Arbeitsmarktpolitik

Arbeitsmarkt aktuell: Wie Unternehmen mit Vielfalt umgehen

November 2024: Wie Unternehmen mit Vielfalt umgehen

Die Mehrheit der Berliner Unternehmen hat entweder eine Diversity-Strategie implementiert, Projekte zum Diversity-Management umgesetzt oder plant entsprechende Maßnahmen. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Diversity-Umfrage der IHK Berlin, an der mehr als 850 Unternehmen teilgenommen haben. Dabei zeigt sich, dass Unternehmen mehrheitlich bereits aktiv verschiedene Aspekte von Diversity in ihre Strategien einbinden. Kleinere Unternehmen haben jedoch in diesem Bereich noch Aufholbedarf.
Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe hat Interesse am Thema Diversity. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) haben bereits eigene Projekte im Themenfeld umgesetzt, 16 Prozent sehen sich als Experten in der Thematik und weitere 12 Prozent sind gerade dabei, Projekte im Bereich Diversity aufzusetzen. Es zeigt sich aber auch: Etwas weniger als die Hälfte (45 Prozent) der Unternehmen hatte bislang noch keine Berührungspunkte mit dem Thema. Jedoch handelt es sich bei einem Großteil der befragten Betriebe - wie in der gesamten Berliner Wirtschaft - um kleine bis mittlere Unternehmen. So haben 46 Prozent der befragten Unternehmen bspw. weniger als zehn Beschäftigte. Damit ist für viele der Gestaltungsspielraum limitiert. Die meisten Unternehmen konzentrieren sich beim Thema Diversität auf Personen mit Migrationshintergrund (über 75 Prozent), Frauen und Menschen mit Behinderung. Zu den häufigsten durchgeführten Maßnahmen gehören flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und Fortbildungsprogramme. In Bezug auf Inklusion beschäftigen rund 30 Prozent der befragten Unternehmen Menschen mit Behinderung, während über 60 Prozent angeben, keine Bewerbungen aus dieser Zielgruppe zu erhalten. Zudem setzen viele Unternehmen verstärkt auf die Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeitender über das Renteneintrittsalter hinaus – meist in ihrer bisherigen Funktion mit reduzierter Arbeitszeit.
Laut Unternehmensberatung McKinsey korreliert Vielfalt mit Unternehmenserfolg. Daher fordert die IHK Berlin die Politik auf, die Unternehmen bei der Förderung von Vielfalt weiter zu unterstützen. Wichtig ist, dass die Betriebe die nötige Flexibilität haben, die für ihren jeweiligen Betrieb, ihre spezifische Branche und individuelle Situation richtige Lösung zu finden. Um Menschen mit Behinderung und ihr Potenzial besser in den Arbeitsmarkt einzubinden, sollten rechtliche Unsicherheiten in den Betrieben hinsichtlich deren Beschäftigung reduziert werden und es sollte geprüft werden, ob arbeitsrechtliche Hemmnisse ihre Beschäftigung erschweren. Um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu fördern, sollte die Abschaffung von Anreizen wie bspw. die abschlagfreie Rente geprüft werden. Um Fehlanreize für eine Ausweitung der Arbeitszeit zu reduzieren, empfiehlt die IHK Berlin, dass sich das Land Berlin im Bund mit Nachdruck dafür einsetzt, dass Alternativen zum Ehegattensplitting auf ihre Machbarkeit geprüft und mit einer Übergangsfrist sowie den notwendigen flankierenden Maßnahmen umgesetzt werden.

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Zahlen im Überblick

November 24 Oktober 24
Zahl der Arbeitslosen in Berlin 205.135 207.245
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 14.328 14.474
Arbeitslosenquote in Prozent 9,7 9,8
Jugendliche Arbeitslose (15 bis unter 25 Jahre) 16.369 16.670
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 1.379 1.212
Arbeitslosenquote in Prozent 9,1 9,2
Ältere Arbeitslose (55 bis unter 65 Jahre) 38.513 38.735
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 3.580 3.663
Arbeitslosenquote in Prozent 9,1 9,2
Langzeitarbeitslose (1 Jahr und länger arbeitslos) 61.910 62.137
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 4.050 4.057
Anteil an gesamter Arbeitslosigkeit in Prozent 30,2 30
Arbeitslose Ausländer 87.101 88.090
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 5.142 5.427
Arbeitslosenquote in Prozent 17,3 17,5
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang 5.122 5.753
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent 1,1 11,8
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang seit Jahresbeginn 58.923 53.801
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent 2,8 2,9

Im September 2024 waren 1.692.900 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 3.100 Personen mehr als im September 2023. Mit dieser Steigerung von 0,2 Prozent liegt die Region 0,1 Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Veränderung sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

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