Veranstaltung am 11.10.2023
Berliner Zukunftsforum Wirksame Bildung
Anlässlich der Kultusministerkonferenz-Präsidentschaft Berlins 2023 veranstaltete die IHK Berlin am 11. Oktober 2023 das Berliner Zukunftsforum "Wirksame Bildung". Die eintägige Veranstaltung brachte führende Köpfe aus Politik, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um die dringenden Herausforderungen und zukunftsweisenden Lösungen für das Berliner Bildungssystem zu erörtern.
© IHK Berlin
Ziel des Zukunftsforums war es, pädagogische Fachkräfte aus Kitas und Schulen mit Ausbildungsbetrieben, Wissenschaftlern, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Politikern zu vernetzen. Die Idee dahinter: Wenn die Akteure entlang der Bildungskette zusammenarbeiten, können sie die vielfältigen Herausforderungen in der Berliner Bildungspolitik bewältigen. Das Forum bot eine Plattform für den Dialog und den Austausch von bewährten Maßnahmen, um die Bildung in Berlin nachhaltig zu stärken.
Nachdem Ilka Kass vom Sinus-Institut das Publikum mit einem Einblick in die unterschiedlichen Lebenswelten der Jugendlichen zwischen 14- und 17 Jahren auf eine wesentliche Zielgruppe von schulischer Bildung eingestimmt hat, ging es im Anschluss gleich mit der ersten hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion unter der Moderation von Stephan Dorgerloh, früherer Kultusminister von Sachsen-Anhalt und heutiger Geschäftsführer der Wider Sense GmbH, zur aktuellen Bildungskrise weiter. Gegenüber der Senatorin Katharina Günther-Wünsch formulierte IHK-Vizepräsident Stefan Spieker die Sicht der Berliner Wirtschaft: Es bedarf dringend gezielter Maßnahmen zur Steigerung der Schulqualität und erfolgreichere Übergänge in die betriebliche Ausbildung. Neben Norbert Maritzen, Vorsitzender des Berliner Qualitätsbeirats, Miriam Pech, Schulleiterin der Heinz-Brandt-Schule in Pankow konnte Tanja Schirmann-Remhof von der Plischka Logistik GmbH aufzeigen, welche Konsequenzen die mangelnde Bildungsqualität für die betriebliche Ausbildung und Fachkräftesicherung hat.
Neben der Schulqualität bewegt die Berliner Wirtschaft derzeit die Diskussion um die drohende Ausbildungsumlage. Auf dem Podium "Mit welchen Instrumenten kann Berlin die Ausbildung stärken" konnten die IHK-Vizepräsidentin Nicole Korset-Ristic und IHK-Ausschussvorsitzender Dieter Mießen gegenüber der Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe deutlich machen, dass eine Ausbildungsumlage nicht die Lösung für die Herausforderungen des Berliner Ausbildungsmarktes sein kann. Diese würde stattdessen besonders die kleinen und mittleren Unternehmen belasten. Unterstrichen wurden die Argumente der Wirtschaft von Dirk Werner, Leiter des Themenclusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte am Institut der Deutschen Wirtschaft Köln. Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung, konnte in der Runde von den Vorteilen für Hamburg berichten, wo alle Kompetenzen für berufliche Bildung unter einem Dach gebündelt sind.
Neben diesen Podiumsdiskussionen fanden auch die weiteren Themen KI, moderiert von Dr. Julia Kleeberger, und Kita, moderiert von Michael Fritz auf der Hauptbühne großen Anklang. Sie rundeten den politischen Diskurs entlang der Bildungskette ab. In den Praxisforen ging es dann um die konkreten Lösungen aus der Praxis und wie diese erfolgreich im Alltag von Kita, Schule und Ausbildungsunternehmen implementiert werden können. Ein Nachmachen ist hier ausdrücklich erwünscht. Die Veranstaltung bot damit nicht nur wertvolle Erkenntnisse und Inspiration, sondern auch konkrete Anleitungen zur Verbesserung der Bildung in Berlin.
Das Berliner Zukunftsforum "Wirksame Bildung" war mit 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein großer Erfolg und zeigt deutlich, dass Berlin bereit ist, die Bildungsherausforderungen der Zukunft anzugehen. Die Zusammenarbeit und das Netzwerk zwischen verschiedenen Akteuren entlang der Bildungskette wird entscheidend sein, um eine wirksame Bildung in der Hauptstadt zu gewährleisten.