IHK Berlin

Ehrenamt

Wer hätte gedacht, dass das Jahr 2020 in die Geschichte eingehen wird als das Jahr, in dem der persönliche Kontakt zu anderen Menschen zum Risikofaktor wurde. Das damit einhergehende Verbot für viele gewerbliche Tätigkeiten traf Berlin und seine Wirtschaft dann auch im Kern: die Metropole des Tourismus und der Kultur, der Gastronomie und des Shoppings, der Messen sowie des Sports war 2020 größtenteils zum Stillstand gezwungen – alles im Sinne des einen weltumspannenden Ziels: die Eindämmung der Covid-19-Pandemie.
Der Monatswechsel von Februar zu März 2020 ist der wahrscheinlichste Moment, der das Jahr 2020 in ein Davor und ein Danach teilt. Davor – das war wie immer die erste Sitzung der Vollversammlung im Jahr mit der Verabschiedung des Arbeitsprogramms und der Wirtschaftssatzung, der traditionelle Neujahrsempfang der IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin mit über 1.500 Gästen sowie die erste Runde der Ausschusssitzungen zu Jahresbeginn.
Dann kam der März-Lockdown und das „normale“ IHK-Geschäft mit Prüfungen, Unterrichtungen, Veranstaltungen und Gremiensitzungen war ausgesetzt. Schnellstmöglich wurde ein großes IHK-Beratungsteam aufgesetzt, um die vielen Anfragen der Unternehmerinnen und Unternehmern über die Corona-Hotline und das Corona-Postfach bearbeiten zu können. Gleichzeitig mussten kurzerhand die technischen Voraussetzungen für das digitale Arbeiten mit unseren Mitgliedern sowie die gesetzgeberischen Voraussetzungen für digitale Sitzungen geschaffen werden.
Damit war die IHK Berlin im Danach angekommen und das war auch dringend erforderlich. Denn selten war es so wichtig, den schnellen und direkten Austausch mit unseren Mitgliedern und insbesondere mit unserem Ehrenamt als Multiplikatoren in die Berliner Wirtschaft aufzunehmen. Nur so war es möglich, die Stimmungslage der Unternehmen sowie ihre dringendsten Forderungen in hoher Taktung an den Berliner Senat weiterzugeben. In einer Situation, in der Entscheidungen in bisher unbekanntem Kontext sowie rasanter Geschwindigkeit getroffen werden mussten, war die Meinung der IHK Berlin als Stimme der Wirtschaft gefragt wie selten zuvor.
Wie sah und sieht das Danach konkret aus? Sehr schnell wurden neben den Gremiensitzungen weitere regelmäßige digitale Austauschformate eingeführt. Im Juni fand dann die allererste offizielle Vollversammlung der IHK Berlin als rein digitale Sitzung und mit nur einem großen Thema statt: die Lage der Berliner Wirtschaft in Zeiten von Corona. Konkret ging es neben den bereits absehbaren finanziellen Folgen für die IHK Berlin um die Anpassung der Themenschwerpunkte in den Gremien, denn natürlich rückten Themen wie Finanzierung und Förderung bzw. die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt politisch in den Vordergrund. Die Auswirkung der Corona-Krise war den Rest des Jahres und weiterhin das bestimmende Thema der Gremienarbeit, allerdings galt es für das Ehrenamt auch, das Wahljahr 2021 und damit die nächsten Jahre bereits inhaltlich vorzubereiten: Mit breiter Beteiligung wurden die Wahlprüfsteine für die Abgeordnetenhauswahl entworfen sowie die Wirtschaftspolitischen Positionen der IHK-Organisation zur Bundestagswahl kommentiert.
Mit all diesen aktuellen Herausforderungen wird bereits jetzt klar: auch das Jahr 2021 wird ein besonderes!
Zu guter Letzt bleibt der große Dank an alle ehrenamtlichen Engagierten, zu denen auch die vielen Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer als Prüfer, Handelsrichter und Schlichter gehören!