Standortpolitik

Position Metropolregion Berlin Brandenburg

Die Metropolregion Berlin-Brandenburg ist Heimat für fast sechs Millionen Menschen und Standort für mehr als 475.000 Unternehmen. In kaum einer anderen deutschen Metropolregion sind Unternehmen und Arbeitsmärkte zweier Bundesländer ähnlich eng zusammengewachsen wie in der Hauptstadtregion. Doch Politik und Verwaltung denken und arbeiten noch zu stark innerhalb der Landesgrenzen. Das muss sich ändern: Mehr Kooperation und bessere Abstimmung sind gefragt.

Eng verflochten und wirtschaftsstark

Fast drei Millionen Erwerbstätige arbeiten, entwickeln und forschen in Berlin-Brandenburg; nicht weniger als 229.000 Studenten, 64.500 Auszubildende und 578.300 Schüler lernen in der Region. Bald 300.000 Pendler über-queren täglich die Landesgrenze in die eine oder andere Richtung – per Bahn, Bus, Auto oder Fahrrad.
Insbesondere die Metropole selbst und ihr Umland sind aufeinander angewiesen und gehen stellenweise nahtlos ineinander über. Jenseits des Umlands erstreckt sich der weitere Metropolenraum (WMR), welcher seit einigen Jahren an bedeutenden Verkehrsachsen am Wachstum der Metropole und des Umlandes partizipiert.

Ausbaufähige Zusammenarbeit

Wirtschaftliche und demografische Entwicklungen oder politische Entscheidungen in Berlin oder Brandenburg wirken sich oft genug auch im Nachbarland aus. Der stark expandierende Berliner Arbeitsmarkt beeinflusst die Pendlerdynamik, das rasche Bevölkerungswachstum in Metropole und Umland spannt den Wohnungsmarkt in der gesamten Region an. Diese Entwicklungen erfordern zwischen Berlin und Brandenburg abgestimmte Reaktionen. Megatrends wie smarte Mobilität, Klimaneutralität und Digitale Vernetzung sind als Individualprojekte beider Länder nicht sinnvoll zu meistern – dazu bedarf es gemeinsamer Strategien innerhalb der Metropolregion. Doch bleibt die Landesgrenze in vielen Fällen eine unüberwundene Barriere. An dieser enden oftmals nicht allein behördliche Zuständigkeiten, sondern auch Abstimmungen, Planungen und das Interesse am Geschehen im Nachbarland. Dabei gibt es kaum wichtige ökonomische oder soziale Aspekte, bei denen sich Berlin und das Umland unterschiedlich und unabhängig voneinander entwickeln. Dennoch ist die Zusammenarbeit bisher nur in wenigen Feldern ausgeprägt, wie etwa in der räumlichen Landesplanung. Und auch hier besteht sie primär auf der Ebene der Landesregierungen.

Den Blick auf die Metropolregion weiten

Bundesländer, Landkreise und Kommunen müssen den politischen Willen fassen, ein Management für die Met-ropolregion zu schaffen. Denn der Metropolenraum Berlin-Brandenburg benötigt auf strategischer Ebene voraus-gedachte Konzepte, welche die Region als Ganzes sehen, und zwar über alle denkbaren Bereiche des öffentlichen Lebens hinweg – seien es Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur. Ein Metropolenmanagement hätte genau diese Aufgaben und würde die Entwicklung der gesamten Region in den Fokus nehmen.

IHK-Aktivitäten

  • Mit der Allianz der Wirtschaft setzt sich die IHK Berlin für eine Intensivierung der Zusammenarbeit beider Länder ein.
  • Positionspapier: Eine Region wächst zusammen – Analysen und Forderungen