Innovation, Technologie und Wissenschaft

Ausgründungsaktivitäten an Berliner Hochschulen

Gründungsumfrage 2020: Wissenschaft befördert Wissenschaft

Ergebnisse einer Analyse im Umfeld von zehn Hochschulen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg
Welche wirtschaftliche Bedeutung haben wissenschaftsbasierte Ausgründungen in der Metropolregion Berlin? Um dies zu erfassen, haben acht Berliner und zwei Potsdamer Hochschulen zum dritten Mal eine systematische Befragung zu den Unternehmensgründungsaktivitäten aus der Wissenschaft durchgeführt. Teilgenommen haben Existenzgründerinnen, und -gründer, Alumni und Personen, die die Services und das Know-how der Universitäten und Hochschulen für eine Selbstständigkeit/Unternehmensgründung genutzt haben. Gefragt wurde u. a. nach Umsatz und der Anzahl an Mitarbeitenden, aber auch nach Themen wie Nachhaltigkeit, Internationalität oder Finanzierung und Förderung.
Im Ergebnis haben Berliner Hochschul-Start-ups im Jahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 8,4 Milliarden Euro erwirtschaftet und 62.600 Arbeitsplätze geschaffen.

Gründungsumfrage 2016: Wissenschaft befördert Wirtschaft

2016 wurde in der Metropolregion Berlin das Gründungsgeschehen zum weiten Mal im Umfeld von neun Hochschulen genauer untersucht. Die hochschulübergreifende Befragung von Gründern zu ihren Gründungsaktivitäten wurde vom Centre for Entrepreneurship der TU Berlin koordiniert. Die wichtigsten Ergebnisse von 745 beteiligten Unternehmen waren:
  • Wichtige Wirtschaftskraft: Knapp 3 Mrd. Euro Gesamtumsatz haben 605 erfasste Unternehmen im Jahr 2015 erwirtschaftet und 22.000 Mitarbeiter beschäftigt.
  • Zusammenarbeit mit der Industrie: Industrieunternehmen spielen eine wichtige Rolle für die Hochschul-Start-ups. Für fast zwei Drittel sind sie Kunden und jeweils für je 30 Prozent Kooperationspartner oder Zulieferer.
  • Digitale Wirtschaft: 43 % der befragten Hochschul-Start-ups fühlen sich der digitalen Wirtschaft zugehörig. Zwei Drittel davon verorten sich im Kernbereich, v. a. im Segment Applikationen und Services.
  • Regional verwurzelt: 84 % gründeten in Berlin-Brandenburg. Fast genauso viele haben auch ihren Unternehmenssitz in der Region.
  • Internationalisierung: 30 % der Start-ups sind hauptsächlich auf internationalen Märkten aktiv.
  • Finanzierung: Vorwiegend wurde bei der externen Finanzierung auf Beteiligungskapital (64 %) zurückgegriffen, gefolgt von Bankdarlehen.

Gründungsumfrage 2014: Wirtschaftsfaktor Hochschul-Start-ups - gemeinsame Initiative Berlin-Brandenburger Hochschulen

Erstmalig wurden 2014 die Ausgründungsaktivitäten von zehn Hochschulen in Berlin und Brandenburg umfassend evaluiert Damit wurde eine langjährige Forderung der Berliner Wirtschaft - ein hochschulübergreifendes, systematisches Hochschul-Monitoring mit Erfassung von Kennzahlen zu etablieren - umgesetzt. Damit wird deutlich, welches Wirtschaftspotenzial in den Hochschulen steckt, welchen Beitrag sie zum Start-up Boom und dem besonderen Gründungsklima der Metropolregion leisten:
  • 721 der 840 befragten Unternehmen gaben an, dass sie 2013 rund 17.000 Mitarbeiter beschäftigten
  • Knapp 80 Prozent dieser Arbeitsplätze sind mit Akademikern besetzt
  • Etwa 1,7 Milliarden Euro betrug der Gesamtumsatz von 690 der befragten Unternehmen
  • 73 Prozent der befragten Unternehmen gründeten in den letzten 10 Jahren, 40 Prozent allein seit 2010.
  • 85 Prozent der befragten Unternehmen haben ihren Sitz in Berlin-Brandenburg
Die Zahlen zeigen auch, dass in den letzten Jahren zum Thema Gründungsförderung und Gründerlehre an den Hochschulen viel passiert ist. Der Stellenwert von Unternehmenskultur und Gründergeist an den Hochschulen hat deutlich zugenommen.
Im zweijährigen Turnus soll die Umfrage wiederholt werden.