Branchen

Vernetzung fördern

Die IHK Berlin lädt die Akteure der Gesundheitsstandorte Hamburg und Berlin im Oktober zum gemeinsamen Dialog ein.
Die Gesundheitswirtschaft gehört zu den Boom-Branchen Berlins, die in der Öffentlichkeit weniger bekannt sind. Auch die große Aufmerksamkeit für Fragen von Forschung und Versorgung während der Corona-Pandemie hat ihren Status als Karrierechance und Wirtschaftsmotor weniger in den Fokus geraten lassen. Dabei sind beispielsweise pharmazeutische Erzeugnisse das wichtigste Exportgut der Berliner Wirtschaft, mit einem Anteil von 17,5 Prozent am Gesamtvolumen. Die Ausfuhren von medizinischen und orthopädischen Geräten behielten ihren positiven Wachstumstrend bei und stiegen 2022 um 38 Mio. Euro (plus 4,1 Prozent) auf 988 Mio. Euro. Beide Warengruppen gehören zum hoch spezialisierten und international anerkannten Berliner Innovationscluster Gesundheitswirtschaft, in dem Berlin und Brandenburg in der Hauptstadtregion im Rahmen eines Masterplans seit Jahren kooperieren.
Wie in den meisten Wirtschaftszweigen stehen die Unternehmen vor großen Herausforderungen beim Fachkräftemangel, was nicht zuletzt die Kommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“ in ihrem Abschlussbericht 2019 thematisiert hat. Die Industrie- und Handelskammer Berlin trägt dem schon seit Jahren Rechnung, mit konkreten Beratungs- und Informationsangeboten für ihre Mitgliedsunternehmen zur Fachkräftesicherung im Ausland.
Auch die Megathemen Digitalisierung und Innovationen betreffen die Branche in besonderer Weise. Die Nähe zum international führenden Hochschulstandort und Start-up-Mekka Berlin schafft dabei gute Voraussetzungen für unternehmerische Aktivitäten. Um diese Vernetzung weiter zu befördern und die Gesundheitsstandorte Hamburg und Berlin mit den zugehörigen Metropolregionen zusammenzubringen, findet am 12. Oktober ein gemeinsamer Branchendialog mit dem Themenschwerpunkt „Digitalisierung und Innovationen in der Gesundheitswirtschaft“ in der Hauptstadt statt.
Kathrin Klär-Arlt, Geschäftsführerin der Pfizer Pharma GmbH, vertritt die Branche im Präsidium der IHK Berlin. Sie sagt: „Eine stärkere Vernetzung in der Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiges Anliegen. Wir müssen Zentren für Forschung und Entwicklung mit den Kompetenzen der Kliniken und der pharmazeutischen Industrie zusammenbringen, um die Translation zu fördern und eine qualitativ hochwertige, innovative Versorgung von Patienten zu sichern.“
Von Dr. Mateusz Hartwich