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Weiterbau der TVO notwendig

Die Berliner Wirtschaft fordert mehrheitlich den schnellen Weiterbau der Tangentialverbindung Ost (TVO). Verbände und Kammern, darunter die IHK Berlin, begrüßten daher in einer gemeinsamen Erklärung, dass sich das Vorhaben nunmehr im Genehmigungsprozess befindet.
Um den geplanten Lückenschluss zwischen Märkischer Allee und Spindlersfelder Straße wird seit Jahrzehnten gestritten. Die Trasse soll die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick besser verbinden, Nebenstraßen entlasten und den Wirtschafts- und Warenverkehr verbessern. „Wir können es uns als schnell wachsende Metropole nicht leisten, unbestreitbar notwendige Infrastrukturprojekte als aus der Zeit gefallene Verkehrslösungen zu stigmatisieren“, betonte IHK-Vizepräsident Robert Rückel.
Von der TVO sind bereits zwei Bauabschnitte fertiggestellt, der erste in den 1970er-Jahren von der B1/B5 nach Ahrensfelde, der zweite 2007 von der Straße an der Wuhlheide bis zum Adlergestell. Nunmehr soll der dritte Abschnitt mit einer Länge von 7,2 Kilometern in Angriff genommen werden. Die Kosten dafür sollen nach letzten Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums 376 Mio. Euro betragen, wovon der Bund nur einen kleinen Teil finanzieren will.
Die Kammern und Verbände verweisen darauf, dass die Bevölkerung der drei betroffenen Bezirke rasant wächst, im Durchschnitt um 5.000 bis 6.000 Einwohner pro Jahr und Bezirk. Hinzu komme der Ausbau des Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof, des CleanTech Business Parks Marzahn, des Maxim Gewerbeparks Wolfener/Bitterfelder Straße, des Gewerbegebietes Herzbergstraße, des Zukunftsortes Schöneweide, des Innovationsparks Wuhlheide und des BER-Flughafenumfeldes. Alle diese Projekte seien mit einem stark steigenden Verkehrs-aufkommen verbunden, seien es Pendlerströme oder Warenlieferungen. Schon jetzt seien täglich Staus an der Tagesordnung, von denen auch der öffentliche Nahverkehr betroffen ist.
Nicht zuletzt geht die Wirtschaft davon aus, dass der Lückenschluss dazu beiträgt, weniger Lärm und Emissionen zu erzeugen, Fahrzeiten zu verkürzen, Unfälle und Staus zu vermeiden und den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen zu beschleunigen. Zugleich könnten der Rückbau der derzeit völlig überlasteten Rudolf-Rühl-Allee erfolgen und umwelt- und klima-freundliche Maßnahmen realisiert werden. Dazu zählen unter anderem die Pflanzung neuer Bäume und das Anlegen von Grünstreifen.
von Holger Lunau