der airberlin wahrgenommen werden.
Wiesenhütter: „Erst mit dem BER wird die Hauptstadtregion ein großes Stück vom Wachstumskuchen der Umsteigepassagiere abbekommen – dies ist in Tegel und Schönefeld kaum möglich. Mit neuen Umsteigeverbindungen steigt automatisch auch die Zahl der Langstreckenverbindungen. Wir dürfen bei all den tagesaktuellen Diskussionen nicht das große Bild aus den Augen verlieren: Der BER wird der Anschluss der Berliner Wirtschaft an die Märkte der Welt – und eine Landebahn für Investoren und Gäste in die Hauptstadtregion.“
Die IHK Berlin zur BER-Kapazität
Die aktuellen Entwicklungen im Luftverkehr bestätigen die IHK-Studie „Kapazität des Flughafenstandortes Berlin sichern!“. Im vergangenen Jahr hatten die IHK-Luftverkehrsexperten anhand verlässlicher Wachstumsprognosen aufgezeigt, dass der Hauptstadtflughafen BER schon zu seiner Eröffnung an der Kapazitätsgrenze arbeiten wird. Konkret hat die IHK Berlin u.a. die Boardingkapazität und die Gepäckausgabestellen als Engpässe identifiziert. Die Flughafengesellschaft hat mit der Überarbeitung der Gepäckausgabe nun die ersten notwendigen Schlüsse gezogen.
Christian Wiesenhütter: „Es ist richtig und konsequent, nun im nächsten Schritt auch den Weiterbetrieb des bisherigen Flughafenterminals in Schönefeld zu prüfen. Wir brauchen in Berlin mehr und zukunftsfähige Kapazitäten für Direktflug-Passagiere.“
Die IHK Berlin zur BER-Nachtflugregelung
Gleichzeitig mahnte die IHK Berlin noch einmal die Brandenburger Politik – auch in Wahlkampfzeiten – zur Besonnenheit: „Das letztinstanzliche Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zu Flügen in der Nacht und in den Tagesrandzeiten ist mit Respekt zu behandeln. Das heißt: Finger weg von weiteren Nachtflugrestriktionen“, sagt Christian Wiesenhütter und fügt hinzu: „Ich mache mir ernsthafte Sorgen um das Rechtsstaats-Verständnis der brandenburgischen Landesregierung. Die bisherigen Verabredungen sind einfach und gut – das hat das Bundesverwaltungsgericht bestätigt.“
Der anwohnerfreundliche Kompromiss für den Hauptstadtflughafen BER sieht vor, dass der Flughafenstandort in Schönefeld – im Gegenzug für den Ausbau – seine Genehmigung für einen Rund-um-die-Uhr-Flugbetrieb verliert und zugleich die Anwohner umfassend vor dem zukünftigen Fluglärm geschützt werden.
Wiesenhütter bilanziert: „Gerade auch das Land Brandenburg profitiert vom Flughafen. Die Landesregierung muss sich endlich zum Flughafen bekennen und Schluss mit dem Schlingerkurs bei den Randzeiten machen. Die Wirtschaft der Hauptstadtregion fordert Verlässlichkeit.“


Pressemitteilung der IHK Berlin vom 12. März 2014.