Standortpolitik

B 158 Ortsumfahrung Ahrensfelde bauen

Die Ortsdurchfahrt Ahrensfelde ist die einzige Verbindung zwischen der Marzahner Märkischen Allee und dem Berliner Autobahnring A10. Noch immer läuft die B 158 in dieser Ortslage einspurig und mit ampelgeregeltem Abbiegen - es muss eine leistungsfähige Ortsumfahrung her.
Belastungsgrenze erreicht
Die Bundesstraße 158 ist die bedeutendste Verkehrsader im Nord-Osten Berlins. Als Märkische Allee bündelt sie den Verkehr aus den Stadtbezirken Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Auf Brandenburger Seite stellt sie als Blumberger Chaussee den Zubringer zum Autobahnring der A10 dar. Im weiteren Verlauf Richtung Osten werden die Mittelzentren Bad Freienwalde und Eberswalde mit der Bundeshauptstadt verbunden. Mit der Ortsdurchfahrt Ahrensfelde passiert die ansonsten mehrspurig ausgebaute Strecke jedoch einen Engpass, der seit jeher hohe Belastungen mit sich bringt. Der Verkehr kommt beinahe täglich zum Erliegen. Während die Kraftfahrer zu den Hauptverkehrszeiten täglich Staus ausgesetzt sind, leiden die Einwohner unter übermäßigen Lärm- und Abgasemissionen.
Bund zieht Finanzierungszusage zurück
Mehr als 20 Jahre stritten die Länder Berlin und Brandenburg über die notwendige Ortsumgehung. Im Jahr 2011 einigten sich Berlin, Brandenburg und der Bund endlich auf eine Streckenführung. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 45 Millionen Euro. Der geldwerte Nutzen liegt fast zehn Mal höher als die geldwerten Kosten (Nutzen-Kosten-Verhältnis 9,4). Aus diesem Grund ist das Straßenprojekt auch in den vordringlichen Bedarf des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes eingestuft und der Bund hat seine Finanzierungszusage erteilt. Weil der Bundesrechnungshof die geplante Trogführung eines Teils der Trasse als zu teuer kritisiert, wurde das Planungsverfahren gestoppt. Bereits im März 2015 wurde daraufhin die Überprüfung der bisherigen Vorzugsvariante initiiert. Ein Ende der Prüfung durch Brandenburg als Auftragsverwaltung ist nicht in Sicht. Berlin könnte seinen finanziellen Beitrag für den besseren Lärmschutz aufstocken, ist dazu aber bisher nicht bereit, so dass das Projekt weiter stagniert.
Wirtschaftsverkehr benötigt leistungsfähige Anbindung
Ein Scheitern wäre jedoch fatal. Denn die Strecke gewinnt zunehmend an Wichtigkeit. Die Bevölkerung in den angrenzenden Bezirken und den Gemeinden des Landkreis Barnim wächst stetig. Zugleich nehmen die Pendlerströme in beide Richtungen deutlich zu. 2014 quälten sich über 23.000 Fahrzeuge über die völlig überlastete Ortsdurchfahrt. Auch für die ansässigen Gewerbegebiete ist der Zustand nicht zufriedenstellend. Einen weiteren Bedeutungsschub erhält die B158 aktuell mit dem kürzlich eröffneten Clean Tech Business Park Marzahn. Der mit 90 Hektar größte Industriestandort Berlins wird ab sofort Schritt für Schritt durch Unternehmen erschlossen. Diese brauchen eine leistungsfähige Anbindung an den Berliner Ring. Dafür ist die B158 der direkte Weg. Für die gewünschte Belebung der Wirtschaft in den nordöstlichen Stadtbezirken ist eine Einigung bezüglich der Umgehung daher von besonderer Bedeutung.