April 2025: IHK-Ausbildungsbilanz 2024 – Steigende Ausbildungszahlen trotz Konjunkturkrise
Trotz einer anhaltenden Konjunkturschwäche, zunehmend negativen Geschäftserwartungen und einer sich abkühlenden Arbeitsmarktdynamik hat sich die Berliner Wirtschaft auch 2024 dafür engagiert, mehr jungen Menschen den Einstieg in die duale Berufsausbildung zu ermöglichen. So stellten IHK-Unternehmen 2024 3,2 Prozent mehr Auszubildende ein als im Vorjahr. Laut der Bundesagentur für Arbeit blieben 1.145 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Diese Zahlen spiegeln nur Stellen mit einem aktiven Vermittlungsauftrag wider. Einen Überblick über alle verfügbaren Ausbildungsplätze bietet die Plattform ausbildung.berlin.
Die Berliner Wirtschaft steht angesichts einer anhaltenden Konjunkturschwäche und einer wachsenden strukturellen Krise vor multiplen Herausforderungen. Dennoch hat sich die Berliner Wirtschaft auch 2024 dafür engagiert, mehr jungen Menschen den Einstieg in die duale Berufsausbildung zu ermöglichen. IHK-Unternehmen stellten 3,2 Prozent mehr Auszubildende ein als im Vorjahr. Insgesamt begannen 7.600 Jugendliche eine Ausbildung in einem der über 200 IHK-Berufe. Die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsverhältnisse in IHK-Zuständigkeit konnte auf 18.248 erhöht werden.
Der Aufwuchs an neuen Ausbildungsverhältnissen wird zum großen Teil durch den gewerblich-technischen Bereich getragen (+ 10,7 Prozent), mit starken Zuwächsen in der Industrie und zunehmend auch in der Baubranche. Die gewerblich-technischen Berufe mit den meisten Neuverträgen waren die Berufe Fachinformatiker, Elektroniker und Mechatroniker. Von Rückgängen betroffen waren besonders Berufe der Hotellerie, der Medienwirtschaft und dem E-Commerce. Dies ist zurückzuführen auf eine allgemein schlechte Geschäfts- bzw. Auftragslage und steigende Kosten.
Umkehr von Ausbildungsplatzumlage nötig
Das trotz krisenreicher Zeiten wachsende Ausbildungsengagement von IHK-Unternehmen steht einem sinkenden Engagement im Öffentlichen Dienst gegenüber. Hier verzeichneten die Ausbildungszahlen einen deutlichen Rückgang von minus 18 Prozent. Die Ausbildungsplatzumlage, die Berlin droht, sollten bis Ende 2025 nicht 2.000 zusätzliche Ausbildungsverträge geschlossen werden, wird daher zum Standortrisiko. Eine solche Umlage würde alle Berliner Unternehmen mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und selbst engagierte Ausbildungsunternehmen betreffen. Bestehende Passungs- und Matching-Probleme auf dem Ausbildungsmarkt kann die Umlage nicht lösen. Stattdessen wird ein immenser Veraltungsapparat aufgebaut, der Unternehmen zusätzlich belasten wird.
Hohe Vertragslösungsquote bremst den Aufwärtstrend
Der positive Trend an neuen Ausbildungsverhältnissen bei den IHK-Berufen hätte noch deutlich stärker ausfallen können, wird jedoch durch eine weiterhin hohe Lösungsquote von etwa 13,3 Prozent ausgebremst. Die IHK Berlin hat daher bereits ein Programm zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen eingeführt. Um Lösungsquoten nachhaltig zu senken, sind jedoch auch eine bessere Berufsorientierung und die Förderung von Basiskompetenzen an weiterführenden Schulen nötig, ebenso wie flächendeckende Unterstützungsangebote für Auszubildende, wie Berufssprachkurse oder Förderunterricht.
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Zahlen im Überblick
März 25
Februar 25
Zahl der Arbeitslosen in Berlin
216.373
215.422
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
16.710
15.012
Arbeitslosenquote in Prozent
10,2
10,2
Jugendliche Arbeitslose (15 bis unter 25 Jahre)
17.292
17.097
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
1.601
1.459
Arbeitslosenquote in Prozent
9,6
9,5
Ältere Arbeitslose (55 bis unter 65 Jahre)
40.991
40.890
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
3.864
3.892
Arbeitslosenquote in Prozent
9,6
9,6
Langzeitarbeitslose (1 Jahr und länger arbeitslos)
64.405
63.923
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
4.636
4.187
Anteil an gesamter Arbeitslosigkeit in Prozent
29,8
29,7
Arbeitslose Ausländer
91.896
91.384
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
7036
6366
Arbeitslosenquote in Prozent
18,2
18,1
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang
5.271
5.158
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
5,8
-20,4
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang seit Jahresbeginn
8.801
8.801
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
5,8
-20,4
Im Januar 2025 waren 1.680.300 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 200 Personen weniger als im Januar 2024. Mit diesem Rückgang von 0,0 Prozent liegt die Region 0,1 Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.