Fachkräfte

Mehrwert Ausland

Bei DB Schenker gehören Auslandsaufenthalte zur Ausbildung. Für Alexandra Janke war das ein Bewerbungsgrund – jetzt ist sie in Texas.
Viele junge Menschen reizt es, in unbekannte Fernen aufzubrechen, denn ein Auslandsaufenthalt bietet Einblicke in andere Kulturen, Lebens- und Arbeitsweisen. Dabei sind viele Möglichkeiten, wie sich ein Besuch in einem anderen Land organisieren lässt, nicht bekannt, etwa der Auslandsaufenthalt während der Ausbildung. Vom Erlernen neuer Arbeitsprozesse über die interkulturelle Zusammenarbeit im Team bis natürlich hin zu den persönlichen Erfahrungen – ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung kann für Auszubildende und Unternehmen zur Erfolgsgeschichte werden.

Großer Nutzen für das spätere Berufsleben

Alexandra Janke kann das bestätigen. Sie hat- te sich aktiv nach einem passenden Ausbilder umgesehen und macht eine Ausbildung bei DB Schenker. Derzeit ist sie für ein Praktikum in Texas in den USA. Zwar brauchte sie etwas Zeit, um sich an die großen Autos, Straßen und Lebensmittel zu gewöhnen, aber ihre Erwartungen waren dennoch schnell mehr als erfüllt. „Was ich positiv herausheben möchte, ist der familiäre und freundliche Umgang zwischen Kolleginnen und Kollegen, aber auch zwischen den Führungskräften und Mitarbeitenden“, so die Auszubildende.
Janke ist sich über den Nutzen ihrer Zeit im Ausland für ihr späteres Berufsleben bewusst. Sie schätzt die neuen Kontakte, die sie geknüpft hat. Die individuelle Vernetzung sei am Ende die Grundlage für die Zusammenarbeit internationaler Spediteure und Logistikunternehmen. Und sie hat auch etwas über sich selbst gelernt: „Für mich hat sich schon nach kurzer Zeit herausgestellt, dass ich in Zukunft in vielen verschiedenen Ländern auf der Welt arbeiten möchte.“
Auch die Projektverantwortliche bei DB Schenker Luisa Funk freut sich über diesen Erfolg. Sie war während ihrer Ausbildung bei DB Schenker selbst für ein Auslandspraktikum in London. Sie glaubt, dass Auslandsaufenthalte die Selbstständigkeit der Auszubildenden verbessern und die Unternehmensbindung stärken können. Funk erkennt außerdem einen großen Mehrwert für die Entwicklung der Auszubildenden: „Durch einen Auslandsaufenthalt fördern wir persönliche und interkulturelle Kompetenzen. Zusätzlich erweitert, sich der Horizont der Auszubildenden und der kritische Blick sowie das Denkvermögen auf Arbeitsschritte.“

Attraktivität von Arbeitgebenden erhöht

Funk hofft, dass auch andere Unternehmen die Möglichkeit eines Auslandspraktikums während der Ausbildung anbieten. Dies könne die Attraktivität als Arbeitgebende erhöhen, zudem sei die Auslandsentsendung ein positives Signal an Mitarbeitende, dass ihr Potenzial wahrgenommen und geschätzt wird. Unterstützt werden Auslandspraktika durch verschiedene Förderprogramme. Trotz des bürokratischen Aufwands sind die Subventionen für Unternehmen interessant. Die Förderprogramme haben das übergeordnete Ziel, durch lebenslanges Lernen die bildungsbezogene, berufliche und persönliche Entwicklung der Menschen in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport zu fördern. „Dies ist aus wirtschaftlicher Sicht für ein Unternehmen hochattraktiv“, so Funk.
Wenn Betriebe Auslandsaufenthalte einplanen, sollten sie einiges beachten. IHK-Ausbildungsberater Jakob Schmachtel weist darauf hin, dass Auszubildende und Unternehmen frühzeitig über Wünsche und Möglichkeiten kommunizieren sollten. Arbeitgebende müssen einem Auslandsaufenthalt zustimmen. „Ein Auslandspraktikum ist Bestandteil des Ausbildungsvertrages“, so Schmachtel. „Das hat die Vorteile, dass Auszubildende weiterhin versichert sind und Geld bekommen. Sie müssen für dieses Praktikum keinen Urlaub nehmen.“ Außerdem sollte der Zeitpunkt des Auslandsaufenthaltes sorgfältig gewählt werden, damit der Betrieb besser planen kann – und auch für den Auszubildenden ist der Zeitpunkt wichtig: „Viele Berufe haben gestreckte Abschlussprüfungen. Einen Auslandsaufenthalt kurz vor solch eine Prüfung zu legen, wäre ungünstig. Das sollte man bedenken“, rät Schmachtel.
von Charlotte Stibbe