BW 11/2021 - BRANCHEN
Als im März 2020 der erste Corona-Lockdown beschlossen wurde, reagierte Karsten Kossatz sofort. Um den geschlossenen gastronomischen Betrieben in Berlin schnelle Liquidität zu verschaffen, wollte er über eine Spontanhilfe-Plattform Gutscheine an Stammgäste verkaufen, die sie später an ihren Lieblingsorten einlösen konnten.
Heldenhafter Einsatz für die Wirtschaft
Aus der Gutschein-Plattform Helfen.Berlin – Gewinner des diesjährigen Berliner Unternehmenspreises – ging Regional Hero mit der B-Card hervor. Gerade für kleinere Unternehmen ein großer Gewinn
<b>Karsten Kossatz</b>, Mitgründer Helfen.Berlin
© Karsten Kossatz / CHRISTOPHER PEETZ, REGIONAL HERO
„Als Inhaber einer Kommunikationsagentur hatte ich ein Team hinter mir, das sofort Feuer und Flamme war“, erzählt Kossatz. Er holte sich Hilfe bei anderen Unternehmern und im Freundes- und Bekanntenkreis und konnte schon nach fünf Tagen Helfen.Berlin starten. Über die Gutschein- Plattform kamen von über 50.000 Unterstützern insgesamt 1,5 Mio. Euro zusammen, die an rund 2.700 registrierte Firmen ausgezahlt wurden. „Wir waren über Wochen hinweg ein Team von mehr als 30 ehrenamtlich Helfenden und hatten dazu etwa 40 strategische Partner“, berichtet Kossatz, dessen Agentur Paperplain dabei mit den Unternehmen I Like Visuals und Regional Hero kooperierte. Das Non-Profit-Projekt Helfen.Berlin wurde im September dieses Jahres mit dem Berliner Unternehmenspreis des Regierenden Bürgermeisters und der IHK Berlin ausgezeichnet.
Nach dem ersten Lockdown brachte Kossatz mit Regional Hero dann die inzwischen erfolgreichste Gutscheinkarte Berlins auf den Markt. „Unsere B-Card ist berlinweit in mehr als 500 Lieblingsorten einlösbar – damit kann man morgens beim Bäcker die Brötchen bezahlen, mittags zum Lieblingsitaliener und abends in den Lieblingsclub“, sagt Kossatz. Die B-Card, die Kossatz gemeinsam mit Pascal Schreiber und Gregor Arndt vorantreibt, gibt es virtuell über die B-Card-App oder als Karte für den Geldbeutel. Aufgeladen wird sie über die App oder die Website.
„Langfristig soll die Karte eine Art Zahlungsmittel für Berlin werden“, so Kossatz, „interessant auch für Arbeitgeber, die damit eine Alternative zu den sonst üblichen Geschenkkarten für ihre Mitarbeitenden haben.“ Bei jeder Einlösung der B-Card lande ein kleiner Prozentsatz davon bei Regional Hero als Deckungsbeitrag. „Von Anfang an war es immer unser Ziel, die lokale Infrastruktur zu stärken – das führen wir mit der B-Card weiter“, sagt Karsten Kossatz, dessen Agentur inzwischen mit I Like Visuals fusioniert hat, „um gemeinsam für unsere Kundschaft breiter aufgestellt zu sein.“
Pascal Schreiber (l.) und Gregor Arndt mit der B-Card von Regional Hero
© CHRISTOPHER PEETZ, REGIONAL HERO
von Almut Kaspar