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Matchmaking made in Berlin

Jan Thomas, Gründer der Plattform Startup Insider GmbH, bringt Tausende von Investoren und Start-ups zusammen – und ist selbst bestens vernetzt.
Start-ups haben drei große Herausforderungen: Sie müssen qualifizierte Köpfe, Kapital und Kunden finden. Wenn die Unternehmerinnen und Unternehmer auch nur eins dieser drei Probleme nicht lösen, haben sie bereits verloren.“ Um das Zusammenspiel der wichtigsten Akteure zu koordinieren, will Jan Thomas, Gründer und Geschäftsführer der ­Startup Insider GmbH, in Berlin das „erste Betriebssystem für das Start-up-Ökosystem“ bauen. Es solle eine Mischung aus dem US-Datenbankanbieter ­Crunchbase, dem US-Nachrichtenportal für Technologie- und Internetunternehmen TechCrunch sowie dem sozialen Netzwerk LinkedIn sein, sagt der Fünfzigjährige.

Daten als Basis für den Sucherfolg

Das im Jahr 2020 gegründete Unternehmen mit aktuell zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern publiziert einen Newsletter sowie täglich vier Folgen eines Podcasts. Darüber hinaus hat Startup Insider rund 10.000 Profile von Start-ups, Gründerinnen und Gründern, Business Angels, Investoren auf seiner Plattform veröffentlicht. Weiter ausbauen wollen die Berliner die Portale zu Marktsegmenten wie Mobilität, FinTechs, künstliche Intelligenz sowie ihre Jobbörse. Die Daten sollen die Basis dafür bilden, dass sich Start-ups, Investoren, Jobsuchende und potenzielle Start-up-Kunden mithilfe eines algorithmischen Matchmakings finden. „Wie der Streamingdienst Netflix seine Kunden im Laufe der Zeit immer besser kennenlernt und ihnen deshalb auf die Sehgewohnheiten zugeschnittene Filme vorschlagen kann, so lernt auch unsere Plattform die Nutzer immer genauer kennen und kann so das Matchmaking verbessern“, sagt Thomas, der von 2013 bis 2019 die Start-up-Magazine „Berlin Valley“ und „the Hundert“ herausgegeben und Start-up-Events veranstaltet hat. Aktuell läuft noch die Betaversion der Plattform.
Um die Expansion finanzieren zu können, hat das Start-up jüngst Kapital bei mehr als 50 Business Angels und Venture-Capital-Unternehmen (VC)eingesammelt. Die exakte Höhe will Thomas nicht nennen. Nur so viel: „Es handelt sich um einen einstelligen Millionenbetrag.“ Es habe auch ein Angebot von einem größeren VC gegeben, das einen deutlich höheren Betrag als die anderen investieren wollte. „Das haben wir aber abgelehnt, weil wir nicht Haus- und Hofberichterstatter für einen Gesellschafter werden wollten.“ Dass trotz der aktuell starken Zurückhaltung bei Start-up-Investoren Geldgeber gefunden wurden, erklärt Thomas unter anderem mit dem in der Szene gut vernetzten Beirat, darunter Seriengründer Josef Brunner und Florian Heinemann, ehemaliger Geschäftsführer bei Rocket Internet und Mitgründer des Berliner Wagniskapitalgebers Project A.
Die Alleinstellungsmerkmale von Startup Insider sind aus Heinemanns Sicht: „Gerade für deutsche Start-ups und weitere deutschsprachige Marktteilnehmer wird man ein vollständigeres Bild der Marktteilnehmer bekommen – es ist das Ziel, wirklich alle Teilnehmer zu berücksichtigen.“ Und vor allem im Vergleich zur US-Plattform für Tech-Unternehmen Crunchbase werde es insbesondere für die Unternehmen mehr Datenpunkte geben, etwa auch Informationen aus dem Handelsregister zum Unternehmenserfolg.
Noch verdient das Start-up nur mit Werbung, während die Basisversion der Plattform für die Nutzer kostenlos ist. „Wer mehr als 50 Unternehmen und Personen folgt, soll künftig Gebühren zwischen zehn und 20 Euro monatlich zahlen.“ Startup Insider, so Thomas, will im Gegensatz zu bestehenden Plattformen und Portalen der Start-up-Szene sehr detailliert strukturierte Daten liefern, etwa wer die aktivsten Business Angels sind oder welche großen Unternehmen die meisten Anknüpfungspunkte mit Start-ups haben. Städteportale sollen über das Gründergeschehen in der jeweiligen City informieren, Subportale über Segmente der Branche wie FinTechs, PropTechs oder etwa HealthTechs.
Ob die Idee fliegt, darüber wird laut Thomas vor allem eins entscheiden: „Wir müssen den Start-ups einen Mehrwert bieten. Damit steht und fällt der Erfolg des Geschäftsmodells.“

Hier treffen sich Start-ups und Investoren

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